Montag, 31. Mai 2010

Präsidentenlos oder den Präsidenten los

Vor kurzem war unsere Nationalelf vorübergehend kapitänslos. Watt fürn Drama. Jetzt sind wir präsidentenlos. Kann da wer mit Kritik nicht umgehen? Obwohl, er hat zum Schluss die Wahrheit gesagt und das darf man nicht. Das war politisch inkorrekt. Beachten Sie das Weißbuch 2006. Michael Glos wird im Februar 2009 gewusst haben, warum er seinen Posten als Wirtschaftsminister aufgegeben hat. Er wurde durch Guttenberg ersetzt. Guttenberg hat Jung ersetzt. Jung wurde gegen v. d. Leyen ausgetauscht. Von der Leyen gilt als Präsidentennachfolgefavoritin. Koch ist aus der Politik davon geschwurbelt. Ich trauere um keinen von ihnen.

In Foren liest man: "Die Ratten verlassen das sinkende Schiff". Liebe Leute, tut den Ratten kein Unrecht. Sie sollen sehr soziale intelligente Wesen sein, was man von Politikern nicht unbedingt behaupten kann.

Wenn ich mir das über den Hilfskonvoi für Gaza durchlese, wird mir ganz übel. Noch übler wird mir, wenn ich lese, was unsere "Qualitätsmedien" an Rechtfertigungsversuchen parat haben. Nu ja, sie sind noch mit Lena beschäftigt, die den Grand Prix Euromanipulation gewonnen hat. Das ist ja auch wichtig. Wie wird sie das verkraften? Das ist ihre Sache. Die junge Frau wird sicherlich verheizt werden. Wer sich ins Rampenlicht stellt, sollte wissen, was auf einen zukommt. Sie wurde als Botschafterin Deutschlands bezeichnet.

Wofür haben wir die deutsche Botschaft, ein Auswärtiges Amt, einen repräsentativen Präsidenten (im Moment ja nicht mehr), eine Kanzlerin und einen Außenminister?

Tja, schippern wir jetzt in eine Staatskrise? Das Wort Krise sind wir ja mittlerweile gewohnt, auch wenn es reichlich Menschen gibt, die das immer noch nicht begriffen haben. Die Herrschaften ziehen sich aus der Verantwortung. Ausgesorgt haben sie. Kündigen Sie Ihren Job/Ihre Arbeit. Sie werden staatlich sanktioniert. Bei Politikern und Managern ist das anders. Sie werden fürstlich belohnt, egal, was sie angerichtet haben.

Informieren Sie sich



Aus: http://www.schwarzwiemilch.de/ . Klasse gemacht, liebe Studenten. Freuen wir uns, dass es kritische junge Menschen gibt. Sie lassen mich hoffen. Im nächsten Moment sind es laut Medien Terroristen, Extremisten, Radikale. Links oder rechts. Schwarz-Weiss-Seherei. Schwarze Autonome. Und wieso steigen sie dann aus Polizeiautos aus und wieder ein?

Unterhalten sie sich mal mit auskunftsfreudigen Polizisten. Das mache ich bei jeder Demo, bei jeder Kundgebung. Ihre Befehle kommen vom Innenministerium. Stellen Sie sich direkt neben Polizisten. Sie können den Polizeifunk mithören. Ohren auf Sendemast. Ich habe PolizistInnen erlebt, die haderten. Sie wussten, dass sie den Demonstranten Unrecht tun. Sie entschuldigten sich, dennoch sind sie den Befehlen gefolgt. Das berichten die Medien nicht. Angebote, die Medien mit Infomaterial zu versorgen, meiden sie.

Mir haben mehrere Polizisten gesagt, dass sie es leid sind die Pufferzone zu sein. Verständlich. Da sind wir bei der Dreigewaltenteilung: Legislative, Judikative und Exekutive. Die Exekutive (Vollziehung) hat meist die A.....karte gezogen. Bei den Bildungsstreiks hatten Polizisten das Pfeffergeschoss auf Kinder gerichtet. Es hieß: "Da oben ist eine Kamera". Nee, da war keine. Veräppelt. Sie hielten sofort inne. Die Kinder wurden in Sicherheit gebracht. Und darum ging es. Wenn der "Staat" auf bildungsstreikende Kinder losgeht, habe ich Bedenken. Das Kindeswohl oder so.

Sonntag, 30. Mai 2010

Abenteuerland

Besuchen Sie es mit Ihren Kindern. Abenteuer erleben wir in der Politik gerade genug:

Samstag, 29. Mai 2010

Das Werbeziel Kind 2, diesmal in fragwürdigen Kindersendungen

Die Kinder sollen zu Konsummonstern werden. Ihnen soll der Life Style schmackhaft gemacht werden. Bei den Mädchen steht der angestrebte Zickenalarm im Vordergrund. Gewalt wird vermittelt. Sie sollen zum Glücksspiel verführt werden. Sie sollen zu kleinen Tyrannen werden, wie in der IKEA-Werbung, in der der Sohn nach dem Essen fragt und dabei gegen die Unterschränke tritt oder mit den Hacken dagegen trommelt. Botschaft: kaufen sie lieber IKEA, anstatt Ihrem Kind Grenzen zu setzen. Der Sprecher hat es gut erkannt und erklärt es:




Da beim 2. Teil das Einbetten auf Anfrage deaktiviert ist, klicken Sie bitte hier.
Die Erwachsenen als Konsumvorbild: der Run auf die iPads.

Die subtile Form des Kindsmissbrauchs bei Trennungen

Wir machen auf das Interview im ZDF mit Gerhard Amendt aufmerksam zu den Folgen von Trennungen/Scheidungen für Kinder, wenn die Eltern sich bekämpfen, einem Elternteil das Kind verwehrt oder entzogen wird und/oder den Kindern unschöne Gefühle vermittelt werden.

Es folgt ein Texts des Users Martin. Manche mögen meinen, dass er eine krasse Ausdrucksweise hat. Sie ist verständlich und nachvollziehbar, denn er ist ein Trennungsvater, dem man schwer zugesetzt und das Kind entzogen hat. Lassen wir Martin zu Wort kommen:

"Mißbräuchliche Entfremdung eines Kindes zum anderen Elternteil!!

Verbrechen an den Kindern, geduldet und oft betrieben
von der Familienstasi Jugendamt!!

Besiegelt vom angeblichen Familiengericht, der Exekutive der
"Staatsanwaltschaft" namens Jugendamt!!

Dieses JA will keine Familien, die sich nicht systemkonform
a`la Gender Mainstreaming und Political Correctness
verhalten, ihre Kinder nicht zu Konsumtrotteln und
zur Verblödung "erziehen" - mißbrauchen!

In der Regel werden dann die Väter als Wegbereiter und
Leitfiguren für die Aussenwelt ausdiskriminiert und in die
persönliche Vernichtung getrieben!

Dieser Hr. Amendt wurde u.a. sogar von den Emanzenbrigaden
persönlich bedroht!

Diese Weiber-Horden wünschen nicht, das die Wahrheit über das
schreiende Unrecht gegenüber den Kindern an den Tag kommt, denen
ist das Kindeswohl aus Machtkalkül scheissegal!!"

Bei Martin bedanken wir uns, dass er uns fleißig mit Infomaterial versorgt. Ich kann ihn verstehen. Ich habe im Freundes-, Verwandten-, Bekanntenkreis etliche Trennungsdramen miterlebt. Für die Kinder ist es wirklich ein Drama oder Trauma, wenn Eltern oder ein Elternteil noch verhandene Negativgefühle ohne Rücksicht auf Verluste über das Kind/die Kinder austragen. Danke Martin!

Freitag, 28. Mai 2010

Den Gürtel enger schnallen

In dem Wachstum-Ade-Bericht von Kontraste heißt es:
"Wir alle werden den sprichwörtlichen Gürtel enger schnallen müssen". Wir alle eben nicht. Die Politik hat die Krise kommen sehen. Mit Hilfe der Medien und "Experten" haben sie beschwichtigt und verharmlost. Sie haben die Bevölkerung im Unklaren gelassen. Sie erwarten von uns, dass wir büßen, zahlen und sparen müssen. Sie selber haben ihr Scherflein im Trockenen. Sie schieben die Alleinschuld auf die Spekulanten. Das ist gerade eine beliebtes "Spiel". Sie haben die Hauptverantwortung für das Debakel. Sie haben den Banken ihre Geschäftspraktiken ermöglicht und ihnen das Geld in den Rachen geschoben, auch im Falle Griechenlands. Wie es aussieht, ist Spanien als nächstes Land "reif" mit vielen anderen Ländern.

Sie haben den Unternehmen die Ausbeutung der Arbeitnehmer ermöglicht. Sie haben Zeit-, Leih-, Kurzarbeit, 1-Euro-Jobs und Arbeit im Sinne der "Gemeinnützigkeit" ermöglicht. Sie haben Hartz IV zu verantworten. Anscheinend erwägen sie "Bürgerbeschäftigung". Sie stehen nicht zu ihrer Verantwortung. Das Problem: ca. 10 % der Menschen haben alles an sich gerafft und die anderen haben wenig. Wer die Krise kommen sah und warnte, musste gehen oder wurde als Spinner abgetan. Um Koch brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Er scheint sich aus der Verantwortung zu stehlen und kommt unter.

Ansonsten ist es ein kritischer sehens- bzw. lesenswerter Bericht. Machen Sie sich keine Sorgen um die Zukunft Ihrer Kinder? Sie haben keine Schulden gemacht und werden dafür gerade stehen müssen.

Bitte Netzrosinen.ch lesen:
Und darum sagt Schräuble: „WIR MÜSSEN SPAREN !“ Und meint nicht WIR MÜSSEN sondern IHR MÜSST !

Wenn man die "bösen faulen schmarotzenden Hartz-Parasiten" kürzen sollte, wie viele Kinder sind davon betroffen? Meines Wissens zwei Millionen. Zum Wohle des Kindes!

Das Werbeziel Kind 1

Die Werbebranche und ihre Kunden haben schon vor Jahren das Werbeziel Kinder und Jugendliche entdeckt. Das geschieht nicht nur offen, sondern auch versteckt in Kinder- und Jugendsendungen und in Musikvideos ihrer Lieblingsbands. In Musikvideos wird häufig Reklame für Alkohol gemacht. Kinder wir wollen nur Euer Bestes: Euer Taschengeld und Euch verführen!

Ich verweise für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern auf die Seite von Verbraucherbildung.de, die sich mit dem Thema beschäftigt.

"Der Verbraucherzentrale Bundesverband - vzbv hat im Mai 2003 das Projekt "Kinderkampagne" ins Leben gerufen, um über den richtigen Umgang mit Werbung, den Medien und den beworbenen Produkten aufzuklären und zu informieren. Im Rahmen der Kampagne, die bis September 2004 lief, ging der vzbv aktiv und konsequent mit rechtlichen Mitteln gegen Werbung vor, die Kinder und Jugendliche manipuliert, illegal ist bzw. gegen die Selbstverpflichtungen der Werbewirtschaft verstößt."

Das Ziel der Werbung:
"Werbung hat nämlich nur ein Ziel: Sie will an euer Taschengeld! Und sie entwickelt immer neue Ideen, damit ihr ein bestimmtes Produkt kauft oder euch an Produkte einer bestimmten Marke gewöhnt, die ihr dann auch als Erwachsene kauft."

Bitte hier klicken zu Infos über die Werbethemen Handy, Klingeltöne, Internet und Kinderlebensmittel .

"Besonders in den Bereichen Lebens- und Genussmittel sowie Neue Medien und Telekommunikation werden Kinder und Jugendliche massiv beworben und zum Kauf bestimmter Produkte angeregt. Die Werbebotschaften bleiben nicht ohne Wirkung. So zählt "Shoppen gehen" zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten unter Kindern und Jugendlichen, wie Studie zeigen."

Ein ausführlicher Aufsatz zum Thema Kinderwerbung, Ziele, Zweck, Auswirkungen:
"Die bunte Werbewelt ist längst ein fester Bestandteil unserer vergleichsweise grauen Alltagswelt. Wir begegnen Werbung überall – in Zeitungen und Zeitschriften, in Einkaufszentren, auf Bahnhöfen, an Litfasssäulen und Plakatwänden, in Schaufenstern. Niemand kann sich ihr entziehen. Vor allem Kinder unterliegen den visuellen Reizen. Konsumbotschaften werden durch die Medien in die Kinderzimmer getragen, wobei Fernsehen und Radio die führenden Positionen einnehmen. Seit der Einführung des Dualen Systems im Jahre 1984 werden wir von privaten Anbietern, die sich und ihr Programm durch Werbung finanzieren, mit Reklame überflutet und Kinder einem beträchtlichen Werbedruck ausgesetzt."

Hier ein paar Videoclips:









Das Thema wollen wir noch ausbauen.

Donnerstag, 27. Mai 2010

Erwachsene sind eine merkwürdige "Spezies"

Sie leiden anscheinend an Omnipotenz. Sie sagen den Kindern und Jugendlichen, was sie zu tun und zu lassen haben. Sie halten sich oft selber nicht daran.

Bei Sportveranstaltungen wie Olympia, EM, WM, Champions League, etc. werden sie zu selbsternannten Trainern. "Nun bewege dich", während sie gemütlich sitzen. "Mensch, komme aus der Deckung". Sie benutzen Schimpfworte, die Kinder nicht benutzen sollen.

Bei Familienfeiern werden sie zu genauen Kinderbeobachtern und scheinen eine Erzieherlizenz zu haben. "Kind sitze gerade, sprich nicht mit vollem Mund, das Messer hält man so oder so". Wenn man die Ermahner genau beobachtet, sitzen sie selber nicht gerade, sprechen mit vollem Mund, halten das Besteck nicht korrekt, popeln in den Zähnen. Das Thema habe ich eines Tages zur Sprache gebracht. Ein familiäres Bollwerk. Wenn man möchte, dass die Kinder sich etwas davon annehmen, sollte man mit leuchtendem Beispiel voran gehen.

Ich zitiere Opa, der seine Enkel ermahnte: "Man muss immer ehrlich sein". Es klingelte an der Tür. Die Nachbarin kam. Er kann sie nicht leiden. Das wussten die Enkel. Er säuselte: "Das ist aber schön, dass Sie uns besuchen". Eins meiner Kinder: "Opa, was soll das? Du magst sie doch nicht. Ich denke wir sollen immer ehrlich sein?" Boing!

Nach einer Familienfeier hatte mein Gatte als Kind im Wachstum noch Hunger und wollte sich über den heimischen Kühlschrank hermachen. Er hatte sich gemäßigt, damit es nicht heißt, dass er verfressen sei. Seine Mutter sagte: "Es war doch genug zu essen da. Warum hast du dich dort nicht satt gegessen?" Bei der nächsten Feier hat er einen Kuchen komplett vernichtet. Das war seinen Eltern peinlich. Er bekam vor Ort Schelte und sagte: "Mama, du hast doch gesagt, dass ich mich dort satt essen soll." Boing! Dumm ist, wenn die Erwachsenen sich dann winden und nicht zu ihren Worten stehen. Wen soll das überzeugen?

Mein jüngster Sohn bekam als Kleinkind von mir den "Auftrag" die frisch gewaschenen und gefalteten Gästehandtücher ins Klo zu bringen. Er hat sie im Klo versenkt. Rien na va plus. Klo verstopft. Mein Ältester meinte cool: "Bevor du mit ihm meckerst, überdenke deine Ausdrucksweise". Wir mussten den Klempner holen. Ich habe gelernt meine Worte den Kindern gegenüber genau zu wählen.

Ein Witz meiner Kinder: in der Küche ist etwas herunter gefallen oder zu Bruch gegangen. Keiner meckert, dann war es ein Erwachsener.

Erwachsene heucheln den Kindern etwas vor. Wenn die Kinder uns wortwörtlich nehmen, haben sie einen Grund dazu. Sie wollen austesten, ob sie sich an unsere Worte halten können. Sie stellen fest, dass unsere Worte öder Wörter oft falsch gewählt sind. Sie können Wortklauber sein und jedem Politiker die Stirn bieten. Manche Kinder sind wahre Grenzaustester. Man kündigt z.B. eine Konsequenz an . Wenn man die Konsequenz nicht einhält, wird man unglaubwürdig.

Vor Klassenfahrten bekommen wir Eltern zu unterschreibende Schreiben über Regeln an die sich die Kinder zu halten haben. Wer sich nicht daran hält, muss nach Hause fahren oder abgeholt werden. Wir sollen die Kinder ermahnen, dass sie die Regeln einhalten. Von den Kindern weiß ich, dass die Lehrkräfte sich an einige Regeln nicht halten.

Auf dem Schulhof ist Rauchverbot. Die Oberschüler verstreichen sich zum Rauchen in den Park. Wer sucht sich eine Ecke auf dem Schulhof zum Rauchen? Die Lehrkräfte.

Im Büro hatten wir eine Kollegin, die sich grauslig kleidete. Jedes neue Kleidungsstück führte sie uns vor und wollte wissen, wie wir es finden. Alle lobten ihren Geschmack. Ich zog es vor zu schweigen. Verließ sie das Büro, ging das Geläster hinter ihrem Rücken los.

Erwachsene erzählen den Kindern etwas über Gewaltlosigkeit. In Wahrheit senden Erwachsene Gewalt aus. Sie zetteln Kriege an. Sie missbrauchen Kinder in vielerlei Hinsicht. Die Politik benutzt das Wohl und die Sicherheit der Kinder, um Gesetze verschärfen oder neue erlassen zu können. An ihr ewiges Bildungsgefasel, ist schon lange nicht mehr zu glauben. Wenn ihnen wirklich daran gelegen wäre, hätte sie längst sinnvolle Maßnahmen eingeleitet.

Das darf mit weiteren Geschichten/Erfahrungen ergänzt werden. Die Kinder durchschauen die Erwachsenen. Wenn wir uns nicht an die an sie ausgesendeten Aussagen halten, drohen sie zu scheitern, weil ihnen die Orientierung verlustig geht.




Wird Zeit, dass wir die Küche renovieren. Vorher veranstalten wir mal wieder ein Ritteressen. Benimmregeln und Besteck sind verboten. Die Knochen dürfen an die Wand geschmissen werden. Danach benehmen wir uns wieder :-o).

Am besten ist die Urgroßmutter, die ein Herzleiden hat, beim Gehen ein wenig Stütze braucht und bei Feiern flüstert : "Besorg mich än Schnäpschen und än Zigarettchen. Bringe mich außer Sichtweite. Hol dä Ipott von dinn Jung, damit ich Powermucke hören kann". Jawoll. Sie ist beachtliche 97 Jahre. Das Gros der Familie behandelt sie wie eine Unmündige. "Oma, das darfst du doch nicht mehr, denk an den Herz". Sie muss wissen, was sie tut. Die Enkel und Urenkel wissen die unkonventionelle tolerante Omi zu schätzen.

Man kann den Kindern durchaus beibringen, dass eine Notlüge ab und an angebracht ist, man seine Aussagen bisweilen abschwächen sollte oder es besser ist zu schweigen, um die Gefühle anderer nicht zu verletzen.

Pispers: Unterwerfung

Immer wieder schön:


Wir hoffen, Herr Pispers bleibt uns noch lange erhalten, wo Herr Schramm gegangen (worden?) ist.

Mittwoch, 26. Mai 2010

Georg Schramm geht

Wir möchten nicht spekulieren über seinen TV-Abgang. Merkwürdig mutet sein plötzlicher Abschied schon an. Ein kaberattistischer Könner, der den Mut zu vielen Wahrheiten hatte. "Neues aus der Anstalt" wird in Zukunft auf uns verzichten müssen. Das ist unsere Konsequenz, die wir daraus ziehen werden, denn wir glauben nicht an "Freiwilligkeit". Herr Schramm, wir bedanken uns bei Ihnen für die vielen Rollen, in die Sie geschlüpft sind und für Ihre messerscharfen Analysen. Wir werden Sie vermissen. Sie waren der Hauptgrund, warum wir diese Sendung eingeschaltet haben.

"So ein Pathos à la Guttenberg wie bei der Totenfeier letzte Woche, das war schon ziemlicher Trauerkitsch. Guttenberg sollte weder seiner Tochter noch den Kindern der toten Kameraden erzählen, dass sie stolz sein sollen. Die sollen nicht stolz sein, sondern traurig. Und ihr Weinen sollte nicht von Politikern übertönt werden, die vorm Sarg ihr Image polieren. Schweigen hätten sie sollen, alle beide. Merkel und Guttenberg. Zweite Reihe und Ruhe im Glied. Reden sollten sie lieber vorm Untersuchungsausschuss - zu den 140 Toten von Kundus. Eine militärstrategisches Desaster für die Truppe, und menschlich sowieso".
Weiter geht es hier.

Wir sind traurig, dass Sie gehen. Lassen Sie bald wieder von sich hören.

Dienstag, 25. Mai 2010

Montag, 24. Mai 2010

Ein Lächeln

Sehen Sie das auch jeden Tag? Die Menschen haben bräsige ernste Mienen. Beim Grüßen fällt ihnen das Lächeln schwer. Sie gucken sauertöpfisch aus der Wäsche. Sie klagen. Alles sei so schlimm. Wo ist das positive Denken? Unsere Nachbarin lächelt stets. Sie ist so herzerfrischend. Sie hat eine positive Lebenseinstellung. Sie hätte gerne Enkel gehabt. Das hat bis heute nicht geklappt. Sie hat auf uns aufgepasst, wenn unsere Mutter Terminschwierigkeiten hatte.

Meine Mutter sagte zu uns: "Wir werden jetzt lächeln und ihr werdet sehen, dass man damit fast alles erreichen kann". Sie lächelte. Wir lächelten. Wildfremde Menschen grüßten uns, sprachen uns an. Menschen, die wir nicht kannten, lächelten zurück. Sie fragten, warum wir lächeln. Wir sagten um des Lächelns und des Verständnis willens.



Ein ehrliches unverhohlenes freundliches Lächeln kann die Welt und die Menschen verändern. Ein Lächeln kostet nichts. Versuchen Sie es. Fallen Sie aber nicht auf die geschulten Dauergrinser herein, die Ihnen etwas verkaufen wollen.

Samstag, 22. Mai 2010

Zu Pfingsten grüßen wir

die Leser und die User, die uns viel schicken. Die mitschreibenden und gestaltenden Kinder und Jugendlichen. Wir sollten alle darauf achten, wer uns das Hirn und Herz verdrehen kann. Where do the children play?



Wo dürfen sie überhaupt noch spielen ohne angemeckert zu werden?

Nun mögen manche antworten er sei "Jusuf" geworden. Na und? Eins seiner schönsten Lieder:

Merkel-Taktik

Für die Meisterin des Aussitzens:

Donnerstag, 20. Mai 2010

ZAP (Zentrale Abschlussprüfung)

NRW-Schüler hatten heute die ZAP (Zentrale Abschlussprüfung) in Englisch. Sie sind der letzte Jahrgang, der diese Prüfungen in Klasse 10 in Deutsch, Mathematik und meist in Englisch machen muss. Die jüngeren Jahrgänge machen das Turbo-Abi wegen G8.

"Die Abschlussnote in den drei Prüfungsfächern soll sich je zur Hälfte aus einer „Vornote“ und der Prüfungsnote zusammensetzen. Die Vornote soll auf den schulischen Leistungen in der Klasse 10 beruhen. Dabei wird nicht nur das zweite Schulhalbjahr bewertet, das erste Schulhalbjahr wird ebenfalls bewertet. Dementsprechend zählen die mündliche Beteiligung eines Schülers des ganzen Jahres sowie vier schriftliche Arbeiten. Bei einer mündlichen Prüfung wird die Note dieser Prüfung zusammen mit der Note aus der schriftlichen Prüfung gewertet und so die Abschlussnote zu bilden. Die Vornote zählt dabei selbstverständlich weiterhin. Dies wird dann im Verhältnis 5:3:2 gewertet, wobei die „Vornote“ 50% der Note, die schriftliche Prüfung 30% und die mündliche Prüfung (falls vorhanden) 20% einnimmt". Quelle Wikipedia

Bei Nordrheinwestfallendirekt.de steht:
"Grundlage der Prüfungen sind die Lehrpläne. Diese lassen jedoch den Lehrerinnen und Lehrern gewisse Gestaltungsmöglichkeiten, so dass die Unterrichtsinhalte nicht in allen Klassen deckungsgleich sind. Um für alle Schülerinnen und Schüler vergleichbare Prüfungsvoraussetzungen zu schaffen, werden für die Prüfungen am Ende der zehnten Klasse verbindliche Inhaltsbereiche festgelegt...Mit diesen Maßnahmen ist sichergestellt, dass alle Schülerinnen und Schüler optimal auf die Prüfungen vorbereitet werden können."

Das heutige Prüfungsthema haben zwei Klassen behandelt. Für alle anderen Klassen war es ein Überraschungsei. Lehrer haben den Schülern mit Tipps geholfen, damit sie nicht völlig in der Luft hängen. Andere Lehrer haben das Schweigen vorgezogen, ihr Schmutzis.

Das Thema stellt Berlin. Bei uns fehlen Lehrkräfte. Der Unterricht fällt häufig aus. Die Kommunen sparen. Von verbindlichen Inhaltsbereichen und optimaler Prüfungsvorbereitung kann in dem Fall keine Rede sein. Die Schüler sind unsicher, wie die Bewertung ausfallen wird. Von dieser Prüfung hängt die Note für das ganze Schuljahr ab. Wenn die Schüler in einem der Prüfungsfächer schlechte Bewertungen erhalten, hängt davon der Weg in die Oberstufe ab. Nachprüfungen sind möglich. Ab zwei Noten Unterschied zwischen Prüfungsnote und Vornote darf man in die Nachprüfung, ab drei Noten Unterschied müssen sie in die Nachprüfung. Ich frage mich ja schon lange, wofür wir Schul-, Kultus- und ein Bildungsministerium haben. Dieses ewige Politikergefasel über Bildung wird immer unerträglicher. In Wahrheit lassen sie die Kinder im Stich.

Der Afghanistan-Einsatz kostet D 2,5 Mrd. pro Jahr.

Mittwoch, 19. Mai 2010

Von Löwen und Lämmern



"Man hat wenigstens etwas versucht..." "Das Problem sind nicht die, die das angezettelt haben. Das Problem sind wir, die wir nichts unternehmen." Blogger gehen ins Netz. Damit unternehmen sie etwas. Sie bieten den Medien die Stirn.

Die verkannte Jugend Teil 4

Am 9. Mai war die NRW-Landtagswahl und gleichzeitig Muttertag. Unsere Mutter hat nie etwas auf den Muttertag gegeben. Bis auf eine kurze Mittagspause war sie an diesem Sonntag im Stimmbezirk als Schriftführerin tätig. Sie meinte, sie macht das lieber alles selber bevor sie andere an die Listen und Unterlagen läßt, die ihr Fehler hereinhauen. Sie wolle um 20.00 h zurück sein.

Wir waren mit unserem Vater unterwegs. Wir haben sie nach Wahlende im Stimmbezirk besucht. Sie zählte und rechnete und meinte, wenn alle Zahlen übereinstimmen, käme sie nach Hause. Wir haben sie gefragt, was für ein Tag sei. Sie meinte es ist der NRW-Landtagstag. Den Muttertag hatte sie nicht wahrgenommen.

Wir haben eins ihrer Lieblingsgerichte gekocht. Sie kam um 20.00 h, sah müde aus und war hungrig. Sie sagte, es riecht nach rot-rot-grün, aber das wird schwarz-rot. Schmeckt gut Kinder und tätschelte uns die Wangen. Wir haben ihr ein Paket gepackt. Sie mag den Geschmack und den Geruch von Vanille. Sie hat das Geschenkpapier zerrissen (das tut sie immer), sah uns an und lächelte. Sie hat den Paketinhalt angestarrt und gesagt, dass wir ihre keine größere Freude hätten machen können. Vanille. Badesalz, Duschgel, Körperlotion. Vanillekekse. Eine Woche hat sie immer wieder auf den Paketinhalt geschaut. Dann fing sie an es zu benutzen. Jetzt riecht es nach Vanille und die Vanillekipferl (sie nennt mich den Backboy) gehören ihr. Sie hat uns kochen und backen beigebracht und meint, dass wir die Küche in ein Schlachtfeld verwandeln. Wir helfen ja beim Aufräumen.

Sie hat uns Anekdoten aus dem Wahllokal über die Erwachsenen erzählt. Die meisten Leute waren über die Länge des Stimmzettels irritiert. Ein Mann meinte, ob das ein Meter sei. Meine Mutter meinte, warten sie ab, bei der nächsten Wahl sind das drei Meter. Ein Mann fragte, ob er einen Säbel bekäme, wenn er die Piraten wählt. Eine Frau schüttelte den Kopf über die Rentnerpartei. Wollen die etwa noch mehr Rente? Eine Frau hielt den ausgefüllten Stimmzettel hoch und fragte, ob sie alles richtig gemacht habe. Eine Gruppe älterer Männer und Frauen kam. Sie hatten alle die gleiche Adresse. Unsere Mutter fragte, ob dort ein Nest sei und sie bekam zur Antwort: "Wir sind die Rentnerterrortruppe". Einigen Wahlberechtigten mussten die Wahlhelfer sogar die Bedeutung der Erst- und Zweitstimme erklären. Sie hat uns noch mehr erzählt. Wir haben nur noch gelacht.

Wissen Sie, es ist so einfach einem Menschen eine Freude zu bereiten. Es braucht keine Blumen. Es braucht Anerkennung. Wir müssen uns allen zuhören und die Vorlieben und Ansichten des anderen erkennen. Unsere Mutter hat uns den Verstand geschärft. Sie hat in der Geschichte gewühlt. Sie hat uns die Weltliteraturklassiker nahegelegt und gesagt, dass wir hinterfragen müssen. Genau das tun wir. Dann sind wir aber Tellolisten. Siehe Bangkok.

Sie guckt sich mit uns bedingt den TV-Kram an und ihre Kommentare sind reif für eine Comedy-Show. Mario Barth würde blass werden. Wenn wir schreiben würden wie sie ihn nennt, würden wir eine Abmahnung bekommen.

Früher war unsere Mutter bei Vernissagen. Sie meint, sie hat sich geopfert, damit ihre Freundin nicht allein gehen muss. Ihre Freundin hat ihr Redeverbot erteilt. Mutti hat die wichtigen Mienen der Menschen studiert. Eines Tages hat sie das Redeverbot gebrochen. Sie stand vor dem Bild eines weltberühmten Künstlers. Es wurde gefragt: "Was wollte der Künstler uns damit sagen?". Unsere Mutter: "Da hat ein Dreijähriger Pinsel in die Farben gesteckt und die Farbe an die Leinwand geklatscht". Damit war sie unten durch und ihre Freundin wollte ihre Begleitung nicht mehr. Mutti meinte, es war höchste Zeit, dass sie ihre Freizeit nicht mehr mit so einem Unsinn verbringt.



Wie soll "die" Jugend werden bei dem, was Erwachsene uns vorleben? Wir haben den Wahlkampf verfolgt. Wir erleben, was davon übrig bleibt. Vorher hieß es Bildung, Bildung, Bildung. Das Ergebnis werden wohl Einsparungen bei der Bildung und Forschung sein. Eine Lüge folgt der anderen. Unsere Mutter sagt, wir sollen Bücher lesen. Das tun wir. Die Erwachsenen machen sich Sorgen wegen unserer Bildung? Wir machen uns Sorgen über den Bildungs- und Kenntnisstand von Erwachsenen.

Es grüßen angeblich "doofe ausbildungsunfähige" Jugendliche

10 Gründe, warum man den Kriegsdienst verweigern sollte

"1. Das Töten
Es steht außer Frage, dass es keinen moralischen oder ethischen Grund zum töten von Menschen gibt! Jeder, der schon einmal selbst die Erfahrung gemacht hat, einen geliebten Menschen zu verlieren, weiß welch für ein Leid dieses Geschehnis mit sich bringt. Solche Erfahrungen wünscht man niemanden. Erst Recht nicht, wenn man selbst die Verantwortung für den Tod eines Menschen übernehmen soll. Menschen, welche bereit sind "auf Befehl zu töten", müssen unter einem kümmerlichen (gestörtem) Selbstbewußtsein leiden?" Den Artikel kann man hier weiter lesen.

Kommentar: Ich brauchte drei Ansätze um den Artikel zu lesen, ohne dem Autor etwas zu wollen. Ich stolperte über den zweiten Satz. Mein Bruder ist vor einem halben Jahr gestorben. Sein Tod verfolgt mich heute noch im Schlaf, im Traum. In den Träumen ist er jung. Ich träumte, dass er wieder da ist. Er stand vor mir und fragte, warum ich seine Wohnung ausgeräumt habe und wo seine Sachen seien? Ich sagte ihm, dass er tot sei und ich die Wohnung ausräumen musste. Alles, woran er hing, habe ich aufgehoben. Er sagte: "Ich bin nicht tot, weil ich noch in deiner Erinnerung bin. Hast du unserer Mutter das Geld der Lebensversicherung gegeben?" Da musste ich verneinen.

Als er die Lebensversicherung abschloss, hat er seine damalige Verlobte als Begünstigte angegeben. Die Beziehung ist 30 Jahre her. Er hat es nicht geändert. Sie ist jetzt um 50.000 Euronen reicher. Er meinte im Traum zu mir er sei schon immer ein vergesslicher Schussel gewesen. Das stimmt. Die ganze Familie hat sich darüber aufgeregt, dass er es nicht geändert hat. Ich habe gelacht. So ist uns das Erbschaftstheater erspart geblieben. Da er niemals verheiratet war, keine Kinder hatte, wären unsere Eltern die Erben gewesen. Unser Vater ist lange tot. Sein Erbanteil wäre auf alle Kinder und Kindeskinder verteilt worden. Ja, die Beantragung des Erbscheins mit dem behörlichen Urkundengesummse brauchten wir nicht zu machen. Er fragte mich im Traum, ob ich ihm deswegen böse sei? Nein! Im Gegenteil. Mich hat die Haltung und Einstellung mancher Familienmitglieder abgenervt. Familienmitglieder, die sich nicht an den Kosten für die Beerdigung und die Wohnungsauflösung beteiligen wollten, die nicht gehollfen haben, aber nach den Erbemöglichkeiten gefragt haben. Mich haben Behörden mit ihren sog. sachlichen Schreiben auf die Palme gebracht.

Zurück zum Thema: Der Autor benutzt das Wort Kriegsdienst und nicht die Worte Zivil- oder Wehrdienst. Sehr gelungen! Die Zivis werden als billige Arbeitskräfte ausgenutzt. "Wehr" kommt von wehren. SoldatInnen lassen sich in Kriege schicken, damit die Drahtzieher im Hintergrund ihre Gewinne machen können. Roulette. Die Menschen sterben für das Geld der anderen. Würde keiner den anderen angreifen, anderen etwas wegnehmen wollen, bräuchten wir keine Soldaten. Beachtlich waren allerdings ihre Einsätze bei Katastrophen. Wenn Soldaten sich als Lebensretter und nicht als missbrauchte Tötungs"maschinen" verstehen, habe ich nichts zu meckern. Ein schwieriges grenzwertiges Thema. Für Rettungseinsätze gibt es auch das THW.

Wenn wir einen geliebten Menschen verlieren, geraten wir über den Verlust ins Straucheln. Unsere eigene Vergänglichkeit wird uns bewusst. Krieg brauchen wir uns nicht anzutun. Die Bundeswehr hat an Schulen nichts zu suchen. Ich möchte nicht töten müssen und unsere Kinder sind nicht zum Töten geboren worden.

Dienstag, 18. Mai 2010

Zivil- und Wehrdienst

Der Verteidigungsminister möchte offensichtlich, dass mehr Soldaten öffentlich Uniform tragen, dass mehr Werber für die Bundeswehr in die Schulen gehen und eine Diskussion über die Wehrpflicht für Frauen. Seine Töchter können ja mit bestem Beispiel voran gehen. Die Bundesregierung hat beschlossen, dass der Zivildienst ab August nur noch sechs Monate dauern soll. Das wäre kaum lohnend. Weder für die zu betreuenden Personen, noch für die Zivis. Gelohnt haben sich bisher die Zivis für die sozialen und caritativen Einrichtungen bei denen sie kostengünstig eingesetzt werden. Die Einrichtungen warnen vor dem Ende für den Zivildienst.

Wenn die Einrichtungen die Zivis nicht mehr nehmen wollen, was passiert dann? Der Zivildienst ist die Alternative zum Wehrdienst. Was überwiegt in dem Fall? Sind sie zum Wehrdienst verpflichtet, wenn sie kein Zivildienstangebot bekommen?



Wir sollen nun die Anti-Spekulationssteuer bekommen. Ich bin für eine Anti-Lügensteuer für Politiker, Experten und Medien.

Euro marsch

Montag, 17. Mai 2010

Pispers zur NRW-Wahl

Zur Krise Erklärungen von Georg Schramm

Die Kanzlerkantine




Die Welt geht unter

Die Fußballwelt ist entsetzt und geschockt. Der verletzte Michael Ballack fällt für die WM aus. Die deutsche Mannschaft ist kapitänslos. Um Himmels Willen. Die Medien überschlagen sich. Gibt es nichts Wichtigeres zu berichten? Sport ist Sport. Dabei besteht Verletzungsgefahr.

Herr Boateng, Sie lassen sich besser nicht mehr in Deutschland blicken. Wer weiß, was Dieter Hoeneß, Löw, der DFB und die Fans mit Ihnen machen werden. Die Sponsoren müssen ihre Werbespots neu drehen. Was das wieder kostet.

Wenn Deutschland kein Weltmeister wird wissen wir, wem man dafür die Schuld in die Schuhe schieben kann. Die Presse macht das schon. Sie müssen sich nur einen von den Beiden aussuchen. Herr Ballack, wie konnten Sie sich verletzen lassen? Herr Boateng, so geht das nicht. Sie können doch nicht den deutschen Kapitän foulen. Vielleicht sollten sich Fußballspieler so polstern wie Eishockeyspieler.

Ob ich Fußball anschaue, muss ich mir jetzt überlegen. Einer der schönsten Männer des deutschen Fußballs wird fehlen. Ich bin erschüttert.

Herr Ballack, wir wünschen Ihnen gute Besserung!

Sonntag, 16. Mai 2010

Wise Guys



Wenn er oder sie es nicht gewollt hätten, wäre gar nichts passiert.



Mit Grüßen von der "bösen" Jugend.

Zitate von Oscar Wilde


"Anfangs lieben Kinder ihre Eltern; wenn sie älter werden, halten sie Gericht über sie; manchmal verzeihen sie ihnen."

"Die heutige Jugend ist grässlich. Sie hat nicht den geringsten Respekt vor gefärbten Haaren."

"Bei der Wahl seiner Feinde kann man nicht vorsichtig genug sein."

"Das Leben war zu kurz, dass man die Fehler eines anderen auf seine Schultern laden konnte. Jeder lebte sein eigenes Leben und zahlte seinen eigenen Preis dafür. Das Schlimme war nur, dass man für einen einzigen Fehler so oft bezahlen musste."

"Der einzige Unterschied zwischen einer Laune und der ewigen Liebe besteht darin, dass die Laune etwas länger dauert."

"Alle charmanten Leute sind verwöhnt, darin liegt das Geheimnis ihrer Anziehungskraft."

"Eine Sache ist nicht unbedingt richtig, nur weil jemand dafür gestorben ist."

"Manchmal ist es sehr schwer, wach zu bleiben, besonders in der Kirche."

"Wir [Engländer] haben nahezu alles mit Amerika gemeinsam, außer natürlich die Sprache."

"Die einzige Pflicht, die wir der Geschichte gegenüber haben, ist, sie umzuschreiben."

"Es gibt nur eine Sünde, und das ist die Dummheit."

"Jeder große Mann hat heutzutage seine Jünger, und stets ist es Judas, der die Biographie schreibt."

"Journalismus ist unlesbar, und Literatur wird nicht gelesen."

"Solange man den Krieg für böse hält, wird er seine Anziehungskraft behalten. Erst wenn man ihn als gewöhnlich begreift, wird er seine Popularität verlieren."

"Wir leben im Zeitalter der Überarbeiteten und Untergebildeten: dem Zeitalter, in dem die Menschen so betriebsam sind, dass sie völlig verdummen."

"Wenn jemand so phantasielos ist, eine Lüge mit Beweisen zu stützen, kann er ebenso gut gleich die Wahrheit sagen."

"Manchmal bin ich so geistreich, dass ich nicht ein einziges Wort von dem verstehe, was ich sage."

"Die Öffentlichkeit hat eine unstillbare Neugier, alles zu wissen, nur nicht das Wissenswerte."

"In die Demokratie wurden einst große Hoffnungen gesetzt; aber Demokratie bedeutet einfach nur das Niederknüppeln des Volkes durch das Volk für das Volk."

"Früher hatte man die Folter. Heute hat man die Presse. Das ist gewiss ein Fortschritt."

"Jetzt verdrängt die Maschine den Menschen. Unter den richtigen Umständen wird sie ihm dienen."

"Gut erzogen zu sein ist heutzutage ein großer Nachteil. Es schließt einen von so vielem aus."

"Ohne Frauen auf Ihrer Seite ist es aus mit Ihnen. Dann könnten Sie ebenso gut gleich Anwalt, Makler oder Journalist werden."

"Es ist sehr gefährlich, zuzuhören. Hört man zu, kann man überzeugt werden, und wer sich durch ein Argument überzeugen lässt, ist ein von Grund auf unvernünftiger Mensch."

"Ich kann allem widerstehen - außer der Versuchung."

"Amerika hat uns niemals verziehen, dass Europa ein wenig früher entdeckt worden ist."

Wer mehr Zitate von Oscar Wilde lesen möchte, kann es hier tun. Angeregt von Jugendlichen.

Samstag, 15. Mai 2010

Wir haben über unsere Verhältnisse gelebt?

Wir? Düsen wir auf Steuerzahlerkosten mit dem Kanzler-Jet durch die Welt? Haben wir uns die Diäten erhöht? Nehmen wir den Dienstwagen mit Chaffeur in den Urlaub? Haben wir Ackermanns Geburtstagsessen im Bundeskanzleramt zelebriert? Wollen wir den Afghanistan-Einsatz, damit unser "guter Freund" USA auf unsere Kosten sparen kann? Haben wir die Schulden gemacht? Saßen wir in den Aufsichtsräten und Vorständen und haben Derivate, Hedgefonds und Wetten an Finanzmärkten abgenickt? Was man der Bevölkerung vorwerfen kann ist, dass ihnen der Überblick fehlte. Sie haben Beratern vertraut. Sie glaubten ihnen. "Wir brauchen mehr Vertrauen und Transparenz". Damit die Leute bloß nichts durchblicken haben die Medien ihren zweifelhaften Job verrichtet, diese korrupte manipulierte Horde. Diese Schmierlappen.

Nein, wir bezahlen das. Hat die Alleinerziehende, die die Brille für ihr Kind nicht zahlen kann, über ihre Verhältnisse gelebt? Hat ein Kurzarbeiter, der bei der Steuererklärung eine böse Überraschung erlebt, über seine Verhältnisse gelebt? Hat ein Hartz-Empfänger, der nach 10, 20 oder 30 Jahren Arbeit als fauler Schmarotzer bezeichnet wird, über seine Verhältnisse gelebt? Hat eine Familie, die Schwierigkeiten hat, die Kosten für die Bildung ihrer Kinder aufzubringen, über ihre Verhältnisse gelebt?

Wenn ich schon lese "wir", kriege ich die Pimpernellekes. Das deutsche Volk hat...Deutschland hat... Wir erklären die uneingeschränkte Solidarität/Souveränität mit...Was erdreisten sich Politiker, dass sie glauben in unser aller Namen für uns sprechen zu können? In einer Talkshow verplapperte sich ein FDP-Politiker: "Ist doch nur Wahlkampf".

Koch legt mit seinen Sparmaßnahmen zum Thema Bildung nach. Man werde das Ziel für Bildung verschieben müssen. Das Thema Steuersenkungen ist erledigt. Es ist die Rede von Steuererhöhungen. Bei uns in der Kommune hat man die Gewerbesteuer erhöht. Die Selbständigen fluchen wie die Rohrspatzen. Und was haben sie gewählt?

"Deutschland habe seit vielen Jahrzehnten über seine Verhältnisse gelebt, sagte Merkel. In den nächsten Wochen werde deshalb eine Kernfrage lauten: «Wo können wir sparen?» Auch Subventionen müssten überprüft werden. Sparmaßnahmen allein nach der Rasenmäher-Methode werde es nicht geben. Bei den notwendigen Sparmaßnahmen werde sich der Zusammenhalt der Gesellschaft zeigen."

Wo können wir sparen? Die Bundeswehr aus Afghanistan abziehen. Diäten kürzen. Unnötige Reisen vermeiden. Unternehmen, Manager, Banken, Banker, Spekulanten, Politiker für das haften lassen, was sie angerichtet haben. Das Verursacherprinzip beachten. Sich an Gesetze halten, damit das BverG und die Sozialgerichte nicht weiter bemüht werden müssen. Den Verwaltungsaufwand schmälern. Das wollte die FDP/Westerwelle machen und hat sich einen Stab an Staatssekretären eingestellt. Hinter jedem Leistungsempfänger steckt ein Bürokratieaufwand, der die empfangene Leistung um die Hälfte oder 2/3 übersteigt. Wer braucht die millionenschwere Volkszählung? Es wären ein Ansätze.

Die Behörden scheinen völlig Banane zu sein. Erlauben sie sich mal den Spaß und überweisen einen Cent zu wenig oder zu viel ans Famt. Mit Verbissenheit und allen entstehenden Kosten sind sie im Einsatz. Für einen Cent zu wenig machen sie alles mobil bis zum Vollstreckungsbescheid. Von Kosten-Nutzenrechnung haben sie anscheinend noch nie was gehört. Wer einen Funken Verstand hat, bucht so einen Betrag aus, aber nicht die Behörden. Die Kosten sind höher als der Nutzen. Und wo kämen wir denn dahin, wenn man das durchgehen ließe. Sie haben falsch geparkt? Sie haben ein Knöllchen nicht bezahlt? Sie bekommen keine Mahnung. Vor Ihnen stehen Ordnungs- und Polizeibeamte. Willi Wichtigs in Uniform. Sie wollen Sie verhaften. Erzwingungshaft. Sie trauen sie aber nicht an die heran, die es wichtiger wäre zu verhaften.

Zum Jahreswechsel 2008/2009 habe ich einen satirischen Jahresrückblick geschrieben, der auf der Neujahresansprache von Frau Merkel basierte. Ich habe es umgedeutet. Freunde und Verwandte haben den Kopf geschüttelt und waren sich sicher, dass ich übertreibe. Bei uns sagt man so schön: ett kütt, ett kütt, lommer du sargen. Bedauerlicherweise wettet keiner mehr mit mir.

Zur Gedächtnisstütze Politiker- und Expertenaussagen aus 2008:
"Uns liegen überhaupt keine Anzeichen dafür vor, dass sich zusätzliche Belastungen für die deutsche Wirtschaft ergeben. Die Bundesregierung sieht momentan nicht die Notwendigkeit eines staatlichen Eingreifens."
19. März 2008
(Peer Steinbrück (SPD),
Bundesfinanzminister, laut einem Sprecher)

"Wir befinden uns in schwierigen Zeiten. Aber wir haben starke und entschlusskräftige Maßnahmen eingeleitet. Die USA haben die Situation im Griff."
17. März 2008
(George W. Bush,
damals US-Präsident)

"Ich rechne in diesem Jahr mit keinen gravierenden Auswirkungen auf die deutsche Konjunktur. Die deutsche Wirtschaft ist trotz der US-Finanzmarktkrise weiter robust."
19. März 2008
(Bert Rürup,
damals Chef der Wirtschaftsweisen)

"Die Finanzinstitute im Euro-Raum sind in robuster Verfassung. Die Finanzmarktturbulenzen haben die Finanzierungsbedingungen in der Währungsunion nicht wesentlich verschlechtert."
26. März 2008
(Jean-Claude Trichet,
Chef der Europäischen Zentralbank)

"Einige kleinere US-Banken werden die aktuelle Finanzkrise nicht überleben. Bei den großen, international agierenden Instituten wird es aber wohl keine ernsthaften Probleme geben."
28. Februar 2008
(Ben Bernanke,
US-Notenbankchef)

"Die Aussichten für den Haushalt 2008 sind hervorragend."
19. März 2008
(Angela Merkel (CDU),
Bundeskanzlerin, laut einem Sprecher)

"Wir haben keine Anzeichen dafür, dass die Probleme in den USA auf die Konjunktur in Deutschland überspringen. Ich warne vor einem vorschnellen Ruf nach zusätzlicher Regulierung."
27. März 2008
(Michael Glos (CSU),
damals Bundeswirtschaftsminister)

"Ich glaube nicht, dass zusätzliche Regulierung die Antwort ist, oder dass eine effektivere Regulierung Finanzmarktturbulenzen, wie sie alle fünf bis zehn Jahre vorkommen, verhindern kann."
31. März 2008
(Henry Paulson,
damals US-Finanzminister, laut Redemanuskript)

Freitag, 14. Mai 2010

Das Recht des Siegers?

In Kriegen gibt es Opfer und Täter. Die Schreibtischtäter bleiben i.d.R. unbehelligt. Soldaten werden an die Front geschickt, zwangsrekrutiert, ziehen in den Krieg für irgendwelche Ideale, Ideologien unter dem Deckmantel von Religionen der Gehirnwäsche unterlegen. Im Krieg handeln/leiden Soldaten, die Zivilbevölkerung, Lagerinsassen. Die Folgeopfer sind Vertriebene, Flüchtlinge, Kriegsgefangene und vergewaltigte Menschen. ZDF sendete am Montag und Mittwoch den Zweiteiler: "Eine Frau in Berlin-Anonyma".

"Meine Kerls" haben sich sofort verstrichen. Das wollten sie nicht sehen. Zwischendurch kamen sie schauen und gerade immer bei den Vergewaltigungs- oder Nötigungsszenen. "Warum guckst du das"? fragten sie. Antwort: "Das ist ein dunkles Kapitel der Geschichte. Ihr könnt es euch anschauen". Nee, sie gingen flüchten. Eine Stellungnahme von Moviemaze. In Wahrheit war es viel brutaler.

Wie viele Frauen es traf, ist schwer zu ermessen. 10.000, 100.000, 1 Millionen oder mehr. Jede ist eine zu viel. Wer gibt ihnen das Recht sie für etwas büßen zu lassen, was sie nicht getan haben? Muss Rache sein? Muss dieses Macht"spiel" sein? Muss man sich erheben über andere? Muss man andere degradieren? Kann man sexuelle Lust durch Gewalt empfinden? Wie geht das?

"Eine Frau in Berlin ist das autobiografische Werk von Marta Hillers (1911–2001), die als Anonyma ihr Schicksal vom 20. April bis 22. Juni 1945 in Berlin und ihre Rolle als Vergewaltigungsopfer plündernder Rotarmisten beschreibt. Es gehörte zu den größten deutschen Bucherfolgen des Jahres 2003. Die erste Auflage war bereits 1954 auf Englisch, 1955 auf Niederländisch und 1959 auf Deutsch erschienen. 2003 wurde das Buch in der von Hans Magnus Enzensberger herausgegebenen Anderen Bibliothek im Eichborn-Verlag wiederaufgelegt." Quelle Wikipedia

Der Autorin ist vorgeworfen worden, dass sie mit der Veröffentlichung ihres Tagebuches die Ehre der deutschen Frau verletzt habe. Die Ehre wird mit der Vornahme der Brachialgewalt verletzt und nicht mit der Veröffentlichung eines Tagebuches.

Die Authentizität des Buches ist bezweifelt worden. Meine Mutter und meine Tante waren zu der Zeit in Berlin. Sie haben erlebt, was die aufgehetzten Rotarmisten veranstaltet haben. Als ich erwachsen war, haben sie es mir erzählt. Bis dahin haben sie geschwiegen. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Vor mit saßen zwei gestandene Frauen in Tränen aufgelöst. Wir haben noch oft darüber gesprochen. Sie erzählten mir von einer Frau, die ihre Enkelin unter ihren Röcken verschwinden ließ, damit sie das minderjährige Mädchen verschonen.

Es war wichtig, dass sie endlich sprechen konnten. Über dem Film schwebt der Satz: "Wir Frauen müssen schweigen, sonst rührt uns kein Mann mehr an." Warum ist man(n) nicht bereit vergewaltigten Menschen zuzuhören? Es heißt gerne, die Opfer hätten Signale ausgesendet und seien selbst schuld. Wenn sie sich zum Schutz einen "Wolf" gesucht haben, damit nicht noch mehr auf ihnen "herum rutschen", kann ich das verstehen.

Es gab Russen, die ihnen geholfen haben. Die versuchten, sie zu schützen. Vergewaltigungen gab es auch in den West-Sektoren. Noch ein totgeschwiegenes Thema.

Eine Vergewaltigung nimmt einem die Ehre. Den Verstand. Es ist ein Gefühl der Machtlosigkeit. "Das sind doch nur ein paar Minuten und unsere Männer sind sauber". Wer das so sieht, hat nichts begriffen.

Übrig bleiben Fragen: warum tun Menschen das? Wollen sie das erlittene Leid ihrer Familien und Landsleute an andere weiter geben? Wenn ja, was haben sie damit gewonnen? Wer sich rächt, (körperliche) Macht ausüben will, ist nicht besser als die, die er verurteilt.

Am 8./9.Mai 2010 wurde dem Ende des 2. Weltkrieges gedacht. Man hat nicht an alle Opfern gedacht. Man erinnerte offiziell an die, an die man meinte erinnern zu müssen.

Donnerstag, 13. Mai 2010

Esperanto?

Wenn ich die Nachrichten mit allen Stigmata verfolge, habe ich keine Lust zu schreiben. Deshalb "böses" deutsches Liedgut und Kabarett:





Sprechen Politiker und Experten Esperanto?


Zur Krise:


Zur Politik; the same procedure as every year:


Ohne Humor kann man den normalen Wahnsinn nicht ertragen. "Wenn du im Recht bist, kannst du dir leisten, die Ruhe zu bewahren; und wenn du im Unrecht bist, kannst du dir nicht leisten, sie zu verlieren." Ghandi

Mittwoch, 12. Mai 2010

Scooter

Da fliegen einem die Ohren weg. Auf Wunsch meines jüngsten Sohnes stelle ich es ein. Er meint, ich solle mit ihm in die Scooter-"Höhle" gehen. Ich sähe ja noch ganz gut aus. Dankeee.Ja, wenn es sonst nix iss. Auf meine Frage, warum er nicht mit dem Papa geht, meinte er: "Er ist zu konservativ. Du bist offen". Mir bleibt aber auch nichts erspart :-). Liebe Eltern, wenn Ihre Kinder Sie an etwas teilhaben lassen wollen, Sie dabei haben wollen, haben Sie etwas richtig gemacht. Oder es heißt, man habe sie überbehütet. Oder es heißt das war der Vulkan oder die Klimaerwärmung...
Folgen Sie Ihrem Gefühl, Ihrer Intuition. Das dürfte passend sein.



Ihre Kinder hören Musik. Sie identifizieren sich damit. Entweder Sie hören weg oder Sie hören hin. Ich höre hin. Black Eyed Peas gehört zu ihren Rennern:



Mein Ältester und seine Kumpels verdrehen darüber die Augen. Sie sind eher die stillen Musikgeniesser. Wie wäre es damit?

Werbeopfer Kinder oder wir machen vor nichts mehr halt?

"Kinder schnappen alles Neue begierig auf, Unternehmen wie Super RTL nutzen das aus: Im großen Stil machen sie Werbung in Kitas. Anders als in Schulen ist das sogar legal - Psychologen fordern den sofortigen Stopp der Hort-Reklame."

Die Kampagnen werden von beauftragen Agenturen ausgeführt. Nein, das machen nicht wir. Das machen die Agenturen. "Wir fangen da an, wo die Kinder erstmals aus dem Haus kommen und lassen sie dann nicht mehr los, bis sie ihr Studium beendet haben", sagt André Mücke, Geschäftsführer der Agentur DSA Youngstar."

"Die RTL Group entstand im Jahr 2000 aus der Fusion der CLT-UFA mit der britischen Gesellschaft Pearson TV. Im Februar 2001 übernahm die Bertelsmann AG durch einen Aktientausch mit der belgischen Groupe Bruxelles-Lambert (GBL) die Mehrheit von 67 % an der RTL Group. Im Januar 2002 folgte die Übernahme weiterer 22 % von Pearson." Quelle: Wikipedia.

In Schulen macht die Bundeswehr Reklame. Wenn ErzieherInnen, Pädagogen, Lehrkräfte und Eltern sich gemeinsam dagegen wehren würden, dürfte es das nicht geben. Man versucht die Kinder zu Konsumhanseln zu erziehen und sie in die Think Tanks zu ziehen.

Ich habe den Test gemacht und in diversen Schulen/Kitas/Kindergärten wegen der Werbekampagnen und der der Bundeswehr angerufen. Zuerst gab ich mich als besorgte Mutter aus. Nein, das sind keine Werbeveranstaltungen. Machen sie sich keine Sorgen. Später habe ich meine Stimme verstellt und behauptet, ich sei Offizier bei der Bundeswehr. Dürfen wir Werbeveranstaltungen machen? Ja natürlich. Dafür darf der Unterricht ausfallen.

Ich habe auch mal behauptet ich sei Vertreterin von.... Sie waren fast alle bereit für winkendes Geld ihr "Ja" zu geben. Das Wohl des Kindes und ihre Beeinflussbarkeit hat sie nicht interessiert. Hauptsache, die Patte rollt. Als ich das aufklärte, wurden die Gesichter lang und länger.

Wenn wir nicht möchten, dass Kinder auf Werbung hereinfallen, müssen wir ihnen die Zusammenhänge erklären. Erstaunlich, was Menschen am Telefon preisgeben, wenn man einen Titel oder eine Position vorschiebt. Ab und zu den "Günter Wallraff" zu spielen schadet nicht. Es ist ein Weg der Erkenntnis.

Dienstag, 11. Mai 2010

Social Security: Barrierefrei

Freiheit?



Danke Muddi. Es gab viele Zeiten, in denen Menschen unterdrückt, gegängelt und ermordet wurden. Für sie werden keine kostspieligen Denkmäler errichtet. Das ist "politisch unkorrekt". Sie haben gekämpft. Ihre Namen werden nicht erwähnt. Für sie gibt es keine Pflastersteine mit ihren Namen.



Alle blutsaugenden politische Vampiere ziehen besser eine Zahnspange an, sagen einige Jugendliche, die sich mit Zahnspange, Klammer oder Brackets schlecht artikulieren können. Wer die Ironie nicht verstanden hat, dem können wir nicht helfen.

Die Regionalradiosender spielen die Lieder von "Unheilig" rund um die Uhr ein. Mehr Warnung kann nicht sein oder? Dadurch sind sie jetzt "Gothics", links, rechts, radikal, extrem? Oder alles? Ja watt iss datt denn? Irgendetwas ist polarisierend, populistisch, polemisch. Verdammt noch mal, beschäftigen Sie sich endlich mit diesen einteilenden Wortbremsen und -hülsen. Das braucht kein Mensch.

We are Change Düsseldorf - Westerwelle-FDP-NRW -Wahlkampf 2010

Die Politiker kommen aus ihren Löchern gekrochen

Erinnern Sie sich an die Wahlversprechen? Mehr Bildung, mehr Kita- und Kindergartenplätze. Wir tun alles für die Verbesserung der Situation der Kinder, der Familien, der Alleinerziehenden. Haben Sie das geglaubt? Die Politiker waren "bürgernah". Sie zeigten sich bevorzugt "besorgt" mit Kindern. Das tun sie in jedem Wahlk(r)ampf. Jetzt geht es los.

Frau Merkel verwehrt sich gegen die von der FDP versprochenen Steuersenkungen. Herr Koch tut es auch und fordert Einsparungen bei der Familien- und Bildungspolitik. Man habe sich zu Projekten entschlossen, die möglicherweise sehr viel teurer werden können als gedacht. Man müsse prüfen, ob ein Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren noch finanzierbar sei. Zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts solle für Bildung zur Verfügung gestellt werden. Nur den Zeitrahmen könne man nicht einhalten. Überrascht uns das?

Koch versprach bei der Bundes- und Hessenspendenaffäre die "brutalstmögliche"
Aufklärung. Bei "brutalstmöglich" hat er wohl den "Superlativismus" erfunden, der sich offensichtlich ins Nichts verflüchtigt hat. Es könnte daran liegen, dass es "brutalstmöglich" in der deutschen Sprache nicht gibt. Man könnte es als Ausrede benutzen. Das ist alles pervers und wir machen mit bei dem übelen Spiel? Die Satire-Version von "Du bist Deutschland":




Sie suchen für alles die Schuldigen, aber niemals die Schuld bei sich selbst. Das Wort "Schuld" sollte ersetzt werden durch Mangel an Verantwortungsgefühl, Gleichgültigkeit, fehlender Kompetenz, vermeintlichem Gedächtnisschwund, unersättlicher Gier, streben nach Macht. Um Ausreden und Wortverdrehungen sind sie selten verlegen. Das habe ich so nicht gesagt, ich meinte...

Es wird gerettet, was man meint "retten" zu müssen. Sie retten sich, bringen ihr Scherflein ins Trockene. Die Bevölkerung wird leiden. Sie glauben, das werden "die" schon richtig machen? Einen Teufel werden sie tun. Sie werden uns in der Not mit unseren Kindern hängen lassen. Die Brüningsche Notverordnung scheint nicht in weiter Ferne zu sein. Man achte auf die Situation in Griechenland, Rumänien, Irland, Lettland, Ungarn.

Sparmaßnahmen für Diabetes-Kinder?

"Die geplante Streichung von schnell wirkenden Insulinanaloga für Diabetes-kranke Kinder aus dem Leistungskatalog der Krankenkassen stößt auf massive Kritik der diabetologischen Fachgesellschaften und Patientenverbände..... Gerade bei Kindern, deren Ess- und Bewegungsverhalten nicht genau geplant werden könne, habe die schnelle Regulierung des Blutzuckerspiegels durch die Insulinanaloga erhebliche Vorteile."

Eltern haben berichtet, dass der Alltag mit Insulinanaloga für ihre Kinder einfacher sei. Das Essen, der Tages- und Zeitablauf muss nicht geplant werden. Bei Humaninsulin muss es geplant werden. Sie können mit Insulinanaloge am normalen Kindergarten- und Schulalltag teilnehmen. Man spart 30 % der Kosten ein, wenn man Humaninsulin gegen Insulinanaloga ersetzt. Ironie an: Das sind unsere Kinder uns doch wert. Ironie aus.

Die Bewertung, ob Humaninsulin oder Insulinanaloga für Kinder sinnvoller sei, nahm das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) vor. Ihre Auftraggeber sind: der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) oder das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) annehmen. Ihnen ist wirklich sehr an der Gesundheit und der Lebensqualität von Diabetes-Kindern gelegen. Das finanzieren übrigens wir Krankenkassenbeitragszahler.

Montag, 10. Mai 2010

Du kannst zaubern...



BAP hat vieles gut auf den Punkt gebracht. Zu dä Kölsche und dä Düssel"doofen" muss ich wohl auch noch mal was schreiben :-o). Dieses aufgebaute Feindbild ist längst eine Mär geworden. Wenn wir wollen, können wir alle zaubern.

Wir gingen jahrelang zu den Spielen von DEG. Eishockeyfans sind i.d.R. recht fair und friedlich. Das änderte sich schlagartig, wenn die Kölner Haie und die DEG aufeinander trafen. Ich war ziemlich entsetzt, wie sie sich gegenseitig betitelten und was sie sich zuriefen. Eines Tages war ich es leid und ging zum Entsetzen unseres Fanblocks in den Kölner Fanblock, um "Völkerverständigung" zu betreiben. Die Kölner nahmen mich auf. Wir redeten in den Spielpausen. Ich ging kurz vor Spielende in den DEG-Block zurück und verkündete, dass ich sie zur After-Party eingeladen habe. Lange Gesichter. Die Kölner Fans kamen und wir verstanden uns prächtig. Manch einer hat seine Lektion gelernt und musste sein Weltbild verrücken. Wenn wir aufeinander zugehen, können wir die Welt verändern.

Samstag, 8. Mai 2010

Die wahren Schuldigen des griechischen Desasters?

Ein Artikel für Trennungseltern; Deutsches Ärzteblatt

Psychosoziale Folgen des Vaterverlusts: Vergleichbares Trauma wie beim Verlust der Mutter

"....Erstere konnte durch umfangreiche Säuglings- und Kleinkindbeobachtungen nachweisen, dass der Vater im Unterschied zu früheren Auffassungen bereits im Lauf des ersten Lebensjahrs im Rahmen der Dreiecksbildung Mutter-Vater-Kind, der sogenannten Triangulierung, enorme Bedeutung bekommt. ....Trennungsängste werden durch die verstärkte Anlehnung an den Vater abgepuffert. Neben diesem Halt bietet der Vater als Dritter im Bunde dem Kind etwa ab dem zweiten Lebensjahr eine zur Mutter gegengeschlechtliche Orientierung und Identifizierungsmöglichkeit an, wodurch dessen zu enge Bindung an die Mutter verhindert und eine altersgemäße Separation ermöglicht werden..." Klicken Sie hier, um den kompletten Artikel zu lesen.

Unser zweites Kind wollte viel zu früh das Licht der Welt erblicken. Die Krankenhausdocs verordneten mir Wehenhemmer und strickte Bettruhe, damit das Kind möglichst lange im Mutterleib bleibt. Vier Wochen konnten wir es noch halten. Für den Erstgeborenen war mein Krankenhausaufenthalt ein Schock. Wenn er mit seinem Vater zu Besuch kam, kroch er sofort unter meine Bettdecke. Der Abschied war jedes Mal herzergreifend. Mit Verzweiflung klammerte er sich an mich. Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, zeigten sich die Folgen. Wegen der Kaiserschnittnarbe durfte ich ihn eine Weile nicht hoch heben. Wir haben uns geeinigt, dass er auf meinen Schoß klettert. Sobald ich aufstehen wollte, hüpfte er herunter und klammerte sich an einem meiner Beine fest. Ich fühlte mich wochenlang ein wenig "gehbedindert". Die Lage beruhigte sich, als er sich meiner Anwesenheit wieder sicher fühlte.

Schon ein vorübergehender Krankenhausaufenthalt eines Elternteils kann für ein Kind schlimm sind. Es erübrigt sich die Frage, wie es für die Kinder ist, deren Vätern, selten den Müttern, man das Umgangsrecht abspricht oder wo trickreich versucht wird, ihnen das Besuchsrecht zu nehmen. Man sollte zuerst an das Wohlergehen der Kinder denken und Rachegefühle, Wut, Enttäuschung das Kind nicht spüren lassen.

Die Rolle des Vaters hat sich in den meisten Familien gewandelt. Die Vater-Kind-Beziehung ist inniger geworden. Ich erlebe wie sehr unsere "Brut" an ihrem Vater hängt. Er hat nach jeder Geburt als erster die Babys gebadet, während die Docs mich verarztet haben. Am Anfang war er unsicher. Er hatte beim ersten Baby Bedenken den Winzi falsch anzupacken und ihm weh zu tun. Diese Bedenken hatte ich nie. Unser zweites Kind ist auf den Papa fixiert. Es wäre undenkbar ihnen den Vater zu nehmen.

Freitag, 7. Mai 2010

Angie



Ähnlichkeiten sind zufällig.

Pispers: Alternativlos





Grüße aus NRW.

Die Bayer-Pipeline

Kurz vor den Wahlen werde ich auf Bitte meiner Kinder und ihrer betroffenen Klassenkameraden ganz "fies". Ein Thema, welches von den "Qualitätsmedien" sträflich vernachlässigt wird, ist die Bayer-Pipeline. Die Bürger haben Angst. Spätestens seit den U-Bahnbauskandalen, dem Einfall des Kölner Stadtarchives weiß man, dass gerade bei unterirdischen Bauten geschlampt wird.

"Der Start des Großprojekts war zuvor in zwei Beschlüssen des Oberverwaltungsgericht Münster vorläufig verboten worden. Den Weiterbau der Pipeline zwischen Dormagen und Krefeld-Uerdingen hatten die Richter hingegen nicht untersagt."

Zwei Beschlüsse bedeutet, es fehlt noch ein dritter Beschluss. Die Revision. Wie viel Vitamin G dürfte dafür fließen? Sie dürfen es "vorläufig" nicht in Betrieb nehmen. Das heißt gar nichts.
Bayer baut. Sie bauen den Bürgern durch die Gärten und die Keller.

Die Bezirksregierung Düsseldorf ist anscheinend für die 67 km lange Pipeline, die durch Gebiete der Städte Hilden, Erkrath, Düsseldorf, Mülheim an der Ruhr und Duisburg verläuft. Die Anlage diene angeblich dem Gemeinwohl. Es haben sich mehrere Bürgerinitiativen zusammengefunden.

"Kohlenmonoxid ist nicht der Stoff aus dem die Träume sind. In gewissen Dosen genossen, hört man schnell die Engel singen und ist mausetot! Es ist farb-, geruch- und geschmacklos, löst keine Atemnot aus und wirkt ab einer Konzentration von 0,1 Volumen-% (1*)in der Atemluft tödlich."
Weitere Informationen im Internet unter:
http://www.stopp-co-pipeline.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/CO-Pipeline_der_Bayer_AG

Die Argumentation kennen wir:
"Die Pipeline sollte so möglichst noch Mitte 2008 in Betrieb gehen können, auch um damit ein Signal zu setzen, dass Nordrhein-Westfalen nicht industriefeindlich sei, Unternehmen hier Planungssicherheit genießen würden und auch langfristig in die nordrhein-westfälischen Standorte investieren könnten.
Ein Scheitern des Projekts, so Bayer, würde das Aus für beinahe sämtliche Investitionen in den Chemiepark Krefeld-Uerdingen bedeuten und damit seinen langfristigen Niedergang einläuten. Mehrere tausend Arbeitsplätze und Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen für die Gemeinden seien davon abhängig." Quelle: Wiki.

Die Bürger protestieren. Die Bürgerinitativen sind vielerorts im Einsatz. Sie haben Angst, dass das Gas austreten kann. Eine Schwachstelle und das war es. Sie erwägen umzuziehen, falls sie es sich leisten können. Manch einer muss sein Eigenheim dafür aufgeben. Das Thema ist im Chemieunterricht behandelt worden und die Lehrer sagten, wenn ihr Blogger kennt, schickt das Thema raus. Auf die Medien ist sowieso kein Verlass. Blogger übernehmen Sie. Es ist ein totgeschwiegenes Thema:



Ich mache jede Wette, nach den Wahlen wird es "wasserdicht" sein.

Die NRW-Landtagswahl

ist in aller Munde. Wir dürfen uns wieder im Wahllokal vergnügen. Sie brauchen Wahlvorsteher, Schriftführer, Beisitzer und für alle drei Positionen Stellvertreter. Viele Leute machen das nicht gerne. Ich finde es prickelnd und lustig.

Meine Erfahrungen bei den Wahlen, die ich bisher als Helfer begleitet habe: ca. 1/3 der Wahlberechtigten kommt ohne Wahlbenachrichtigung. Das ist nicht schlimm, wenn sie ihren Perso oder ihren Reisepass dabei haben. Es gibt tatsächlich Leute, die nichts von dem dabei haben. Ohne Legitimation müssen wir sie unverrichteter Dinge nach Hause schicken. Ein Teil der Leute scheint nicht lesen zu können und landet im falschen Stimmbezirk. Hallo, er steht ganz oben links an erster Stelle. Sie müssen wir weiter schicken. Das ist meist mit entsprechendem Geschimpfe von ihnen verbunden.

Wir erleben Männer, die ihren Frauen vorschreiben wollen, was sie wählen sollen. "Erna, ich habe dir gesagt, was du ankreuzen sollst". Sie wollen sogar mit ihren Frauen in die Wahlkabine. Tut uns leid, das können wir nicht dulden. Eine Wahl ist geheim. Wir haben uns deswegen schon mit einigen Stinkstiefeln auseinandersetzen müssen.

Der Hauptrun ist i.d.R. nach dem Frühstück, dem Mittagessen, dem nachmittäglichen Kaffeetrinken und kurz vor Schließung. Manche Leute wirken gehetzt. Sie meinen, man könne binnen einer Sekunde ihren Namen auf der Liste finden. Was für ein Papierkrieg und ein Aufwand dahinter steckt, können sie sich wohl nicht vorstellen. Ein kleiner Fehler, ein fehlender Harken bedeutet, alles wieder neu zählen, vergleichen und berechnen zu müssen.

Bei uns müssen sie einen Moment warten. Dafür gibt es mein schönstes Lächeln. Wir wünschen allen Wahlhelfern gute Nerven und Geduld und immer schön freundlich bleiben.

Was die Wahl bringen wird? Wir hoffen, die NRW-Bürger sind schlau geworden und ihr Gedächtnis läßt sie nicht im Stich. NRW kann man grob dreigliedern. Das konservative Westfalen, das katholische Rheinland und die "schlimmen Ruhrpottprolls". Über die Ruhrgebietsbewohner kursieren einen Menge Märchen. In Foren fällt mir das immer wieder auf.

Während des Auszählens und Auswertens bleiben die Türen geöffnet. Jeder interessierte Bürger kann dabei zusehen, aber nicht mitzählen und rechnen ohne Befugnis. Solche Spaßnasen hatten wir auch schon.

Donnerstag, 6. Mai 2010

Die verkannte Jugend Teil 3

Die "Hochbekloppten"

Das Wort "hochbekloppt" stammt von mir. Ich meine damit hochbegabt. Mein Sohn hat sich sehr früh für Sprache interessiert. Mit zwei Jahren sprach er komplette Sätze. Je komplizierter die Worte waren, desto mehr haben sie ihn interessiert. Babysprache hat er nie gesprochen. Es war faszinierend wie er schon als Baby auf alles zeigte und die Bezeichnungen wissen wollte. Eines Tages sprach er die Worte fehlerfrei aus. Für Bücher hatte er sehr früh eine Vorliebe.

Wir hatten einen Spieltisch von Fisher Price. Man konnte Kugeln rollen, Formen verschieben, daran rumrappeln, klappern. Mit zwei Jahren drehte er die Platte um. Auf der Rückseite waren alle Buchstaben und Zahlen. Er fragte, was das ist? Ich habe ihm die Buchstaben und Zahlen benannt und spaßeshalber das ABC-Lied gesungen. Das Lied konnte er nicht oft genug hören.

Kurze Zeit später stellte ich fest, dass er lesen kann. Ich wollte es erst nicht glauben. Ein Zweijähriger kann doch nicht lesen. Ein beliebtes Spiel war für ihn unterwegs die Autos zu benennen. Ein Toyota Corolla, ein Audi Quatro, ein Mercedes Benz usw. Seine Großeltern schenkten ihm eine Tafel mit Magnetbuchstaben und -zahlen. Opa hat sie an die Wand gedübelt. So Junge, jetzt hast du ein Betätigungsfeld. Er nahm die Buchstaben und setzte sie zu Worten zusammen. Er nahm die Zahlen und bildete Rechenaufgaben. Mir war das nicht geheuer. Er nahm die Kreide und schrieb.

In der Kita erwähnte die Erzieherin das erste Mal das "böse" Wort mit h: hochbegabt. Mit seinen Altersgenossen konnte er nicht viel anfangen. Er war ihnen weit voraus. Im Kindergarten war er nur mit den älteren Kindern zusammen. Er hatte eine Kindergärtnerin, die selber zwei hochbegabte Kinder hat. Sie riet mir ihn testen zu lassen.

Die Austestung hat eine Diplom-Pädagogin gemacht. Eigentlich sollte das nur eine Stunde dauern. Die Zeit war überschritten und ich fragte nach. Die Dipl.-Dame nahm mich zur Seite und sagte, sie wolle noch ein paar Tests mehr mit ihm machen. Das Kind sei außergewöhnlich begabt. Mein Sohn strahlte und meinte, die Tante würde tolle Spiele mit ihm machen. Resultat: Hochbegabung.

Wir haben ihn vorzeitig einschulen lassen. Er gierte nach der Schule. Die Grundschule war eine herbe Enttäuschung für ihn. Er konnte schon lange lesen, schreiben und rechnen. Seine Klassenkameraden nannten ihn Professor. Die Klassenlehrerin hat ihn mit Zusatzmaterial "gefüttert" und am Schul-PC extra für ihn Wissensspiele installiert. Das schürte den Neid der Kinder und ihrer Eltern. Warum darf er, was unsere Kinder nicht dürfen? Die Lehrerin cool bei einem Elternabend: "Weil er etwas kann, was ihre Kinder nicht können. Er schreibt eine Klassenarbeit in einer Viertelstunde. Ihre Kinder sind nach einer Stunde damit noch nicht fertig. Kümmern sie sich darum, dass ihre Kinder einen Satz fehlerfrei schaffen. Dann reden wir weiter". Boing!

Der Papa hatte die Idee das Kind auf eine Hochbegabtenschule zu schicken. Ein Internat. Unser Sohn wollte nicht weg von zu Hause. Er sagte mir, er wolle nicht anders sein als die Anderen. Ich musste ihm erklären, dass jeder Mensch anders ist. Abendelang habe ich mich mit Papa auseinandergesetzt bis er den Satz sagte: "Sich mit dir anzulegen ist so als ob ich mich mit einem Rudel Löwen anlege." Wie wahr, wie wahr. Mutter Löwe hat gewonnen. Unser Sohn freute sich und ich bekam ganz viele Küßchen.

Nach der Grundschule wechselte er aufs Gym. Das erste halbe Jahr hat ihm Spaß gemacht. Es war neu. Es war ein Herausforderung. Sein Mathelehrer, der ihn kleiner Einstein nennt, hat ihn mit unserem Einverständnis bei der Hochbegabtenförderung der Uni Duisburg/Essen angemeldet. Nach einem halben Jahr sagte mein Sohn: "Da gehe ich nicht mehr hin. Ich kann denen nichts mehr beibringen". Ich sagte: "Jetzt mal langsam, sie sollen dir was beibringen".

Er zeige mir Mathelösungswege, die ich wesentlich verständlicher fand als die Lösungswege, die wir kennen. "Weißt du Mama, das habe ich ihnen gezeigt und sie sagen, sie müssen an den alten Lösungswegen festhalten. Die Dozenten und Profs sind nicht offen für neue Ideen. Sie sind festgefahren."

Am Gym machte man ihm den Strebervorwurf. Ich sagte ihm, dass sei der Neid der Besitzlosen. Während sie nachmittags büffeln, hast du Freizeit. Seit längerem gibt er seinen MitschülerInnen Nachhilfe. Er sagt, es macht ihm Spaß. Der Förderverein der Schule sucht Nachhilfelehrer. Sie finden keine bzw. die Stadt hat kein Geld. Nun tritt man an ihn heran. Naturwissenschaften und Sprachen. Ob er mal Lehrer wird?

In den Medien werden die Hochbegabten als merkwürdige Sonderlinge dargestellt. Das sind Menschen wie du und ich. Sie lernen schneller. Für sie gibt es kaum Förderung im normalen Schulalltag.

Und für sie auch nicht:
"Hartz IV ist kein soziales Fürsorge-, sondern ein Arbeitsmarktgesetz. Das stellt das Bundessozialgericht in Kassel klar. Deshalb kommt ein Behinderten-Mehrbedarf für Kinder unter 15 Jahren nicht in Frage. Geklagt hatte ein sechsjähriger Junge aus Gelsenkirchen"

Irgendwo habe ich mal gelesen Hochbegabung sei die schönste Form der Behinderung. Die Behinderung ist nicht ihre Begabung. Die Behinderung ist die Gesellschaft. Was nicht der Norm entspricht ist merkwürdig und abzulehnen?! Seine Klassenkameraden sagen, er könne besser erklären als die Lehrkräfte. Wenn sie Schwierigkeiten haben, rufen sie ihn an oder kommen vorbei. Er erklärt und erklärt und erklärt. Diese Geduld möchte ich haben. Er sitzt hinten in der Klasse, hat die Schülerschar um sich und betet ihnen den Schulstoff vor. Er hat seinen Weg gefunden. Sein Bücherregal quillt über. Nein, das sind keine Schulbücher. Einmal pro Woche verschwindet er stundenlang in der Stadtbücherei und kommt bewaffnet mit etlichen Büchern zurück. Es ist ein ganz normaler Junge. Er ist halt klüger und aufnahmefähiger als andere. Diese Kinder verfügen über ein fotografisches Gedächtnis.

Für Desparada News ;-)


Mittwoch, 5. Mai 2010

Die verkannte Jugend Teil 2

Ja, die Jugend ist "grottenschlecht". Bei Klassenfahrten bestand meine Brut darauf alles doppelt einpacken zu wollen. Zwei Schlafsäcke, zwei Iso-Matten, Kleidung und Schuhe in mehrfacher Ausführung. Ein Proviantrucksack mit dem man eine Kompanie hätte versorgen können.

Befreundete Mütter riefen an und erzählten am Tag vor der Abfahrt von ihren Kindern dasselbe. Wir haben ihnen auf den Zahn gefühlt. Sie haben Klassenkameraden, deren Eltern sich eine Klassenfahrt nicht leisten können. Bei den Erwerbslosen hat das Amt die Kosten übernommen (so werden Steuergelder zur Abwechslung sinnvoll eingesetzt), bei den Geringverdienern der schulische Förderverein. Sie wussten, dass es ihren Klassenkameraden an vielem mangelt. Um ihnen Schmach und Peinlichkeit zu ersparen, wollten sie ihnen aushelfen. Mensch Mama, x hat keine Wanderschuhe, y keinen Schlafsack, z nur eine heile Hose usw.

Ok, wir haben für die Kinder extra Taschen und Proviantrucksäcke gepackt, weil ich der Meinung war, dass die Starhänseler und -mobber das nicht mitkriegen müssen. Wir sind zu ihnen nach Hause gefahren und haben ihnen die Taschen unauffällig übergeben. Sie haben sich gefreut. Den Eltern war es eher peinlich. Das muss es nicht sein. Armut ist keine Schande. Eine Schande ist, dass es Armut gibt. Die Sachen konnten sie behalten.

Wir sind nicht reich. Wir haben eine schenkwütige Verwandtschaft. Die Verwandtschaft beklagt sich, dass unsere Kinder selten materielle Wünsche äußern. Was möchtest du zum Geburtstag, zu Ostern, zu Weihnachten? Antwort: Frieden auf der Welt. Erwachsene, die sich nicht streiten und auf unsere Kosten auskotzen. Dann gibt es halt das dreißigste T-Shirt, den zwanzigsten Pullover, noch ein paar Socken... Den Überfluss braucht kein Mensch. Die Antwort auf ihre Fragen bleibt bei der Verwandtschaft außen vor.

Unsere Kinder machen im Mai die Lernstandserhebungen und die zentralen Abschlussprüfungen. Letzteres ist die Vorbereitung auf das Abitur. Sie hätten gerne die Schwätzer dabei, die behaupten sie seien dumm, faul, nichtsnutzig, ausbildungsunfähig etc. Topf die Watte quillt: die meisten Erwachsenen würden jämmerlich versagen.

Wenn ich in die Mathebücher meiner Kinder gucke, kräuseln sich bei mir die Nackenhaare. Verdammt lange her, dass wir uns mit etwas beschäftigen mussten, was wir nie im Leben gebraucht haben. Bei den Schulgeschichtsbüchern bekomme ich einen Anfall. Es hat sich nichts geändert. Die Zusatzliteratur ist die Gleiche geblieben. Ich habe die Bücher alle noch. Sie dürfen sie aber nicht benutzen, weil die Verlage sie neu drucken (money makes the world go round) und die zitierten Zeilen wegen der anderen Seitenzahl nicht übereinstimmen. Die Kinder haben den Mut zu zweifeln.

Heute war eine Umfrage in der Schule zum Afghanistaneinsatz der BW. Nein, die Umfrage war nicht geheim. Fingerzeig. 60 % der Schöööler haben den Einsatz befürwortet. Wäre die Umfrage geheim verlaufen, wäre das Ergebnis vermutlich anders gewesen. Wir müssen ja systemkonform sein und wollen nicht anecken?! Meine Brut und ihre Kumpels haben die Finger nach unten gehalten. Tapfer.

Die Hausaufgabe meines Jüngsten: Wie siehst du die Griechenlandhilfe? Er hat ziemlich kritisch geantwortet. Kein: die Griechen sind selber schuld. Er hat die Verantwortlichen genannt. "Mama, ich weiß, was die hören wollen. Das will ich nicht antworten. Stehst du hinter mir, wenn der Lehrer mich anmacht?" Ja sicher datt. Das ist ja auch kein Dünnbratzenzeitungsleser. Wahrscheinlich kommt das jetzt in die Schülerakte? Sie wussten bisher nicht, dass es Akten über Ihre Kinder und Ihr Schülerverhalten gibt? Erkundigen Sie sich.

Sie wissen nicht, was in Ihrer Schufa-Akte steht? Wer speichert was über mich?

Wenn ein Kind weiß, welche Antwort es geben soll und welche es nicht geben möchte, ist es im Denken weit voraus.

Wir sind gespannt, wann wir wieder in der Schule antanzen dürfen. Wenn Sie Ihre Kinder unterstützen wollen, dann stehen Sie zu Ihnen. Das sind kritische Denker, wenn man ihnen ihre Denke nicht frühzeitig genommen hat. Wer datt Kölsch nit verstonnt, liest die Untertitel.