Donnerstag, 28. Juli 2011

Hungersnot in Afrika: Mitschuld von China?

Wenn man Mitschuld erwähnt, sollte man auch die Mitschuld der anderen Länder nennen. Nooke von der CDU meint in Landverkäufen an China eine Ursache der Hungerkatastrophe am Horn von Afrika zu sehen. Das ist eine einseitige Betrachtungsweise. Und schuld sind immer die Anderen. Damit macht er es sich mMn zu einfach. Aus Weltereignisse Blogspot:"Der Politologe Jochen Hippler sieht eine internationale Mitverantwortung für die Hungerkatastrophe in Ostafrika". Das gefällt mir schon besser, auch wenn es mir zu schwammig und ungenau ist. Also legen wir nach.

Was sind die Ursachen der afrikanischen Probleme? Wer kauft in Afrika Land?
Aus Castelligasse.at ein ausführlicher Bericht zu Afrikas Problemen mit interessanten Tabellen inkl. Korruptionsindex: "Die Staatsverschuldung der Entwicklungsländer betrug im Jahr 2000 2.100 Milliarden $. Das Nationaleinkommen der meisten Entwicklungsländer ist nicht mehr groß genug, um wenigstens den Zinsendienst zu bedienen, an Tilgung ist überhaupt nicht zu denken...Vom gesamten Welteinkommen entfallen auf das ärmste Fünftel gerade mal 1,3 %, auf das reichste 86 %...Täglich sterben 25.000 Menschen den Hungertod, davon sind 75 Prozent Kinder. Dabei werden weltweit genug Nahrungsmittel für alle produziert...."

Die westliche "zivilisierte" und "demokratische" Welt gibt jährlich Unsummen für Kriege, Banken- und Spekulantenrettungen aus. Na klar, das ist Polemik. Täglich sterben tausende Kinder an den Folgen von Unterernährung. Mit Lebensmitteln wird an den Börsen gezockt. Es herrscht Korruption. Keiner überprüft  wo die Gelder der Entwicklungshilfe hinfließen. Warlords und Milizen werden als Strohmänner u.a. vom Westen eingesetzt, die Bodenschätze abgegriffen, fruchtbares Land aufgekauft und die afrikanischen Märkte mit unserem EU-Überschuss versorgt, so dass Landbesitzer zugrunde gehen, weil unsere Produkte günstiger angeboten werden. In der EU selber muss man die Lebensmittelpreise stabilisieren. Ihnen fehlen Brunnen, Infrastruktur. Monsanto ist mit dem Genmist auch in Afrika auf dem Vormarsch. Ihnen fehlt Wasser, Wasser, Wasser. Natürlich ist an der Dürre die "Klimaerwärmung" schuld.

Landkauf in Afrika
"Viele westliche Investoren kaufen große Flächen in Afrika auf, um Lebensmittel oder Agrarsprit zu produzieren. Die einfache Landbevölkerung wird verdrängt."

Kolonialismus oder Entwicklungshilfe?
"Afrika ist wirtschaftlich interessant - nicht nur seine Rohstoffreserven, sondern auch die landwirtschaftlichen Flächen stoßen bei internationalen Investoren auf rege Aufmerksamkeit. Die Weltbank untersuchte die Auswirkungen dieses von vielen Kritikern als „Land-Grabbing“ bezeichnete Phänomen, dessen Umfang derzeit kaum einzuschätzen ist. Die Veröffentlichung dieses Berichts lässt auf sich warten."

Ackerland im Angebot
"Immer mehr afrikanische Staaten verkaufen Anbauflächen für Lebensmittel und Biosprit an Länder aus Asien und Nahost. Das ist nicht unumstritten: Madagaskars Präsidenten kostete der Ausverkauf schon das Amt."

Landkauf: Ausländische Geldgeber bluten Afrika aus
Knebelverträge fördern Abhängigkeit vom Weltmarkt - Importe nötig


Die Hungersnot in Afrika ist ein seit langem schleichender Prozess. Warnungen wurden ignoriert.

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