Mittwoch, 18. Januar 2012

USA verteidigen die Freiheit oder ein Streifzug durch "ihre" Geschichte

Welche Freiheit meinen sie? Beginnen wir mit dem häufig benutztem Wort Antiamerikanismus. Wenn man die us-amerikanische Regierung kritisiert, ist man zwangsläufig antiamerikanisch. Wieso? Der ganze Kontinent ist Amerika und besteht aus Nord-, Mittel- und Südamerika. Wer berechtigt irgendwen dazu Nordamerika einzig als Amerika zu bezeichnen?!

Wenn z.B. jemand ein nicht nordamerikanisches Land kritisiert, fällt nie der Begriff antiamerikanisch. Es wundert nicht, dass besonders von Mittelamerikanern das Wort "Gringos" für US-Bürger verwendet wird. Der Begriff wurde populär durch den Krieg Mexiko vs. USA und hat sich in Lateinamerika verbreitet.

USA verteidigen die Freiheit, bringen heilende Demokratie und haben bei ihren Interventionen viele "hübsche" Waffen und "Bömbchen" parat. Was sie unter Freiheit, Demokratie und Bürgerrechten verstehen, zeigt der Patriot und Authorization Act. Die jüngste Vergangenheit und die aktuellen Ereignisse machen uns es besonders deutlich. Was, ihr spurt nicht?! Wir kommen euch "besuchen", zeigen euch, was wir meinen, selbstverständlich rein humanitär, die westlichen Werte verteidigen wollend, die Menschenrechte missachtend (Sie prangern wir bei selbsternannten "Schurkenstaaten" an), außer ihr seid eine Atommacht. Dann trauen wir uns nicht und halten uns bedeckt. War das jemals anders?

Die NATO-Partner machen als Bündnispartner mit. Die Rüstungsindustrie und die Börse freuen sich. Verlangt man die Waffenproduktion zurück zu schrauben kommt das Totschlagargument. Das vernichtet Arbeitsplätze. Mir quillt es aus Politiker- und Unternehmermund längst aus den Ohren. Als ob es ihnen um die Menschen ginge. Wer glaubt das noch?!

Zu Zeiten des sog. Kalten Krieges mit der ehemaligen Sowjetunion hatte man diese Ausrede, um z.B. in Guatemala, Iran, Vietnam, Chile oder Nicaragua militärisch zu intervenieren. Material- und Machtschlachten. Die Berechtigung zur gegenseitigen Aufrüstung war vorhanden. Das war gewollt. Man nannte es die Ausgewogenheit oder das Gleichgewicht der Kräfte. Rüsten, rüsten. Angst wurde absichtlich in der Bevölkerung geschürt. Das funktioniert heute noch. Aktuell sind die "bösen" muslimischen oder "islamistischen" Länder das aufgebaute Feindbild. Unsere Medien babbeln es gebetsmühlenartig nach.

USA bemühen sich in Wahrheit rein rhetorisch um Freiheit. Ihre wahren Interessen an anderen Ländern setzen sie gnadenlos ohne Rücksicht auf Verluste mit Waffengewalt und Hilfe ihrer Verbündeten durch oder sie zwingen sie durch Vetorechte zum Stillhalten. Sie nutzen ihre in Europa eingerichteten Stützpunkte, um militärisch ausschwirren zu können.

Gehen wir ein wenig zurück in die Geschichte. Ich bündele es. Wer Interesse hat, kann es vertiefen. Das steht in keinem  Schulgeschichtsbuch oder gängiger Geschichtsliteratur. Wer was anders behauptet, ist ein (revanchistischer) Geschichtsrevisionist. Revision ist die prüfende Wiederdurchsicht, eine Nachprüfung, eine Korrektur, eine Änderung. Der Begriff ist negativ behaftet. Was ist an Aufarbeitung verwerflich, außer das es den bezahlten Profigeschichtsschreibern nicht in den Kram passt. Die Geschichte schreibt der vermeintliche Sieger.


Es gibt keine Alleinschuld. Es gibt keine getrennte afrikanische, amerikanische, asiatische, australische oder europäische oder sonstwie genannte Geschichte. Darin waren stets mehrere Länder mit ihren eigenen kranken Interessen involviert. 

Ein frühes Geschichtsbeispiel. Die Insel Hisponola war versklavt. Der westliche Teil Haiti war unter französischer Vorherrschaft. Die Bevölkerung lehnte sich auf. Zwei der Gründerväter von USA, Washington und Jefferson, die Sklavenhalter waren, halfen den Freiheitskämpfern nicht. Den Plantagenbesitzern von Haiti wurden von USA Kredite gewährt, um die weitere Sklavenunterdrückung zu finanzieren.

Man sorgte sich, dass sich us-amerikanische Sklaven ebenfalls auflehnen könnten. Die Folge. Es ermöglichte Napoleon eine Machtposition in USA. GB war im kanadischen Norden übel aktiv. Frankreich beherrschte den Westen. Sie waren den Indianern gegenüber genauso gnadenlos. Die Spanier wüteten in Florida, Texas und Kalifornien. Latein- und Südamerika ist eine andere Geschichte, für die sich die beteiligten europäischen Länder nicht rühmen können. Cortes wird in Spanien immer noch als Nationalheld gefeiert. Als Haiti siegte verweigerte USA ihnen die diplomatische Anerkennung. Ist das die Freiheit, die sie meinen?!

Viele glauben Lincoln wollte die Sklaven befreien. Mitnichten. Seine geplante "Emancipation Proclamation" und der Zugang von "Schwarzen" ins Weiße Haus sorgten für die Nominierung zur Präsidentschaftskandidatur. Er wurde Präsident. Die Rechnung ging auf. Er hielt die "Schwarzen" für naturgegeben unterlegen. Das Wort "Nigger" gehörte zu seinem Sprachgebrauch, welches auch andere Freiheits- und Demokratieheilsbringer benutzten. Die Pilgerväter machten die Wildnis ur- und fruchtbar? Nee, das hatten vorher schon die Indianer getan, denen man ihren Anbau verbrannte und zerstörte und sie nahrungsmäßig in die Abhängigkeit trieb. 

In der "New York Tribune" erschien von Lincoln: "Wenn ich die Union retten könnte, ohne einen einzigen Sklaven zu befreien, würde ich es tun. Wenn ich sie retten könnte, indem ich alle Sklaven befreite, würde ich es tun. Und wenn ich sie retten könnte, indem ich einige befreite und andere nicht, würde ich es ebenfalls tun." Die Südstaaten hatten sich von den Nordstaaten abgespalten. Lincoln suchte sogar die Unterstützung von Sklavereibefürwortern. Ihm ging es nicht um die Sklavenbefreiung. Den Bürgerkrieg führte er zur Wiedervereinigung von USA für die Rettung der Union. Er ordnete ohne Zustimmung des Kongresses die Blockade der südlichen Häfen an. Heer und Freiwilligenanwerbung wurden mobilisiert.

Es begann ein harter Krieg. Ca. 620.000 Menschenleben. In keinem Krieg haben USA jemals mehr eigene Bürger verloren. Dieser Krieg gilt unter Historikern als der erste "moderne" Krieg. Der Eisenbahn war es zu verdanken, dass Handgranaten, Maschinengewehre, Minen, Raketen leicht zu transportieren waren. Repetiergewehre und die Winchester Rifle kamen zum Einsatz. Die Bevölkerung wurde durch Schikanen und Verwüstungen demoralisiert und terrorisiert. Historiker nennen diesen Krieg den ersten totalen Krieg. Er wird als Vorläufer beider Weltkriege gesehen. Man nennt es auch eine neue Dimension des Schreckens. Oder the first war on terrorism.

Zu der Zeit entstanden fast zeitgleich die ersten KZs durch USA (im eigenen Land) und England (Burenkrieg). Ich pflege zu unterscheiden zwischen England und Großbritannien. Das sind zweierlei paar Schuhe. KZs waren keine Erfindung der Nazis. Sie sollen sich ein Beispiel an diesen negativen Vorbildern genommen haben. Eine Entschuldigung ist das nicht, sondern ein Erklärungsansatz.

Der Bürgerkrieg war nicht der erste Krieg den USA im eigenen Land führte. Sie haben ca. 200 Jahre Krieg gegen die Ureinwohner, genannt Indianer, geführt. Europäische Siedler gegen die Ureinwohner. Damals gab es, neben den vielen unfairen Schlachten wegen unterschiedlicher fortschrittlicher Waffen, biologische Kriegsführung. Man schenkte den ahnungslosen Indianern mit Krankheitserregern verseuchte Kleidung und Decken. Wer daran nicht baldigst starb, wurde von Soldaten abgeknallt. Frauen, Greise, Kinder, Männer (alphabetische Reihenfolge gewählt), Bisons, Hund, Katze, Maus.....Zu dem Thema empfehle ich eins der ausführlichsten Bücher über die Indianervernichtung. Dee Brown: "Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses".

Die in Nordamerika eingewanderten Europäer oder Siedler haben die Fastausrottung der Ureinwohner und Zwangsversklavung von Afrikanern betrieben. Mittlerweile ist ein Art Mauer oder Mauerzaun zu USA errichtet worden, damit keine Mittel- und Südamerikaner in das Land einwandern können. USA basiert auf Unterdrückung, Tötung, Ausrottung, Zerstörung. Von dem "vorbildlichen" Guantanamo fange ich erst gar nicht an. Man kann es auch so formulieren. Ihre hauptsächlich englischen (Macht die Welt zu England zieht sich durch die ganze englische Geschichte) und französischen Wurzeln können sie nicht verleugnen.

Wer sich für die Ausbeutung von Südamerika, hauptsächlich durch Spanien (los conquistadores) und Portugal, interessiert, selbstverständlich unter dem Deckmantel der Kirche, dem legen wir den Film "The Mission" nahe. Nach wahren Begebenheiten. Die christlichen Missionare wurden geschickt, um aus den Ureinwohnern andere Menschen nach "zivilisatorischem" gläubigem Gutdünken zu machen.

Viele Missionare haben später die Gefahr für die Indios erkannt und an der Seite der Ureinwohner gekämpft. Sie haben erlebt, was man westlich unter "Freiheit" und "Zivilisation" verstand. Das war Untermenschendenken. Soldaten haben in die Kirche flüchtende Menschen mit Kanonen zum Feuer frei gegeben. Sie haben Kirchen abgefackelt. So ähnlich war das in Nordamerika. Ganze Dörfer wurden abgemetzelt und niedergebrannt. Ist das die Freiheit, die sie meinen? Anderen den Lebensraum zu nehmen, ihre Familien, ihre Freunde, ihr Hab und Gut, ihre Länder, ihre Ressourcen, ihre Kultur.





Freiheit ist so leben zu können wie man möchte, anderen nichts aufzwingen und wegnehmen zu wollen. Wenn es um Freiheit ging, hat USA vorzugsweise gekniffen. Sie werden rednerisch nicht müde Freiheit als Argument vorzuschieben. And war on terrorism. Bringt Krieg Friede?! Ist Rache und Vergeltung das geeignete Mittel. Krieg verursacht Tote, physisch und psychisch gestörte Menschen, zerstörte Landschaften und füllt die Kassen der Verursacher. Genfolgen durch den Einsatz von Depleted Uranium. Die Soldaten sind das Kanonenfutter. Die Zivilisten sind der bedauerliche Kollateralschaden, der "versehentlich" entstanden ist. Bei der heutigen Technik und den Präzisionswaffen ist ein Versehen unglaubwürdig. 

Na ja, der Sänger ist Mmn längst im Establishment angekommen. Das Lied gefällt mir immer noch. Er macht heute Werbung für die BILD. So wie Alice Schwarzer, Udo Lindenberg, u.v.m. Wo ist deren ehemals passabler kritischer Ansatz geblieben? Jeder, der Werbung für die BILD macht, ist bei mir unten durch. Zur Not gibt es das Dschungelcamp von RTL für gescheiterte Möchtegernpromiexistenzen. Geld und vergangener oder nicht verhandener Ruhm locken. Die Schaulustigen gucken zu. Medien berichten darüber. Wenn sonst nix wichtig ist....Freiheit:



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