Mittwoch, 5. August 2009

Immer mehr Sorgerechtsentziehungen in NRW

" Die Zahl der Sorgerechtsentziehungen ist in Nordrhein-Westfalen 2008 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Ein Grund für eine Sorgerechtsentziehung kann etwa die Vernachlässigung eines Kindes oder Jugendlichen durch seine Eltern sein.
Wie das Statistische Landesamt am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte, haben im vergangenen Jahr die Gerichte in NRW in 3209 Fällen den vollständigen oder teilweisen Entzug des elterlichen Sorgerechts angeordnet. Dies waren 6,2 Prozent mehr Fälle als 2007."

Seit 2007 dürfen die Behörden ohne Gerichtsbeschluss, das bedeutet ohne genauere Überprüfung, Kinder aus Familien entfernen. Die Gutachter schreiben nach Belieben Gutachten. Die Texte der Gutachten sind verblüffend ähnlich. Abschreiben kann ja jeder.

Wir kennen die Einzelfälle nicht und wir wissen nicht, was Behörden unter Kindesvernachlässigung verstehen. Das kann alles oder nichts sein und ist ein weites schwer definierbares Feld. Die Meinungen gehen darüber auseinander.

Ein Ereignis aus dem realen Leben: eines Tages trudelte uns und anderen Eltern ein Brief der Grundschule ins Haus. Vorwurf: Kindesvernachlässigung mit Jugendamtandrohung. Wir sind aus allen Wolken gefallen und die Telefone liefen heiß, weil die Eltern sich untereinander sofort verständigten. Wir wussten nicht, was sie von uns wollen. Im Gespräch mit den Lehrkräften und dem Rektorat erfuhren wir, dass unsere Kinder mit schmutziger Kleidung, Schuhen und Dreck unter den Fingernägeln im Unterricht erscheinen.

Welche "Todsünde" hatten die Kinder, die alle jeden Morgen gewaschen und mit frischer Kleidung ihr zuhause verließen, begangen? Was hatten wir angeblich falsch gemacht? Wir mussten unsere Kinder befragen. Sie haben sich jeden Morgen an einer Stelle getroffen, die Rasselbande. Sie sind durch Laubhaufen gerannt, über Gebüsche in Vorgärten gehüpft (sie nannten das Vorgartenweitsprung ohne dabei eine Blume oder Pflanze zu verletzen), haben mit Steinen gekickt, sind nach Herzenslust durch Pfützen gesprungen, haben vor dem Unterricht Fußball, nachlaufen oder verstecken gespielt. Dabei macht kind sich schmutzig, fällt hin, holt sich einen blauen Fleck, einen Kratzer.

Wir mussten ihnen dieses Vergnügen nehmen, damit die selbsternannten Bieder- und Saubermänner oder -frauen der Nation sich beruhigen. Wir haben demonstrativ die Kinder zur Schule gebracht. An ihrem Treffpunkt haben zwei oder drei Elternteile sie eingesammelt. Das haben wir im Wechseldienst getan bzw. die, die berufstätig sind, wurden entlastet. Das hätten sie zeitlich nicht geschafft. Jeden Morgen haben die Kinder den Lehrkräften ihre sauberen Fingernägel vor Augen gehalten und sich wie bei einer Modenschau umgedreht und gefragt: "Ist das sauber genug ihr Spielverderber?" Das war meine Idee. Wir haben mit den Kindern vereinbart, dass sie sich in der ersten Pause wieder im Dreck suhlen dürfen.

Manche Kinder verstanden nicht, worum es ging. Woher sollen sie wissen, was Willkür ist? Wir waren so krass und habe ihnen den Film "In Sachen Kaminski" gezeigt. Dieser Fall ist kein Einzelfall. Die Kindermünder standen offen und sie verstanden, was wir ihnen mitteilen wollten. Ich habe einen Artikel zu dem Thema geschrieben und ihn ans schwarze Brett der Schule geheftet. Betreff: "Achtung, Achtung Kinder, ihr dürft euch nicht mehr im Spiel schmutzig machen, sonst kommt das Jugendamt." Nach wenigen Minuten verschwand der Artikel. Wochenlang habe ich ihn jeden Tagen erneut ausgedruckt und angeheftet. Ich kam deswegen jeden Morgen ein paar Minuten zu spät zur Arbeit. Mein Chef (Vater von drei Kindern) hat es mir mit einem Grinsen verziehen. Den Lehrkräften wurde das irgendwann peinlich. Natürlich hat hinterher keiner was gesagt haben wollen und das war alles ein Missverständnis.

Hat sich in unserer Kindheit irgendjemand aufgeregt, wenn wir uns schmutzig gemacht haben? Wir waren meistens in "Rudeln" unterwegs und durften uns bis Einbruch der Dunkelheit draußen herumtreiben. Das sehe ich heute nicht mehr. Wahrscheinlich ist es bald Kindesvernachlässigung, wenn man sich weigert sein Kind oder seine Kinder gegen Schweinegrippe impfen zu lassen.

Mich würde brennend interessieren, worum es in all' diesen Fällen ging. Also Eltern, achtet darauf, dass eure Kinder "sauber" zum Unterricht erscheinen. Am Sonntag lief in ARD der Tatort: "Der frühe Abschied". Eine Mutter soll angeblich ihr Baby getötet haben. Es starb in Wahrheit am plötzlichen Kindstod, so wie ein anderes Kind von ihr zwei Jahre vorher. Das war ein Paradebeispiel, was es bedeuten kann, wenn "sachverständige" Psychologen, Gutachter und Verdachtserhärter am Werk sind.

Wer sich nicht wehrt und nicht solidarisch ist.....

Der Artikel steht unter "Piratenlizenz", genau wie der Artikel über "Kindesmissbrauch". Ich kann auch deutlicher werden und den Kindsmissbrauch im Detail beschreiben. Die Missbrauchsopfer haben uns viel zugeschickt. Danke für ihr Vertrauen. Komischerweise klappte zu dem Zeitpunkt Schwalbes PC zusammen und die Dateien sind gelöscht. Sie hat allerdings ein gutes Gedächtnis. Das war starker "Tobak", was sie geschickt haben. Ich musste oft schlucken. Was passiert, wenn wir die Erlebnisse von Missbrauchsopfern veröffentlichen? Ist das dann die ungehinderte Verbreitung von "kinderpornografischen" Schriften? Die Jugendämter und "Experten" sollen sich bitte um die Fälle kümmern, wo Hilfe zwingend erforderlich ist.

Merken die Leute nicht, dass wir Blogger als gefährdete Spezies uns gerade die Seele aus dem Leib schreiben und viele Infos schicken, damit "die" da draußen endlich wach werden?

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