Samstag, 19. Juni 2010

Ich bin froh, dass ich kein Hartzler bin

Wir präsentieren das Gedicht eines Hartz geschädigten Menschen. Der Suffix "ler" ist bewusst gewählt, weil Erwerbslose bevorzugt von Politik, Medien und merkwürdigen Experten als Hartz"ler" oder Unterschicht"ler" bezeichnet werden. Wenn das "ler" nicht ausdrücklich zum Wort gehört wie bei Wissenschaftler, ist damit eine negative herabstufende diffamierende Absicht verknüpft.

Die Dichtkomposition von Doppelstrich:
"Ich bin froh, dass ich kein Hartzler bin,
denn arm sein ist 'ne Quälerei.
Ich bin froh, dass ich im Arbeitsleben bin,
denn Arbeit ham bedeutet frei zu sein.

Mit Hartzlern macht man gerne Späße. Hartzler haben wenig Geld.
Für Hartzler gibt's nichts anzuziehen. Hartzler sind zu arm zum fliehen.
Hartzler wer`n gerne drangsaliert. Hartzler können sich nicht wehren.
Hartzler strampeln wie die Schweine, stopfen, fressen in sich rinn.

Und darum bin ich froh, dass ich kein Hartzler bin,
denn arm sein ist 'ne Quälerei.
Ja ich bin froh, dass ich im Arbeitsleben bin,
denn Arbeit ham bedeutet frei zu sein.

Hartzler haben es schwer. Hartzler haben wenig Geld,
werden verwaltet, sanktioniert, wer sich nicht wehrt, der nur verliert.
Sie schreib`n Widerspruch und klagen. Wie könnt ihr Hartzler es nur wagen?
Die ARGE ihre Arbeit macht und über ihre „Kunden“ lacht.

Und darum bin ich froh, dass ich kein Hartzler bin,
denn arm sein ist 'ne Quälerei.
Ja ich bin froh, dass ich im Arbeitsleben bin,
denn Arbeit ham bedeutet frei zu sein.

Hartzler müssen ständig kämpfen, damit sie nicht zugrunde geh'n.
Sie lernen Gesetze, Kommentare,
schreib`n Widersprüche für die ARGE.
Hartzler habens schrecklich schwer im Leben,
denn Hartzler sind nicht angesagt.
Drum müssen Hartzler sich jetzt wehren,
Zusammenschluss und Kampf ist angesagt.

Und darum bin ich froh, dass ich kein Hartzler bin,
denn arm sein ist 'ne Quälerei.
Ja ich bin froh, dass ich im Arbeitsleben bin,
denn Arbeit bedeutet frei zu sein."

Der Kinder-Alarm steht auf der Seite der Erwerbslosen und ihrer immer häufiger gemobbten Kinder. Vielen Menschen stünde es besser zu Gesicht, wenn sie sich bewusst würden, dass sie gezielt öffentlich stigmatisiert, diskriminiert und zu Sündenböcken abgestempelt werden. Das ist Ablenkung von den eigenen Fehlern und Schuldabschieberei.

Ich füge noch etwas hinzu:
Ich bin froh, dass ich 'ne Selbständige bin, denn selbständig sein bedeutet Gewerbesteuerausbeuterei.
Ich bin froh, dass ich Arbeitnehmer bin, denn das bedeutet Abgaben- und Steuerabzockerei.
Ich bin froh, dass ich Strom- und Gaskunde bin, denn das bedeutet Kartellamtschlaferei.
Ich bin froh, dass ich ein Bürger bin, denn der bezahlt für jede Konsum- und Verbraucherei.
Ich bin froh, dass ich Politiker oder Konzernboss bin, denn das bedeutet Absahnerei....

Politiker haben fette Konten. Politiker haben Nebentätigkeiten...

Fügen Sie an, tragen Sie bei, wenn Sie wollen. Dann machen wir ein Lied für Menschen daraus, bis der Politker- und Konzernbande das Trommelfell platzt. Ich nehme gerne noch die Vuvuteile dazu. Komme mir hier bloß keiner mit den drei Worten mit P: Polemik, Populismus, Polariserung, bevor man nicht alle Bedeutungen kennt. Das Nachgeplapper. Das Stigmata.

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