Sonntag, 3. April 2011

Georg Schramm: Lassen Sie es mich so sagen

Oder Dombroski deutet die Zeichen der Zeit. Ich empfehle mal wieder ein Buch. Nein, ich bekomme kein Geld dafür. Für bezahlte Reklame bekommt man Geld und verkauft sich selbst damit. Wenn ich empfehle, hat mir ein Buch ein Lesevergnügen oder eins oder mehrere Aha-Erlebnisse beschert.

Ich zitiere kurz:"Ab sofort nennt jeder Redner im Bundestag zu Beginn seiner Wortmeldung nicht nur seinen Namen, sondern auch seine Nebentätigkeiten und Beräterverträge. Die Auflistung geht von der Redezeit ab. Wenn noch was übrig ist, darf er reden. Das würde uns helfen, den tieferen Sinn der Rede besser zu verstehen."
Aus Georg Schramm. Lassen Sie es mich so sagen. ISBN: 978-3-453--60092-8

Die mit ihren Beraterverträgen und Nebentätigkeiten kassieren monatlich eine fünfstellige Summe über Diäten und erdreisten sich, sich über Verharzte auszulassen, denen man das Kindergeld abzieht, während diese Einkommensgruppe das Kindergeld mitnimmt. Diese "doofen" Arbeitslosen haben größtenteils eingezahlt. Wir zahlen alle Steuern. Auch die Verharzten über Konsum-, Verbrauchsteuer und MWST.

An manchen Stellen seines Buches wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Da ich eine Freundin des schwarzen Humors bin, konnte ich mich kaum noch halten vor lachen. Er hält der Gesellschaft den Spiegel vor Augen.

"Dafür ist die Armentafel reich gedeckt. Die gibt es schon in über 300 Städten, eine halbe Million ernährt sich von den Essensresten der Reichen."

Was er schreibt, ist klug und klar erkannt. Wunderbar sind seine Ergüsse über die Spendenden und Spendensammler oder die bürgerliche Wohltätigkeit. Über kritisch-hinterfragende Geschichte und (Geo)politik hat der Mann auch ziemlich viel Ahnung. Hut ab, Herr Schramm. Und überhaupt, Sie wissen doch Menschenrechte gehen vor Völkerrecht. Seit dem Balkankrieg. Für den Krieg der Werte und des Friedens. DU (Depleted Uranium) zeigt immer noch seine Auswirkungen. Das könnte aber beim nächsten Mal anders sein, je nach dem und nach Bedarf für die passende Begründung.

Wir kämpfen für Freiheit (kann mir jemand für Freiheit eine Erklärung bieten?), Demokratie und Werte. Ob die anderen Ländern das haben wollen oder nicht, interessiert uns nicht. Sie haben etwas, was uns interessiert. DIE HABEN "UNSER" ÖL UND GAS. Wenn sie Pech haben, liegen sie strategisch ungünstig, weil die Pipelines für unsere Versorgung durch ihre Länder müssen und so ebbes.

Zum Schluss schreibt er über die "graue Zelle". Das ist seine Rentnerwiderstands- und Aufmuckgruppe. Er beschreibt gelungen und erschreckend realitätsnah wie ältere Menschen bei uns und von uns behandelt werden. Einige Sachen hätte ich Lust auszuprobieren.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Das Volk ohne Wert

"nicht nur seinen Namen, sondern auch seine Nebentätigkeiten und Beräterverträge."

z.B. Merz, seit 2 Jahre ein Privatmann, ist heute für 5.000 Euro/Tag zu haben, so viel zahlen ihm die Bürger in NRW.

Sie sollen auch alle ihre Doktortitel benennen.

"Dafür ist die Armentafel reich gedeckt. Die gibt es schon in über 300 Städten, eine halbe Million ernährt sich von den Essensresten der Reichen."

Brecht: "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich!“, nur viel Armut garantiert viel Reichtum, aber erfahrungsgemäss die solide Mittelmässigkeit garantiert Erfolg, die Exzellenz bringen statt dessen Verderben.

Die Armentafel ist nur der beste Beweis der Enteignung des Volkes, die schon sehr weit fortgeschritten ist, der Staat ist dabei der Mechanismus der Enteignung. Und wessen Staat ist das, sieht man aus der Graphik, siehe Abb. 4, fast die Hälfte des deutschen Volkes hat keinen Wert für den Staat, sprich haben kein Vermögen.

"die Pipelines für unsere Versorgung durch ihre Länder müssen"

Das ist nicht unsere Versorgung, nicht mein. Wir werden nur gemästet: ´´Es sagt ein Schweinchen zum anderen: "Der Bauer mästet uns nur deshalb, damit er uns anschließend schlachten kann!"
Sagt das Andere: "Du spinnst! Du glaubst an eine Verschwörung!" ``

"Freiheit ... Demokratie und Werte" haben keine Chance gegenüber den Geldwerten, auch den Virutuellen.