Donnerstag, 10. November 2011

Fußball ist unser Leben....?

Vorne weg: Wir sehen selber Fußball. Mal mehr, mal weniger. Ich bin jahrelang mit meinen Kindern ins Fußballstadion gegangen. Papa wollte nicht, also hat Mudder datt gemacht. Es ist mir gelungen ihnen einen vernünftigen Umgang mit Sport beizubringen. Den Sport als Sport zu betrachten und nicht als Kriegsszenerie. Singen, schunkeln. Ich kann dabei sein. Das kann Spaß bereiten und Spaß brauchen wir im Leben. Kloppen, gröhlen, pöbeln, Feindseligkeiten, nein. Ein Freund von uns ging im Schalketrikot mit. Das ist ein wenig gewagt. Ein paar Frotzeleien musste er im MSV-Block aushalten. Er ist ihnen mit Humor begegnet.

In vielen Blogs kursiert der Brot-und Spielespruch. Panem et circenses. Ist aber komplett nicht korrekt übersetzt und meist aus dem Zusammenhang gerissen. Damit erklären sie jeden, der Sport guckt (und die meisten gucken selber) für blöd. Das ist die Ablenkung von den wichtigen Dingen und das Verbergen von Informationen. Kurzweile brauchen wir alle mal. Wenn ich allerdings nur Fussi inner Birne haben, wird es bedenklich.

Ich war jahrelang bei Spielen von DEG (Düsseldorfer Eishockeygemeinschaft). Das lief locker. Die Polizei hatte nicht viel zu tun, außer mit wenigen präsent zu sein und sich die Füße platt zu stehen. Vorher haben wir mit ihnen Wetten abgeschlossen. Wenn die Kölner Haie kamen, wurde es spannend. Ich "Abtrünnige" bin in den Block der Kölner gegangen. Das ist Verbrüderung mit dem "Feind". Ich konnte von Glück sprechen, dass ich noch in den DEG-Block durfte. Kölner kamen auf meine Einladung zur Party danach und stellen Sie sich vor Düsseldorfer und Kölner verstanden sich. Geht doch!

Ich stelle ein paar Videos ein. Achten Sie bitte nicht auf die Überschriften, sondern auf die Bilder. Wer ist auf wen losgegangen? Wer hat provoziert? Für etliche Stadionbesucher ist Sport ein Ventil, ein Gewaltpotential. Das darf es nicht sein. Habt Ihr keinen Sandsack oder keinen Punchingball, um eure Aggressionen abzubauen?!

Es gibt Spiele, zu denen wir nicht mehr gehen. Wir meiden die "Fans" dieser Mannschaften, die sich mit anderen anne Köppe kriegen wollen. Und sie wollen. Die Frage ist, warum sie das wollen? Warum sie das tun? Für mich haben die einen an der Lampe oder ein psychogestörtes Problem.

Hut ab vor den "Bullis". Ich möchte in dem Moment nicht mit ihnen tauschen. Weder bei einem Spiel, noch bei einer Demo bin ich mit "Fans", Demonstranten oder Polizisten in einen tieferen Konflikt geraten. Ich bin nicht auf Konflikt oder Stress aus. Das kommt herüber. Wie wäre es, wenn wir uns darin üben? Ach nee, das ist "Gutmenschentum". Auch wieder falsch.

Es ist ein Unding, dass die Vereine ihre gewaltbereiten "Fans" nicht in den Griff bekommen oder sich "Fans" nicht im Griff haben. Solche Spiele müssen sofort abgebrochen werden. SOFORT. Da lullen die Sportreporter rum. War ja nicht so schlimm und vielleicht, eventuell...Was ist das für eine Einstellung?

Es ist ein Unding, dass die Polizei antanzen muss und die Vereine nicht selber für ausreichende Sicherheitskräfte sorgen und sie bezahlen. Je nachdem wer kommt, da wird das Polizeiaufgebot erhöht. Wenn unser Regionalsender das durchgibt, bleiben wir fern. Eintrittsgeld für die Vereine ade.

Wer mit Bengalos umgeht sollte wissen, dass sie gefährlich werden können, vor allem, wenn sie alkoholisierte Menschen zünden, wild um sich werfen oder man den Umgang damit nicht kennt. Ist Ihnen mal ein Bengalo um die Ohren geflogen? "Schön" nah am Trommelfell? Das ist Verbrennungs- und Hörsturzgefahr. Knalleffekt. Kennen Sie die Folgen einer Rauchbombe? Es gleicht einem Erstickungsanfall. Tränenreiz ist garantiert. Das kommt in die Stadien herein. Petzerische Tipps für die abtastenden Sicherheitskräfte: Fahnenstangen und Schuhe. So schleusen sie das Zeugs herein. Man, datt sehe sogar ich. Was in diesen Videos passiert, mag ich nicht in Worte fassen. Es ist mir unverständlich.











Ein Reporter: "Was nützen Appelle, wenn Dummheit und Ignoranz derart erschreckende Niederungen erreichen." Wo er recht hat, hat er recht. Wer sich schlecht benimmt, muss mit Konsequenzen rechnen. Konsequenzen müssen erfolgen. Oder wie meine Mutter zu sagen pflegte: "Wo Worte nichts nützen, müssen Taten her." Und dann kamen Taten.









Hooligans. Ein lehrreicher Film. Der Schluss beginnt ab1:25 h.


Ich freue mich schon im Dezember auf das Eishockeyspiel D-RU. Wir haben Karten. Oh Mist, die Russen kommen. Sie standen ja schon immer bedrohlich vor unserer Haustür. Sollen wir uns die Frage nach dem Warum stellen oder die Frage nach dem Das?

Wenn Sie einem Kind sagen es soll nicht an die heiße Herdplatte fassen und es tut es doch, wird es sich die Finger verbrennen. Es hat nach seiner Grenze gesucht. Brandblasen sind die Folge. Das tut weh. Manchmal muss es weh tun, um zu lernen. Learning by doing.

Mein Sohn hat sich neulich den Fussballen beim Sport verletzt. Er kam angehumpelt und wollte nicht zum Arzt. Ok, Frau Dr. Mutter. Die Wunde klaffte. Sie wässerte und eiterte. Dem Eiter musste ich freien Lauf lassen. Ein Pitsch, quetschen. Ganz ruhig bleiben. Ich habe die Wunde gesäubert, desinfiziert und ihn vor die Wahl gestellt. Entweder die heiße Nadel mit der ich nähe, ich klemme oder ein fester steriler Wundverband. Er wollte den Wundverband und täglich neu versorgt werden. Mutti, gucke mal und bringe das in Ordnung. Hat Mutti gemacht. Fuß samt Sohn sind wohlauf. Der Krankenkasse haben wir Kosten erspart.

Darum geht es doch in Wahrheit. Wir wollen Menschen, die für uns da sind. Die uns verstehen, uns ihre Zuwendung und Zeit schenken. Die sich um uns kümmern. Um das zu erreichen, muss man miteinander sprechen und seine Emotionen zeigen. Sprechenden Menschen kann geholfen werden.

Angeregt zu diesem Post hat mich mein jüngster Sohn, dem es mächtig auf den Zwickel geht, wie sich andere Anhänger verhalten. Ihm ist neulich ein Bengalo auf die Füße geflogen. Das erzeugte Brandverletzungen. Frau Dr. Mutter. Verbandskasten. Mamaaaaa, helfe mir. Diese Idis. Verbinde mich. Schuhe und Kleidung kaputt. Richtet Euren Ärger an die Verursacher, falls Ihr den Mut dazu habt, und nicht an die Falschen.

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