Dienstag, 22. Juli 2008

Was Eltern ihren Kinder antun: Baby-Fight

Ich bin auf das Thema Baby-Fight-Clubs in Großbritannien gestoßen. Wenn ich dazu nicht ein paar Videos gefunden hätte, hätte ich es nicht geglaubt. Kinder werden von den Eltern zum Kick-Boxen animiert und in den Ring geschickt. Ein Vater vergleicht seine 5jährige Tochter mit einem Pitbull-Terrier. Diesen Vergleich habe ich bisher im Zusammenhang mit Hooligans gehört. Väter, die ihre Kinder wie Pitbulls abrichten und sie scharf machen für die Auseinandersetzungen mit den gegnerischen Fans. Was der Vater in dem ARD-Artikel wohl unter einer engeren Beziehung versteht? In dem sie angespornt werden von ihren Eltern, in den Ring zu gehen und sich u.U. zu Brei schlagen zu lassen? Ich verstehe weder die Eltern, noch das Publikum, dass sich das unwürdige Spektakel anschaut. Man ist bereit dafür 40 € Eintritt zu bezahlen. Was die Eltern wohl für die kleinen Fighter an Gage bekommen?
Aus diesen Berichten geht fast immer hervor, dass die Kinder von den Eltern überredet, genötigt, gedrängelt werden. Man betrachte das Beispiel der kleinen Miah, die nicht boxen will. Die Krönung ist, dass sie mit den Kids zu Wettkämpfen nach Thailand reisen, weil man dort ohne Kopfschutz boxen darf. Wie schädlich Schläge auf den Kopf sind und was für Folgen sie haben können, wissen wir spätestens seit Cassius Clay. Dieses Risiko gehen die Eltern ein, um an ihren Kindern Geld zu verdienen und zweifelhafte Berühmtheit zu erlangen.
Wessen Geistes Kinder die Eltern sind, erkennt man an ihren Aussagen. Sie schlagen sich selber gerne und genießen, den Gegner leiden zu sehen. Dieses Denken und Handeln übertragen sie auf ihre Kinder und sind noch stolz darauf. Die Kinder werden im Alltag dadurch aggressiver.
Ich verurteile die Sportart nicht, sondern wozu sie missbraucht wird. Wenn man sie erlernt, um sich zu verteidigen, ist das legitim. Wer freiwilling in den Ring steigen will, um sich damit sein Geld zu verdienen, bitte. Man nutzt Kick-Boxen neuerdings, um aggressive gewaltätig gewordene Jugendliche zu therapieren. Das dient dem Aggressionsabbau, heißt es. Besser, gezielt einen Sandsank oder einen Punching Ball verhauen oder gegen einen trainierten Kick-Boxer antreten, der die Spiel- und Schutzregeln einhält, als auf seine Mitmenschen wegen Kleinigkeiten loszugehen. Das soll gute Erfolge erzielen.

http://www.swr.de/nachrichten/-/id=396/nid=396/did=3776348/11h9iex/index.html

http://www.daserste.de/weltspiegel/beitrag_dyn~uid,fw8iixjnacc6xxgn~cm.asp

Manche Leute sollten besser keine Kinder bekommen, bzw. sich mit dem Begriff Schutzbefohlener beschäftigen. Ich könnte mir nicht mitansehen, wie meine Kinder Schläge einstecken müssen. In den Augen dieser Eltern bin ich bestimmt ein verzärtelndes Weichei.
Dagegen sollte die britische Regierung sich etwas einfallen lassen, wenn es den Eltern an der nötigen Vernunft mangelt.

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