Sonntag, 12. April 2009

Hartz-IV-Empfänger; Prädikat: wertvoll

Hartz-IV-Empfänger müssen eine besondere Spezies sein. Politiker, Firmen, Institutionen und ARGEN scheinen sie für Natur- und Allroundtalente zu halten. Sie müssen alles können, ohne die dafür nötige Berufsausbildung zu haben. Zur Not jagt man das billige Arbeitsmaterial durch Crashkurse.

Sie "dürfen" die Parks säubern und werden selbstverständlich völlig "selbstlos" von Firmen, behördlichen, karitativen, wohltätigen, kirchlichen und sozialen Einrichtungen für Tätigkeiten aller Art angefordert, um z.B. zuständig für Altenpflege und Kinderbetreuung zu sein. Wegen des Lehrermangels arbeiten sie an Schulen. Das alles wird "großzügig" honoriert auf 1-Eurobasis oder ist ein wichtiger Beitrag zum "Gemeinwohl". Man will sie am liebsten für die Bundeswehr und den Verfassungsschutz anheuern. Damit nicht genug: die jüngste Idee ist, falls es keine Ente ist -uns sollte nichts mehr wundern-, sie für die Fahrradbewachung einzusetzen.

Gegen-hartz.de berichtet:
"Hartz-IV-Empfänger sollen Fahrrad-Diebe verjagen". Laut Bild fordern der Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) sowie die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen Claudia Hämmerling für "586 732 Berliner Hartz-IV-Empfänger" sogenannte Ein-Euro-Jobs einzuführen. Die Betroffenen sollen an Bahnhöfen und öffentlichen Plätzen "Fahrräder bewachen".

Das ist wirklich prima. Wir brauchen uns in Zukunft um unsere geparkten Räder keine Sorgen mehr zu machen. Damit gar nichts mehr schief gehen kann, sollte Herr Schäuble über eine biometrische Sicherung für Fahrräder nachdenken.

Wegen der vielseitigen Verwendbarkeit und der unerschöpflichen Fähigkeiten von Hartzis plädieren wir für das Prädikat: wertvoll. Unangenehmerweise knüppeln die Nicht-Hartzis gerne auf ihnen herum, weil DIE ja von unseren Steuergeldern leben. Das zeigt, dass diese Menschen wenig Ahnung haben, wo Steuergelder hinwandern und von wem sie alles aufgebracht werden.

Desweiteren berichtet gegen-hartz.de:
"Über 2 Millionen Menschen in Kurzarbeit
Wirtschafts- und Finanzkrise: Immer mehr Unternehmen nehmen die Kurzarbeit für ihre Beschäftigten in Anspruch. Ein Ende ist bislang nicht in Sicht. Derzeit über 2 Millionen Menschen in Kurzarbeit. Tendenz steigend."

Herr Scholz plant das Kurzarbeitergeld auf 24 Monate zu verlängern. Kurzarbeit bedeutet in ständiger Bereitschaft zu sein. Die Bundesargentur für Arbeit kann die Kurzarbeiter jederzeit woanders einsetzen. Die Firmen sparen, damit sich z.B. ein Herr Würth seine Jacht leisten kann, die Arbeitslosenstatistik bleibt verschont, der Staat zahlt drauf und die Kurzarbeiter sind froh, dass sie nicht arbeitslos sind. So ist jedem geholfen. Die meisten Deutschen mögen Augenwischerei.

Allen Arbeitnehmern sollte bewusst sein, dass wir demnächst diese Schicksale erleiden können. Die Beamten brauchen wegen ihrer Unkündbarkeit nicht zu feixen. Lettland, Ungarn und Irland haben ihre Staatsdiener auf "freiwilliger" Basis schon vor Wochen auf bis zu 20 % gekürzt. Es könnte sein, dass für die Beamten der Ruf nach den "Brüning'schen Notverordnungen" wieder laut wird. Da ging es den Beamten nicht nur an ihre Bezüge, sondern auch an ihre Pensionen.
Im Jahr 2002/3 hatte man erneut darüber nachgedacht.

"Laut interner Informationen aus Regierungskreisen soll noch vor der parlamentarischen Sommerpause in Hinsicht auf die zu erwartende dramatische Steigerung der Arbeitslosenzahlen zum Ende des Jahres 2009 ein Eilgesetz zur Schaffung von Arbeitsmöglichkeiten für Erwerbslose verabschiedet werden.
Ein Auszug aus einem geheimen Arbeitspapier spricht von einem "Arbeit für Erwerbslose Gesetz" kurz AEG genannt. Es soll einen voraussichtlichen Investitionsumfang von 10 Mrd. Euro haben und vorrangig der Schaffung klein- und mittelständischer Unternehmen dienen."

Da wir uns auf Politiker immer verlassen können und wir ihnen unbedingt vertrauen müssen, können wir der Zukunft gelassen entgegen sehen.

Der Satz aus Arbeitsmarktreform ist besonders allerliebst:
“Wir wollen nicht nur großen Unternehmen helfen, sondern auch den kleinen und mittelständischen, weil sie das Rückgrat unserer Wirtschaft bilden.”, sagt Angela Merkel.

Dürfen sie auf geringere Besteuerung hoffen? Gerade die Besteuerung bricht ihnen meist das Genick.

Solidarische Ostergrüße an die Hartzis, die Kurz-, Leih- und Zeitarbeiter und ihre Kinder, die man mehr und mehr als einen Stützpfeiler der Gesellschaft und der Arbeitswelt betrachten kann, an human gebliebene Beamte und an das "Rückgrat" unserer Wirtschaft

2 Kommentare:

Pit hat gesagt…

Guten Morgen,ich habe vor weit über einem Jahr,als ich in der Umgebung von Berlin,am S-Bahnhof Lehnitz einige patroullierende Leute vor dem Bahnhof sah mal nachgefragt.Es waren nach eigenen Angaben Harz IV Empfänger die Fahräder bewachen.Die Leute waren keineswegs glücklich über das was man ihnen da antat.Sie werden mit solchen Maßnahmen bewusst
lächerlich gemacht und ihren Mitmenschen öffentlich als Versager und Volksschädlinge vorgeführt.Alles wie gehabt in Deutschland.

Anonym hat gesagt…

Wahlslogan der SPD:

"Alle reden vom Präkariat*), wie machen es !"

*) Präkariat, in der globalisierten Welt bezeichnet man so das Lumpenproletariat