Mittwoch, 22. Dezember 2010

Das Krippenspiel

Was machen Sie Weihnachten? Das was Sie immer gemacht haben? Oder machen Sie es diesmal anders? Ich habe kein Geschenk und keinen Tannenbaum gekauft. Schmücken und gedenken kann ich anders. Wir werden zum Unfallort der Loveparade gehen. Es wird diskutiert über eine Gedänkstätte oder -stelle. Es soll urheberrechtliche Probleme geben. Wen interessiert das?

Weihnachten gilt als das Fest der Liebe. Die Geburt Jesu. Ob er an dem Tag wirklich geboren wurde? Weihnachten ist seit langem das Fest des Stresses und des Kommerz geworden. Das muss sich niemand antun. Plätzkes haben meine Kinder gebacken. Sie standen stundenlang schwitzend in der Küche. Die "grausame" Mutter hat die Entfernung aller hinterlassenen Spuren verlangt und durchgesetzt. Ich weiß ja nicht, worüber sie mehr geschwitzt haben.

Außerdem sind meine Kinder "angeklagt" vorbotenerweise Schneebälle geworfen zu haben. Oha. Die Tellolisten in spe. Deswegen werden Mahnbriefe in Form von Verweisen ins Haus flattern. Ich bin gespannt, wie sie das formulieren und auf welche Rechtsgrundlage sie sich berufen werden. Laut hassenichtdingensgesehen-Gesetz...Ich reibe mir schon die Hände. §§ und deren Auslegung mag ich besonders, während die Schulaufsicht qualmend und Kaffee trinkend wegsah. Nö, das wollen wir nicht sehen und uns nicht einmischen.

Ich schildere eine Szene aus der Grundschule. Ich komme mit meiner Brut angeradelt. Meine Kinder warfen die Räder weg, rannten los und meinten, ich müsse eingreifen. Ein Pulk von Kindern um einen Erstkläßler. Er sollte sein Kinderklavier mitbringen. Das tat er. Das Klavier ist zertreten und zerschlagen worden. Ich brüllte: "Auseinander. Sofort". Sie ließen von ihm ab. Der kleine Kerl sah schlimm aus. Die Peiniger versuchten zu flüchten. Mein Großer rannte mit seinen Klassenkameraden hinter ihnen her, damit die Delinquenten nicht davon kommen. Mein Kleiner holte die Aufsicht, die sich wie meist um nichts kümmerte. Diesmal kamen sie nicht davon.

Ab ins Rektorat. Zeugenaussage von mir. Es war mir schnurz, dass ich zu spät zur Arbeit kam. Angerufene Eltern: "Nee, mein Kind tut sowas nicht". Tatsächlich nicht? Einige Kids hatten mit ihren Handys gefilmt und das Filmmaterial zur Verfügung gestellt, weil sie das Unrecht erkannt haben oder es schon selber erlebt hatten. Wie auch immer. Es kam ans Tageslicht, was dem kleinen Kerl geschehen ist.

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