Geschenkbude Givebox
"Was nicht mehr gebraucht wird, aber noch gut ist, kommt in die Givebox - und von dort in neue Hände: Das Konzept stammt aus Berlin und findet auch im Rest der Republik immer mehr Freunde. Zum Beispiel in Düsseldorf und Siegen: Dort machen Gaben von Fremden Schenker und Beschenkte glücklich...Vom Röhrenfernseher übers originalverpackte Fondue-Set bis zu den Langlaufskiern: Dass davon nichts verscherbelt wird, ist bestimmt ein frommer Wunsch"
An den frommen Wunsch glaube ich auch, aber wer verkauft gebrauchte Sachen? (Professionelle) Trödelmarktverkäufer. Auf dem Trödel kaufen bestimmt keine Reichen ein. Secondhandläden. Sie verdienen sich mit ihren Geschäften keine goldene Nase. Der Buchgebrauchtwarenhändler in der Nähe macht das aus Liebhaberei zu Büchern und kann gerade die Ladenkosten decken. Er lebt von seiner Rente.
Für gebrauchte Sachen bekommt man nicht viel, es sei denn es handelt sich um Liebhaber- oder Sammlerstücke.
Bei uns macht es mittlerweile die Runde, dass die Leute Sachen, die sie loswerden/verschenken wollen, in Kartons packen und auf den Bürgersteig stellen mit der Aufschrift: Zum Mitnehmen. Die Kartons sind am anderen Tag leer.
Beispiel Sperrmüll. Bei uns muss man den Sperrmüll anmelden. Die Stadt nimmt die Gegenstände gratis mit. In Düsseldorf z.B. gibt es feste Sperrmülltermine. Auch das muss angemeldet werden. Wer eine bestimmte Kubikmeterzahl überschreitet, muss zahlen. In Düsseldorf ticken die Uhren halt anders. Rein rechtlich gesehen gehören die angemeldeten Teile der Stadt, sobald sie auf dem Bürgersteig stehen. Die Städte dürften nichts dagegen haben, wenn die Bürger sich bedienen. Das spart den Müllentsorgern Arbeits-, Zeit- und Kostenaufwand.
PC-Hardware, TVs, Stereogeräte, kleinere ausgediente Haushaltsgeräte muss man zum Recyclinghof bringen. Wie wäre es, wenn Sie sie separat neben den Sperrmüll stellen mit einem Zettel: Wer es gebrauchen kann, darf sich bedienen. Das Zeugs ist fast alles weg. Darüber freuen sich Hobbybastler ala für den "Ingenieur" oder PC-Freak ist nichts zu schwör oder Gebrauchtläden dieser Sparte. Sie und die Entsorger haben Kosten und Wege gespart. Und wenn sie sich dabei ein wenig verdienen....
Für gebrauchte gut erhaltene Kleidung, Schuhe, Spielzeug und Bücher haben wir längst einkommensschwache Familien/Abnehmer gefunden. Entweder sie holen sich die Sachen ab oder wir bringen sie vorbei, falls es zu viel Gewicht zum Fahrradtransport oder mit den Öffentlichen ist. "Alle" sind glücklich. "Alles" wird gut. Den großen bekannten Hilfsorganisationen trauen wir wegen bekannt gewordener Skandale und Geschäftemacherei nicht mehr. Den voll gefutterten Leib und die gefüllten Bankkonten haben da die Funktionäre und Vorstände. Traurig ist es für ihre ernsthaft Engagierten, die sich vor Ort Hilfsmühe geben und teilweise in Krisengebieten gefährliche Einsätze einbringen.
Was die Ordnungsämter betrifft, sollte man sich wegen der Giveboxen vorher unverbindlich erkundigen. Sondernutzungserlaubnis erforderlich? Es wäre schade, wenn die Aufsteller in Hilfsabsicht zu einem fetten Bußgeld verdonnert werden. Eine der "Spezialitäten" des Ordnungsamtes. Die Polizei meckert bestimmt nicht. Sie habe ich schon selber wühlen gesehen :-).
Viel Vergnügen beim Verschenken oder beim Pfadfinder "spielen".
1 Kommentar:
Ein paar wirklich schöne Gedanken. Ich glaube schon lange nicht mehr an irgendwelche "Hilfsorganisationen", denn wie du schon sagst, satt und zufrieden ist nach der Spende immer der Vorstand. Abgesehen davon gibt es auch in Deutschland genug Armut unter Kindern.
Man muss die "Givebox" ja nicht unbedingt sofort auf die Straße stellen. Social Network machts möglich, einfach ein Posting im Facebook: "Habe Kinderbett, Kindersachen Größe von X bis X kostenlos abzugeben. Bitte direkt bei mir melden! Bitte öffentlich teilen! Danke!".
So läuft man noch nicht einmal Gefahr mit den Hütern der Ordnung in Konflikt zu geraten.
LG Enna
PS: Juhu der Frühling kommt! ;)
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