Sonntag, 21. September 2008

Köln: Unfreiwillig gefangen im Kessel

In den Presseberichten liest man von der Unterteilung der Demonstranten in Köln in rechts und links oder die Rechtsextremen und linken Autonomen. Sie schreiben, 500 linke Autonome seien eingekesselt worden und sie seien wegen gewalttätigen Protestes in Gewahrsam genommen worden. Interessant! Es waren insgesamt drei Kessel und wir waren unfreiwillig in einen von ihnen geraten.
Um die Berichterstattung der Presse zu korrigieren, schreiben wir unseren eigenen Erlebnisbericht. Wir wissen allerdings nicht, was in den anderen Kesseln geschah. Wir sind weder links, noch rechts. Wir sind gegen Ausländerfeindlichkeit, Faschismus und Extremismus aller Art. Die Presse 'vergißt', dass viele Demonstranten weder zur einen, noch zur anderen Seite gehörten. Sie zeigen gezielt die gewalttätigen Ausschreitungen. Manche gezeigten Szenen kommen mir oft so bekannt vor, als hätte ich sie schon vor Wochen im Zusammenhang mit einer anderen Demo gesehen. Das sind meist nur kurze Momente, die man im TV zu sehen bekommt.

Es fehlen die Berichte über die gewaltlosen friedlichen Demonstranten. Es heißt, die Kölner haben gegen rechts demonstriert. Die Leute kamen aus dem ganzen Bundesgebiet und aus einigen europäischen Ländern und nicht nur aus Köln.

Eingetroffen in Köln, wurden wir am Rheinufer vor dem Hotel Maritim für die Blockaden farblich in Gruppen unterteilt. Auf dem Weg dorthin haben Jugendliche einen Glascontainer umgeworfen. Sie wurden von anderen Demonstranten gemaßregelt und an weiteren Aktionen gehindert. Wir waren die blaue Gruppe. Wir haben friedlich demonstriert. Dort wo wir waren, haben wir keine Gewalttätigkeiten gesehen. Erst später durch Medienberichte haben wir davon Filmszenen gesehen. Wir gehören zu den Leuten, die Gewalt meiden. Wenn wir sehen, dass es irgendwo unsicher wird, entfernen wir uns.

Wir erfuhren von der Organisation, dass alle Blockaden stehen und keiner vom Flughafen oder Bahnhof mehr durchkommt zum Kölner Heumarkt. Der Anti-Islam-Kongress wurde von der Polizei verboten, weil sie die Sicherheit nicht gewähren könnten. Eine Sambagruppe machte Musik und sie sangen z.B.: "Ihr habt Knüppel, wir haben Sticks. Wir können Samba, ihr könnt nix." Das ist natürlich ein wenig provozierend. Von den Clowns haben wir wenig Aktionen gesehen. Sie huschten durch die Menge. Die Truppen oder Gruppen tragen zur Entspannung bei.

Es erfolgte großer Jubel, als der Kongress verboten worden war. Wir verweilten noch ein wenig. Es gab Koordinationsversuche mit der Polizei, ob es irgendwo einen Platz zum abschließenden Feiern gäbe. Die Leute liefen los. Als Ortsunkundige liefen wir der Menge hinterher und eigentlich wollten wir noch die Konzerte an der Domplatte sehen. Dieses Ansinnen scheiterte. Wir gerieten in die 'Rheingasse'. Vorne blockierten Polizisten die Straße. Wir sahen einen Bully mit einer Kamera. Auf dem Dach saß ein Polizist, der alles filmte. Es waren fast nur junge Menschen zu sehen. Ein paar von ihnen waren vermummt. Die Vermummung bestand aus Kapuze und Schal. Sonnenbrillen. Es gab keine Rangeleien. Keine Angriffe auf die Polizei. Nichts davon ist uns aufgefallen. Es war voll, wir wollten zurück und uns einen anderen Weg suchen. Der Weg wurde uns versperrt. Wir wurden um 14.45 Uhr von hinten durch Polizisten hereingedrängt und unsanft geschubst. Diese grobe Behandlungsweise traf auch Kinder und Jugendliche. Nun waren wir eingekesselt. Die Länge des Blocks war ca. 70 m. Vorne Polizei, hinten Polizei, die nicht besonders freundlich mit uns umging. Ca.250 Leute waren unfreiwillig eingekesselt worden. Dass das who-is-who für Polizisten schwierig zu unterscheiden ist, geben wir zu, aber wo war wirklich ihr Problem?

Wir dachten zunächst, dass sei zu unserer aller Sicherheit, damit wir mit den Gegendemonstranten nicht in Berührung kommen. Diese erster Eindruck täuschte. Wir haben die Polizisten gefragt, was das solle. Barsche Antwort: "Nehmen Sie zwei Meter Abstand", obwohl wir ihn zur Polizei hatten. Nach einer Stunde wurde per Megaphon verkündet, dass angeblich Straftaten verübt worden seien. Wir hätten abzuwarten. Der Ermittlungsausschuss hat Anwälte eingeschaltet. Nach zwei Stunden hieß es, wir seien alle verhaftet. Das nennt man Generalverdacht. Die 'Vermummten' hatten sich längst freiwillig entmummt. Sie waren absolut friedliche sehr junge Menschen. Anfänglich hatten sie harmlose Parolen gerufen.

Bei Ansprache war die Polizei sehr aggressiv. Es hieß, wir hätten die Polizei bedrängt. Mitnichten. Wir haben den verlangten Abstand zu ihnen eingehalten. Den Polizisten hat keiner ein Haar gekrümmt. Es hieß, wir hätten sie beleidigt. Die ganz vorne standen, sangen am Anfang: "Ohne Helm und ohne Knüppel seid ihr nix." Man hätte versucht einen Gefangenen zu befreien. Wir hätten gegen das Versammlungsrecht verstoßen, Landesfriedensbruch begangen, einem Polizisten die Freiheit geraubt. Diese Versammlung wollten wir nicht. Wir sind von der Polizei in sie gedrängelt worden. Es hieß, wir würden gleich alles erfahren. Einem von uns ist es gelungen den WDR anzurufen, mit der Bitte einen Reporter zu schicken, damit man berichten und filmen kann, was gerade passiert. Es hieß die Reporter seien überall und sie würden schon darüber berichten. Wir haben keinen Reporter gesehen und in der Berichterstattung kamen wir nicht vor.

Nach zwei Stunden wurden zwei Dixie-Klos gebracht. Eine ältere Dame hat uns Wasser, Brot und Schokoriegel aus einem Fenster zugeworfen. Danke! Drei Jugendliche hatten sich erschöpft in einen Hauseingang gesetzt. Eine ältere Frau hat deswegen die Polizei gerufen, die sie dann verscheuchte. Wir waren mit Lebensmitteln und Getränken nicht so gut versorgt worden wie die Polizei. Sie standen vorne und mampften und tranken, so gefährlich waren wir. Uns knurrten die Mägen. Ein Sanitäter versuchte Wasser und Traubenzucker zu besorgen. Er wurde daran gehindert. Eine Person soll gekränkelt haben. Ein Krankenwagen soll keine Genehmigung bekommen haben.

Nach drei Std. erfolgten Lautsprecheransagen der Polizei, dass ab sofort die Versammlung aufgelöst würde. Nochmal: welche Versammlung? Wir wurden gezwungen und wollten uns von der 'Versammlung' entfernen. Nach und nach wurden die Leute herausgeholt, abgeführt und verhaftet. Den Minderjährigen gab man den Vortritt. Wir dachten, sie werden laufen gelassen. Von wegen, sie wurden mit in den Bus nach Brühl gesteckt und wirkten sehr verängstigt. Wen wundert es, nach insgesamt fünf Stunden im Kessel? Die Leute wurden mal einzeln, mal zu Zweit herausgeholt. Ein sehr schleppender Prozess. Es hieß, 2.000 Demonstranten seien unterwegs gewesen, um uns zu befreien. Sie sollen von der Polizei auseinander getrieben worden sein. Davon wissen wir nichts.

Genannt wurde es die Abführung wegen angeblich begangener Straftaten. Personalien sollten aufgenommen werden und Zeugenbefragungen sollten erfolgen, um festzustellen, was passiert sei. Das hätten sie schon längst tun können. Wir wurden zu einem Linienbus geführt, mussten unsere Sachen abgeben (alles, was man dabei hatte), Leibesvisitationen wurden durchgeführt. Der Linienbus wurde mit Polizeieskorte nach Brühl gebracht zum 'Gefangenaufnahmelager'. In Brühl angekommen, waren viele Busse vor uns. Wir haben drei Stunden im Bus gewartet. Nach mehrmaligem Fragen wie es weiter ginge, hieß es, das würden wir noch erfahren. Es hieß, wir dürften telefonieren, wenn wir aussteigen dürfen. Wir haben keinen telefonieren sehen. Das geht schlecht bei konfiszierten Handys. Ein Polizist meinte, dass sei wie eine Schiffsreise, man müsse auf Gott vertrauen. Witzbold, eine Schiffsreise stelle ich mir anders vor.

Die Minderjährigen, die ohne ihre Eltern da waren, durften nicht mit ihnen telefonieren. Wir wurden in eine Halle abgeführt. Von jedem von uns wurden Einzelfotos gemacht, die Jacken erneut untersucht, weil man hätte sich vom Bus bis in die Halle Waffen besorgen können. 10 m vom Bus bis zur Halle unter Polizeibewachung, wie einfallsreich. Copperfield hatten wir nicht dabei. In der Halle waren provisorisch Tische mit PC's aufgebaut worden. Auf dem nächsten Tisch sah man irgendwelche Zettel liegen, vermutlich mit unseren 'Straftatbeständen' im Kessel. Es las sich so.

Nachdem wir befragt worden waren, haben wir zum Ausdruck gebracht, dass wir nicht verstehen, warum man uns so behandelt hat. Es kam mehrfach die Aussage: "Leider zur falschen Zeit am falschen Ort." Das ist zumindest ein Zugeständnis. Auch die Polizisten in der Halle waren, bis auf wenige Ausnahmen, barsch und unfreundlich. Wir wurden einzeln in einen raumgroßen Käfig mit Metallgittern gesperrt. Später wurden sie mit bis zu zehn Personen bestückt. Männer und Frauen gemeinsam. Den Minderjährigen hat man dieses Schicksal erspart.

Unsere 'Vorteile' waren, dass wir die zwei minderjährigen Töchter von Freunden dabei hatten, eine der Frauen rotgeweinte Augen hatte, wir alle sehr ruhig blieben und uns nicht haben provozieren lassen. Ein älterer Polizist hatte Mitleid mit den Mädchen und unserer weinenden Freundin. Er setzte sich für uns ein und hat uns mit Hilfe des Einsatzleiters? herausgeholt. Danke! Die beiden Herren waren ein Lichtblick unter den Polizisten. Die anderen schienen sichtlich überfordert. Das mag wohl an ihrem jugendlichen Alter gelegen haben und dem Mangel an Erfahrung. Ein gesprächiger Polizist erzählte, dass gerade die jungen Polizisten in der Ausbildung für solche Einsätze gedacht sind. Wir hörten auch das Wort 'Knüppeltruppe'. Nein, sie haben uns nicht geknüppelt. Wir sollten von der Polizei zum Bahnhof Brühl gebracht werden. Unterwegs wurden wir angehalten von den Leuten der Organisation, die sich um uns kümmern wollten. Sie sprachen mit uns, versorgten uns mit Kaffee und Keksen. Sie haben organisiert, dass wir zum Kölner Bahnhof gebracht werden. Bis wir endgültig zu Hause waren, war es fünf Uhr morgens.

Wir haben die Vorgehensweise der Polizei als Freiheitsberaubung und Schikane empfunden. Sie hätten die 'Verdächtigen' herausholen und die anderen gehen lassen können, vor allem die Kinder und die Jugendlichen. Wer weiß, vielleicht ist das auch eine Art Abschreckungstaktik, damit sich gerade die jungen Leute künftig nicht mehr trauen zu demonstrieren?
Das war kein Vergleich zu der freundlich-bemühten Polizei bei der Friedensdemo in Büchel, die ich in meinem Bericht dazu entsprechend gelobt hatte. Wir betonen, dass in dem Kessel keine Rechten und kaum Linksautonome waren. Die wenigen, die da waren, kann man wegen ihrer Jugend 'Kinderautonome' nennen, die keine Bedrohung für die Polizei darstellten. Andere mögen andere Dinge beobachet und die Situation anders empfunden haben. Das war unser Erlebnisbericht, uff! Ob es noch Folgen für uns haben wird, das wissen wir nicht. Dank der Medien wissen wir nun, dass wir linke Autonome sind, obwohl wir mit ihnen nichts gemeinsam haben. Wir bitten in Zukunft bei der Berichterstattung um Differenzierung und wenn wir sie um Hilfe ersuchen, dass sie auch erscheinen mögen. Es hätte ihnen ein anderes Bild vermittelt. Da die Polizei alles gefilmt hatte, ist es für sie ein leichtes vermeintliche Übeltäter ausfindig zu machen. Für die Polizei: ihr seid, so wie wir, das Volk. Ihr seid nicht unsere Feinde.
Hier ein etwas anderer Bericht:
http://oraclesyndicate.twoday.net/stories/5209018/

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wir befanden uns auch im Kessel in der Rheingasse. Bei uns dauerte das genaze noch etwas länger. Um 20 uhr durften wir den Kessel verlassen um uns festnehmen zu lassen. Die Polizei war unfreundlich und beleidigend. Die Zustände dort waren nicht mehr normal.In meiner Zelle gab es keine Decken (wir hätten kein Recht auf decken sagten sie). Das Licht wurde nicht gedimmt und die große Tore wurden aufgelassen. Durch Kälte und strahlendes Licht also keinerlei Möglichkeit zu schlafen. Bei uns gab es leider keine Kekse und keinen Kaffee. Wir waren von 22 uhr am samstag bis 5.30 uhr sonntags morgens festgehalten. Ein Polizeibus setzte uns dann am Brühler Bahnhof aus.

Anonym hat gesagt…

Wehret den Anfängen kann man dazu nur noch sagen! Wir sind in einen Polizeistaat verwandelt worden ohne das es die mehrzahl der Bevölkerung mitbekommen hat!Einen Rechtsstaat gibt es nicht mehr!Demos wird es auf längere Zeit bald nicht mehr geben! Wir werden von Verbrechern regiert die nicht kleinste Legitimation dazu haben!Das in Brühl diese Halle zur Verfügung stand läßt nur einen Schluß zu,es war von anfang an geplant die Demo so zu gestallten wie es euch wiederfahren ist!Das ganze stimmt einen sehr traurig aber auch ängstlich und das ist genau das Ziel was die Eliten da oben erreichen wollen!Angst schüren und Lügen verbreiten gehören zu einem faschistischem Regime in dem wir leider leben müssen,ob rechts ob links,das interessiert die überhaupt nicht!Hauptsache das Volk macht was der illegale pseudo Staatsapparat möchte!Allein die tatsache das die pseudo Beamten einen Dienstausweis bei sich tragen sagt schon alles,sie sind keine Amtsträger sondern Lakaien der Besatzungsmacht,wer das ist möge bitte jeder sich selbst mal überlegen!Solange dieser zustand in der BRD-GmbH anhält wird sich nichts an solchen Vorfällen ändern,leider, nein ganz im Gegenteil,es wird schlimmer werden, vor allem dann wenn die Verträge von Lissabon zum tragen kommen!Die Neue Weltordnung läßt grüßen!Gleiche zustände beobachtet man in den USA und England!Besser wird es nicht mehr denn viele glauben es nicht, bzw. wollen es einfach nicht Wahr haben,den ignorieren ist im Moment noch viel einfacher, erst wenn es einem selbst betrifft werden die Menschen erwachen,doch leider dann wird es zu spät sein!Auch merken die Menschen nicht wie sie systehmatisch gegeneinander ausgespielt werden-die Raucher gegen die Nichtraucher,die Alten gegen die Jungen,die Kranken gegen die Gesunden,die Rechten gegen die Linken, das dient ausschließlich dazu das das dumme Volk nicht zur Ruhe und zum Nachdenken kommt, so schürt man immer den Kampf zwischen zwei Parteien,auf das sich der dritte(die Elite) sich ins Fäustchen lachen kann!Erst wenn alle Menschen begreifen das wir alle Eins sind,alle im gleichen Boot sitzen,dann könnte eine positive Veränderung eintreten.Aber das wird zu gut unterbunden durch die Medienhuren die uns täglich belügen!Wie auch immer,laßt euch nicht unterkriegen und kämpft für die Gerechtigkeit und die Demokratie,die wir leider nicht haben!Macht den Menschen in eurer Umgebung klar das wir in einer Parteiendiktatur leben und Wahlen nichts, rein gar nichts verändern werden!Im übrigen bringen die Demos auch nichts,außer das die Leute die daran teilnehmen schon mal polizeidienstlich erfaßt werden.Einmal in einer Diktatur die so genial inszeniert wird, gefangen,ist es sehr schwer aus dieser Lage wieder legal herraus zu kommen.Leider!

Schwalbe hat gesagt…

@anonym 10:21
Hallo, weia, das ist ja krass. Methoden wie für Schwerverbrecher. Tut mir leid für euch. Da hatten wir Glück im Unglück. Was gedenkt ihr zu tun? Womit haben sie euch beleidigt?
@anonym 12:00
Dir auch hallo, viel wahres an deinen Worten. Natürlich hatte die Halle ihre Bestimmung. Ich verstehe, wenn sie sie für Schläger und Randalierer nutzen wollten, aber doch nicht für harmlose Menschen, die man in diese Situation gedrängt hatte *seufz*. Wie haben ihnen mit unseren friedlichen Blockaden die Rechten vom Leib gehalten und das war der Dank. Vergessen zu erwähnen hatten wir ein junges Mädchen zw. 14 und 16 J., das sich blass, zitternd und verängstigt in eine Ecke gekauert hatte *schüttel*

Anonym hat gesagt…

@Schwalbe 0:50:
"Natürlich hatte die Halle ihre Bestimmung. Ich verstehe, wenn sie sie für Schläger und Randalierer nutzen wollten..."

sag mal... du bist nicht oft auf Demos, oder?

Du erinnerst dich an den G8-Vorfall, als ein Demonstrant erschossen wurde?
Oder die "Deeskalation" des letzten Gipfels, die darin bestand die Randalierer zu Ignorieren & die friedlichen Demonstranten brutalst zusammenzuknüppeln?

Und es hat nichts damit zu tun, dass die KNÜPPELBULLEN zu überfordert sind, wenn sie gezielt Sanitäter & Reporter verdreschen!!!

Ich hoffe, du bist nicht der Ansicht, diese Leute als "Randalierer" zu bezeichnen, die sich lieber wehren, als in einer Zelle gefoltert zu werden oder Grundlos zusammengeschlagen zu werden!

Übrigens werden werden diese "Zellen" mittlerweile auf fast allen Demos bereitgehalten, um jeden Willen zu brechen sowie die Motivation für's weitere Demonstrieren zu brechen! Es gibt sie auch in kleinerer Ausführung!!!

Gruß
nurEinz

Schwalbe hat gesagt…

Hallo nureinz,
vielleicht war ich auf mehr Demos als du? Möglicherweise. ;-) Mir ist noch nie etwas passiert. Ich bin der Gefahrenmeider und -melder bei Demos und würde mich freiwillig in keinen Hexenkessel begeben. Bei einer Demo geht es darum, dass ich mich zeige, beweise, meine Meinung kundtue, protestiere. In dem Fall hattest du keine Chance zu entkommen, wenn du 'im falschen Moment am falschen Ort warst'.

Bei den G8-Gipfeln war ich nicht. Es kam erst später heraus, was passierte. Das ist schlimm und verurteilenswert genug.
Unter Randalierern verstehe ich Leute, die willentlich, wissentlich und mutwillig zerstören wollen. Sei es Sachen, sei es, dass sie Steine schmeissen auf andere, etc. ganz egal, von welcher Seite es kommt. Ich bin mir sicher, dass es dazu beauftragte Leute gibt. Manch einer hat die Steine nur in die Luft geschmissen ohne die Polizei treffen zu wollen. Du weißt, wen ich meine?

Wenn sie Sanitäter und Reporter verdreschen, ist das genauso verwerflich, wie friedliche Demonstranten zu knüppeln. Wenn sie die Randalierer verschont haben, besteht der Verdacht, dass die Randalierer gewollt waren, um hinterher diese Bilder zeigen und alle Demonstranten als Chaoten bezeichnen zu können und des Volkes Meinung zu schüren.
Klar, wer angegriffen wird, wehrt sich. Das gilt aber im Zweifelsfalle für alle Beteiligten. Im einen Fall heißt das randalieren, im anderen 'Widerstand gegen die Staatsgewalt'. Man verteilt die Begriffe, wie man sie gebrauchen kann. Ist das nun klarer geworden?
Ich fürchte, du hast mit deinem letzten Absatz recht.

Das hat jetzt nichts mit deinem Kommentar zu tun:
Ich habe gerade in einer Internetside gelesen, dass man über meinen Beitrag diskutiert. Ich weiß nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll. Ich entscheide mich fürs Lachen. Es ist zu erkennen, dass sie es nicht richtig gelesen haben können und das sie nicht begriffen haben, worum es in 'unserem' Bericht geht. Das waren unsere Erlebnisse und unsere Eindrücke vor Ort, die wir aus guten Gründen harmlos formuliert haben. Aus harmlos kann man auch naiv machen. Es ist nicht das, was andere erlebt oder gesehen haben. Das war nur ein Puzzleteil im Gesamtgeschehen und eine Aufmunterung für andere, sich selbst an entsprechenden Stellen zu äußern.

Sie haben nicht begriffen, dass ich die typischen Worte der Presse benutzt habe, die nicht meine Worte sind und verlieren sich in Diskussionen, welches Wort richtig gewesen wäre :-o) Ich weiß nun auch, dass jeder der gegen rechts ist, automatisch links ist :-O). Man lernt nie aus.
Das Problem an Texten ist, dass sie jeder so deutet, wie er sie deuten will und vergangenes selbst Erlebtes damit vermischt. Was aber an einem anderen Ort war, war nicht an diesem Ort. Am besten sind aber die Couchpotatoes, die meinen sich ein Urteil erlauben zu können und die selbst-Schuld-Argumentation benutzen, ohne begreifen zu wollen, dass man für die Bequemlinge mit auf die Straße geht. Anscheinend haben die Leute nicht begriffen, dass jeder unter 18 J. gesetzlich ein Kind oder ein Minderjähriger ist. Manche von ihnen sind vom Kopf her wesentlich weiter, als Leute, die doppelt so alt sind. Sie sind aber nicht unbedingt emotional abgeklärt. Dürfen sie nicht ihre Meinung vertreten?

Worte sind in alle Richtungen interpretierbar.
Ich grüße dich ;-)