Mittwoch, 25. März 2009

Die Wendehälse

"Experten und die Krise
von Hans Koberstein
Obwohl Anfang 2008 bereits ein paar Banken so gut wie pleite waren, gaben Politiker und Experten zuversichtliche Prognosen zur Entwicklung der Wirtschaft ab. Frontal21 fasst in einer Chronologie zusammen, wie Investoren und Bürger falsch informiert und die Krise beschönigt wurde. [Bilderserie]"

Ergänzender Kommentar von Sperling:
Bundeskanzlerin Angela Merkel: "Es gibt kein Zeichen einer Wirtschaftsflaute in Deutschland.. ". Nach einer Meldung der Financial Times beschwor sie die Bevölkerung, "Die Bürger sollten unter keinen Umständen übereilte Entscheidungen treffen und die Finanzmärkte verlassen“. und „Wir diskutieren, ob Maßnahmen getroffen werden müssen, aber man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Finanzmärkte unabhängig sind."

Der italienische Finanzminister Padoa-Schioppa: „Es handelt sich bei dieser Krise lediglich um eine Korrektur wichtiger Ungleichgewichte".

Jean-Claude Junker, der Vorsitzende der EU-Finanzministergruppe aus Luxemburg, sagte: „Wir müssen besorgt sein, aber weit weniger als die Amerikaner, an denen sich die Missstände, vor denen wir wiederholt gewarnt haben, sich nun rächen. Wir in der Eurozone sind weitaus besser aufgestellt als unsere US-Freunde."

Joaquin Almunia, EU-Kommissar für Währungsangelegenheiten: „Diese Krise ist keine weltweite Rezession, sondern es handelt sich vielmehr um eine "Rezession in den USA". Dabei verwies er auf die "soliden und guten Grunddaten" der europäischen Wirtschaft. „Wir sind gut darauf vorbereitet, mit dieser Situation umzugehen".

Die französische Außenministerin Christine Lagarde am 23. Januar 2008: „ Der weltweite Börsenabsturz ist nur eine "plötzliche Korrektur" gewesen. Die europäische Wirtschaft wächst nach wie vor. Eine „US-Rezession“ ist für Frankreich keine Tragödie…“

Wer es geglaubt hat, ist selbst schuld.

1 shot, 2 kills

1 shot, 2 kills = ein Schuss, zwei Treffer

Nachdem die Öffentlichkeit während des Gaza-Krieges mit Meldungen geschockt wurde, dass schaulustige Israelis eine Art Familienausflug mit Chips und Kaffee zur Beobachtung der Bombardierungen des Gaza-Streifens machten und wahllos Zivilisten getötet wurden, berichtet die israelische Zeitung "Haaretz" über die T-Shirt-Vorliebe israelischer Soldaten.

Auf T-Shirt Nr. 1 ist eine schwangere Palästinenserin im Fadenkreuz eines Gewehres abgebildet. Kommentiert wird es mit 1 shot, 2 kills. Sarkastisch betrachtet könnte man es "zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen" nennen.

T-Shirt Nr. 2 zeigt die Aufschrift "Better use Durex" = Nimm lieber Durex-Kondome. Abgebildet ist das Foto eines toten palästinensischen Baby mit seiner weinenden Mutter.

T-Shirt Nr. 3 zeigt einen Soldaten, der eine Moschee in die Luft sprengt mit einer weinenden Palästinenserin vor einem Grabstein. Zur Erinnerung: in die Moscheen haben sich Palästinenser, hauptsächlich Frauen und Kinder geflüchtet, die ihre Wohnungen verloren haben.

Es wurde immer wieder behauptet, dass Palästinenser ihre Kinder als Schutzschilde benutzen. Über die Zusammensetzung der Bevölkerung in Gaza hatten wir in unserem Artikel "Mit Panzern und Bomben gegen die Kinder" berichtet.

Nun kommt folgende Meldung:
"Unterdessen warf die UN israelischen Soldaten vor, im Gaza-Krieg einen elf Jahre alten Palästinenser als Schutzschild missbraucht zu haben. Dies sei nur eine von zahlreichen Menschenrechtsverletzungen, sagte die UN-Gesandte zum Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten, Radhika Coomaraswamy."

Die Graffiti-"Kunst" der Soldaten schien keine Grenzen zu kennen:
"Wir kommen, um euch zu vernichten’, ‚Tod den Arabern !’, ‚Kahane hatte recht’, ‚Keine Toleranz, wir kamen, um zu liquidieren’. Dies ist eine Auswahl der Graffitis, die israelische Soldaten an den Wänden palästinensischer Wohnungen, die sie als Biwaks oder Schießstellungen während der Operation ‚Vergossenes Blei’ im Gazastreifen hinterlassen haben."

Wie viel Hass hat man in diese Menschen gesät? Wenn man youtube-Videos glauben schenken mag, bringt man israelischen Schulkindern bei: "Nur ein toter Araber ist ein guter Araber."
Textaufgabe: Du hast zehn Palästinenser. Sechs werden erschossen. Wie viel bleiben übrig?
Wenn man Kinder dermaßen drillt, niemand dagegen wirkt, wundert das Ergebnis nicht. Die Perversion kindlicher Beeinflussung läßt grüßen. Je kleiner, umso härter? Daraus: "Bezug nehmend auf ein Interview mit einem Soldaten, hat diese Botschaft einen doppelten Sinn: „Es ist ein Kind und deswegen hast du mehr Probleme."

Dienstag, 24. März 2009

Obdachlose Kinder und Jugendliche in D

Günter Wallraff hat mal wieder ermittelt und sich diesmal als Obdachloser verkleidet, um zwei Monate zu recherchieren.

"Seit Heiligabend war er zwei Monate auf Straßen und Plätzen unterwegs.
Im hr-fernsehen betonte Wallraff am Mittwochabend: "Es kann jeden treffen." Durch Arbeitsplatzverlust oder Scheidung stünden Menschen aus der Mitte der Gesellschaft plötzlich vor dem Nichts und fänden sich in der Obdachlosigkeit wieder. "Das Klischee, alle Obdachlosen seien Alkoholiker und drogenabhängig, ist falsch."

Über diese Form des Enthüllungsjournalismus kann man geteilter Meinung sein. Ein G. Wallraff schnuppert im Mileu, kann sich danach wieder in die warme Stube begeben und einen gefüllten Kühlschrank erleben. Trotzdem, solche Ermittlungen sind medienwirksam und machen auf vernachlässigte und "gefallene" Menschen der Gesellschaft aufmerksam, über die man sonst nur die Nase kraus zieht und deshalb sind sie hilfreich.

Wallraff war in der Obdachlosen-Szene von Erwachsenen. Zumindest werden Minderjährige nicht erwähnt. Wie schaut es mit Kindern und Jugendlichen aus?

„Der Zustand einer Gesellschaft zeigt sich daran, was sie für ihre Kinder tut. Dabei hat die Bundesrepublik deutlichen Nachholbedarf.“ Präsident der Volkssolidarität

Allein erziehende sind mit ihren Kindern oft davon betroffen. Die Tage hat ein Urteil Schlagzeilen gemacht, dass allein erziehende Mütter mehr arbeiten sollen und im Einzelfalle entschieden werden solle. Das Dumme ist für Obdachlose und obdachlose Mütter mit ihren Kindern, ohne Wohnung gibt es keine Arbeit und ohne Arbeit keine Wohnung. Das ist ein Teufelskreislauf.

Dazu kommen ca. 7000 Kinder und Jugendliche, die in Deutschland obdachlos sind, berichtete schon Ende Dez. 2007 "die Welt". Das sind meist elternlose Kinder, Kinder die von zu Hause ausgebüchst sind oder deren Eltern nichts mehr von ihnen wissen wollen. Die Zahl dürfte heute erheblich höher liegen. Sie bekommen von anderen Obdachlosen den Ratschlag zu trinken, weil davon die Probleme weggingen.

Wieder andere entfliehen dem "häuslichen Frieden" und gehen, so oft es geht, aus dem Haus. In Mannheim gibt es die Freezone, deren Angebote sich an Kinder ab 12 Jahren bis zu jungen Erwachsenen von 21 Jahren richten, die von Obdachlosigkeit bedroht sind oder bereits teilweise oder ganz auf der Straße leben.

Bei meiner Suche nach obdachlosen Kindern hatte ich diese Trefferquote: 2.709.154. Das sind natürlich weltweite Nachrichten aus allen Ländern und davon ist jede Meldung eine zu viel.

Jürgen Rüttgers sagte mal: "Wohlstand für alle - und nicht nur für wenige. Und niemand bleibt zurück."
Trotzdem hat die Landesregierung von NRW beschlossen, dass die Mittel für Obdachlose ersatzlos gestrichen werden. Es ist kein Geld mehr vorhanden für Beratungsstellen und Hilfsangebote. Bisher hat das Land mit 1 bis 1,2 Mio. geholfen. Das ist weniger als ein Prozent der Hilfe von NRW für die Banken. "Jetzt hat die Rüttgers-Regierung auf einmal festgestellt, dass die Statistik sich verändert hat. 70 Prozent weniger Obdachlose gäbe es, sagt sie." Das war im Herbst, als wir schon längst in der Krise steckten.

Arbeitslos kann man schnell werden und der Weg in die Obdachlosigkeit kann einen ohne Unterstützung von Familie und Freunden zügig treffen. Wer Auto, Haus, Eigentumswohnung, die Einrichtung, Urlaubsreisen auf Schuldenbasis finanziert hat, den wird es besonders hart treffen. Bis Herbst ist mit einer hohen Zahl an Arbeitslosen und noch mehr Kurzarbeitern zu rechnen, die ihren bisherigen Lebensstil nicht mehr werden erhalten können.

Sie werden bestimmt nicht mehr verächtlich auf die Montagsdemonstranten zeigen und von "Sozialschmarotzern", "Faulenzern" und "Säufern" reden. Viele Arbeitnehmer behaupten, dieses "arbeitsscheue Pack" in der sozialen "Hängematte" würde von ihren Steuerabgaben finanziert werden. Tatsächlich?

Wir zahlen ALLE täglich Steuern, bei allem, was wir an Leistungen in Anspruch nehmen und konsumieren. Am interessantesten sind die versteckten Steuern . Das bedeutet Warenwert + Verbrauchsteuer = Nettopreis + MWST= Bruttopreis. Das nennt man die Steuer auf die Steuer.

"Du bist Deutschland" und "Kinder sind die Zukunft". Die Werbekampagnen im TV. Da sich viele Obdachlose nicht melden, weil die Behörden es ihnen schwer machen und/oder sie sich schämen, dürfte die Dunkelziffer allgemein hoch sein. Lt. Straßenkinder e.v. leben in D 2,5 Mio. Kinder in Armut und sie tippen auf 9.000 Straßenkinder. Auch sie schätzen, dass die Dunkelziffer hoch ist.

Montag, 23. März 2009

HRE - eine wirkliche Enteignung?

Der Spiegel schreibt:
"Eine Verstaatlichung der angeschlagenen Hypo Real Estate rückt näher: Der Bundestag hat dem Gesetz zur Enteignung der Bankaktionäre mehrheitlich zugestimmt. Die Opposition spricht von einem "Tag der Unfreiheit".

Der Begriff "Enteignung" kommt meines Wissens in dem Gesetz gar nicht vor. Es heißt dort "Rettungsübernahme". In unserer "Verfassung", dem Grundgesetz, ist die Enteignung eines Unternehmens in der Tat vorgesehen, z.B dann, wenn eine Firma dem Gemeinwohl zu dienen hat, beispielsweise die Wasserversorgung. Da geht es um das Wohlergehen der Menschen in dem Gebiet, die ohne Wasser ja nicht leben können. Wenn jetzt der Wasserversorger Ärger macht und Wasser kaum noch oder nur zu unerschwinglichen Preisen zur Verfügung stellen will, dann wäre eine Enteignung gerechtfertigt.

Genau das aber vermeidet dieses neue Gesetz. Es läßt lediglich zu, dass der Staat, wie im Falle HRE, "einschreiten" kann, um Schlimmeres zu verhindern. Die "Rettungsübernahme" ist zeitlich begrenzt und wird beendet, wenn die Bank wieder Boden unter den Füßen hat. Dann geht das "Eigentum" - vielleicht sollte man eher "der Besitz" sagen - wieder an Aktionäre über.

Überdies ist, soweit mir bekannt, in dem Gesetz z. B. nichts darüber gesagt, dass die Bank, in diesem Falle die HRE, bestimmte Geschäfte nicht mehr oder wieder tätigen darf, besonders jene nicht, die zu der Pleite der Bank geführt und die internationale Krise verursacht haben.
Es wird uns, den Steuerzahlern, wieder einmal mehr nur vorgegaukelt, dass die Regierung HART DURCHGREIFEN UND GEGEN BETRÜGEREIEN VORGEHEN WIRD, falls nötig auch durch ENTEIGNUNG. Aber das ist wieder nur ein "Sand-in-die Augen-Streuen", um nicht zu sagen "veräppeln" der Bürger.

Diese Krise wird genutzt, um der Bevölkerung der "westlichen Welt" eine Ordnung wie ein Präservativ überzustülpen, die kein normaler schaffender Mensch je gewollt hat und auch mit tödlicher Sicherheit nicht will. Wollte er sie nämlich, dann wäre es ein Leichtes für die Verfechter dieser Idee der "Neuen Weltordnung", den Menschen reinen Wein einzuschenken und ihnen zu sagen, wie man sich diese "Ordnung" denn gedacht hat. Aber genau das tut man nicht. Natürlich nicht, denn diese geplante Welt-Ordnung wird eine Ordnung sein, die sich an den Maßstäben der Wirtschaft orientieren wird. Gemeinwohl? Sozialstaat? Solidarität? Wohlstand? Vergesst es. Der neue Weltstaat bestimmt, was das in Zukunft zu sein hat. Und der Staat, das sind in Zukunft nur noch die Konzerne. Für sie aber muss sich der Mensch "rechnen".

Und nun mal ehrlich, rechnet sich ein Hartz-4-Empfänger? Ja. Vielleicht. Wenn er für 1€ den Stadtpark fegt. Aber mal unter uns: WER braucht schon einen sauberen Stadtpark?

Wie Gesetze entstehen oder umgebastelt werden sieht meistens so aus: Die Politiker holen sich Experten ins Boot und das sind genau die, die das Problem verursacht haben. Wer glaubt, dass man für Banken Gesetze erläßt, wo der Staat und das sind wir das Volk, ihnen auf die Finger schauen kann, hat sich getäuscht.

von Sperling

Nachtrag von mir: Frau Merkel erklärte gestern bei Anne Will, dass die HRE gerettet werden muss, weil u.a. Pensionen und Rentenfonds davon abhängig sind. Dies bedeutet, der Steuerzahler zahlt doppelt. Er hat in die Pensions- und Rentenkassen eingezahlt und rettet nun das verzockte Geld.

Samstag, 21. März 2009

Glass-Steagall Act und die Rolle von Asmussen

Problemschaffungen und -lösungen

Bereits 2003 war einigen Leuten in Deutschland klar, dass Hedgefonds große Risiken erzeugen würden. Bei einem Treffen im Kanzler-Bungalow in Berlin mit dem damaligen Kanzler G. Schröder forderte J. Ackermann von der Deutschen Bank bereits eine „Bad Bank“ für die „Wertpapiere“ der „Bösen Buben“.(Quelle: Handelsblatt)

Damals waren die über den Tisch gegangenen Beträge noch halbwegs überschaubar. Das änderte sich danach schlagartig. Bereits 1999 war in den USA das „Glass Steagall Gesetz“ aufgehoben worden. Nun musste Deutschland folgen. Die Finanzmärkte mussten „dereguliert“ werden.

Beim Glass-Steagall Act handelt es sich um zwei US-amerikanische Bundesgesetze. Aus Wikipedia:
„Das erste Gesetz wurde am 27. Februar 1932 von Präsident Herbert C. Hoover erlassen und diente der Eindämmung der Inflation während der Großen Depression. So wurde in dem Gesetz unter anderem der Goldstandard vorgeschrieben. Wie bei anderen Maßnahmen der Hoover-Regierung war der Erfolg zwiespältig, zwar sank die Inflation tatsächlich, aber die materielle Not der Menschen verschärfte sich weiter. Das bedeutendere zweite Gesetz wurde am 16. Juni 1933 von Präsident Franklin D. Roosevelt erlassen, um den Banken mehr Sicherheit zu gewähren und sie vor riskanten Spekulationen zu schützen. Dazu wurde in dem Gesetz die Trennung von Geschäftsbanken und Investmentbanken angeordnet".
Das zweite Glass-Steagall-Gesetz wurde mehrfach modifiziert und 1999, wie gesagt, unter Präsident Bill Clinton schließlich komplett aufgehoben.

In Deutschland machte unterdes ein SPD-Mann namens Jörg Asmussen von sich reden.


"Jörg Asmussen
(* 1966 in Flensburg) ist ein Ökonom, SPD-Mitglied und seit dem 1. Juli 2008 Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen....
Asmussen überzeugte seinen Dienstherrn Hans Eichel von der Idee, seinen früheren "Lehrmeister" Prof. Axel Weber zum neuen Präsidenten der Deutschen Bundesbank als Nachfolger des im April 2004 zurückgetretenen Ernst Welteke zu machen. Zwei Jahre zuvor war es ebenfalls Asmussens Einfall gewesen, Weber in den Kreis der fünf Wirtschaftsweisen der Bundesregierung zu berufen.
Asmussen war Mitglied im Gesellschafterbeirat der Lobbyorganisation True Sale International GmbH (TSI), die sich für die Entwicklung des deutschen ABS-Marktes einsetzt[2]. Probleme mit ABS (Asset Backed Securities) sind eine der Hauptursachen der Finanzkrise 2008.
Jörg Asmussen ist eines von sechs Mitgliedern der Expertengruppe "Neue Finanzmarktarchitektur"[3]. Dieses Gremium soll Vorschläge für neue Finanzmarktregeln entwerfen, die unter anderem eine Erhöhung der Marktransparenz zum Ziel haben.“ Aus Wikipedia

Er hatte einige Mitgliedschaften in Aufsichtsräten .

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Herr Asmussen nicht nur dafür sorgte, dass so wundervolle „Wert“papiere wie ABS – eine der Hauptursachen für die Finanzkrise 2008 – legal in den Finanzkreislauf in Deutschland eingeschleust wurden. Er wurde auch noch für seine „Verdienste“ im Juli 2008 zum Staatssekreär unter Minister Steinbrück berufen, und das, obwohl bereits die Finanzkrise so richtig in Schwung gekommen war.

Besonders lustig ist auch die Tatsache, dass Herr Asmussen (Zitat Wikipedia:>>>)während seiner Zeit als Abteilungsleiter als Vertreter des Bundes im Aufsichtsrat der Mittelstandsbank IKB saß, die im Sommer 2007 infolge der Krise am US-amerikanischen Subprime-Markt in eine Schieflage geraten war und zu deren Rettung die staatseigene Förderbank KfW Milliarden zur Verfügung stellen musste. Außerdem saß er als Vertreter des BMF auch im Verwaltungsrat der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin)(Ende Zitat Wikipedia), DER Bundesbehörde zur Aufsicht über die Finanzdienstleistungen. Dass Herr Asmussen in dieser Eigenschaft als Bafin-Aufseher Herrn Asmussen von der IKB am besten kontrollieren kann, leuchtet jedem ein.

Nun sind wir mitten drin in der Krise und was geschieht? Am 2. April findet in London ein G-20-„Gipfel“ statt, und man darf raten, wer auf deutscher Seite diesen „Gipfel“ vorbereitet hat? RICHTIG! Herr Jörg Asmussen. (Quelle: Bueso.de)
Ob das jetzt der richtige Mann ist, um die Probleme für unser Land zu lösen, die er selbst geschaffen hat?

Das ist ein Gastbeitrag von Sperling.

Wir erfahren mehr und mehr über die "Werke" der Politiker, Banker und Manager, die uns in diese Krise geführt haben. Die Frage, die ich stelle: Was sind das für Vorbilder für Kinder und Jugendliche? Gerade Menschen in Führungspositionen sollten eine Vorbildfunktion haben. Sie scheinen ohne Werte, Moral, Ethik und ein Gewissen zu sein. Aber nicht verzagen liebe Leser, WIR müssen Vertrauen haben. Das ist und bleibt für mich das Unwort des Jahres 2008.


Globalisierung – Eine doofe Idee?

Vor ein paar Tagen traf man sich in Horsham, England. Die Finanzminister der G-20 bereiteten den am 2. April in London stattfindenden „Gipfel“ der Regierungschefs vor. Es lässt sich bereits jetzt schon absehen, dass auch dieser „Gipfel“ wieder das wird, was die anderen mehr oder weniger hektischen Treffen, einschließlich des Meetings Mitte November letzten Jahres waren, nämlich ein Flop.

Aber konnte man überhaupt etwas anderes erwarten? Bei Licht besehen werden doch diese Treffen und „Gipfel“ von just denen durchgeführt, die mit ihren Sprüchen von „Globalisierung“ und „Deregulierung der Finanzmärkte“, von „Privatisierung“ und „Währungsgemeinschaft“, von „Outsourcing“ und „Nachhaltigkeit“ eine Krise, wie wir derzeit erleben, erst möglich gemacht haben.

Wirklich? Eine Krise? Nein, was wir erleben, ist der totale Kollaps eines Finanzsystems, welches seit der Nixon-Regierung in den 70er Jahren das alte System Bretton Woods abgelöst hatte. Damals zog der US-Präsident den Stöpsel aus der Wanne und verabschiedete sich von dem alten Bretton Woods System der festen Wechselkurse. Fortan vagabundierten tagtäglich riesige Mengen Geldes um die Welt, jedes Jahr mehr, unkontrolliert und jederzeit zu Schandtaten bereit. Es folgten „Shareholder-Value“, „Schaffung neuer Finanzmittel“ und auf den Cayman Inseln beheimatete „Zweckgesellschaften“. Die Welt wurde zum Spiel-Casino der Finanz-„Elite“.

Jetzt, am Vorabend des Totalkollapses des Systems, sollte man eigentlich annehmen, dass Einsicht hinsichtlich der begangenen Fehler herrschen würde. Man sollte vermuten, dass unsere Polit-Elite sich ernsthaft über grundsätzliche Änderungen in der Finanz- und Wirtschafts-Politik Gedanken macht. Aber genau das tut sie nicht.

Da hat der neue US-Finanzsekretär Geithner den fabelhaften Plan, den Internationalen Währungs-Fond (IMF) zu einer bombastischen Weltbehörde auszubauen, in dem er den Fonds mit Hunderten von Milliarden US-Dollars vollstopfen will, damit dieser die in Not geratenen Staaten Pakistan, Türkei, Ungarn, Ukraine, Island, Österreich, Lettland u. a. mit Finanzspritzen – gemäß den beim IMF üblichen Auflagen versteht sich – am Leben halten kann. Die Folgen sind Lohnkürzungen und Verschlechterungen des Lebensstandards und in der Tat hat es mittlerweile in einigen der o. g. Länder bereits Lohnkürzungen „auf freiwilliger Basis“ von 15 bis 20% gegeben, sowohl im gewerblichen Bereich, als auch in Behörden. Die „Brüning’schen Notverordnungen“ gegen Ende der Weimarer Republik lassen grüßen.

Auch Gordon Brown fällt zu alldem nicht mehr ein als „eine Stärkung des IWF und der Weltbank“, und er plädiert dafür, „Special Drawing Rights“ – Sonderziehungsrechte - wie sie seit dem Ende der 60er Jahre im IMF bestehen, weiter auszubauen und die IMF-Volumina stark aufzublähen. Auch das läuft praktisch auf eine „Weltwährung“ in absehbarer Zeit hinaus.

Das neue Ziel ist und bleibt das alte Ziel. Eine faschistische Weltdiktatur. Und diese „Krise“ wird dazu genutzt, dem Ziel einen erheblichen Schritt näher zu kommen.

Der Sinn des Unternehmens: Alle Menschen sollen gleich schlecht leben.

Das ist ein Gastbeitrag von Sperling.

In Anlehnung an den Beitrag weisen wir auf folgenden Link hin:
http://www.aktuell.ru/russland/wirtschaft/g_20_weg_vom_dollar_hin_zu_einer_neuen_weltwaehrung_1897.html

Bei allem dürfen wir nie vergessen, dass wir, unsere Kinder und Kindeskinder diese Machenschaften ausbaden müssen, während ein Zumwinkel sich unerklärliche 20 Mio. an Pension auszahlen läßt.

Sonntag, 15. März 2009

Amoklauf

An den diversen Spekulationen in allen Medien über den Amoklauf von Winnenden möchten wir uns nicht beteiligen. Wir weisen darauf hin:
Die Eltern des Jungen haben mittlerweile dementiert, dass er in psychatrischer Behandlung war und Medikamente genommen hat, obwohl er angeblich deswegen von der Bundeswehr ausgemustert wurde. Die Medikamente lassen sich im Blut nachweisen und bei der Bundeswehr dürfte es Unterlagen geben. Vielleicht sollten sich die Journalisten und die Ermittler als mögliche (Mit)Ursache darauf konzentrieren. Komischerweise wird bei kaum einem Amoklauf erwähnt, dass die meisten Täter Antidepressiva oder Psychopharmaka genommen haben.
Hier haben wir einen interessanten Bericht aus 2001 !!!dazu:
http://www.tolzin.de/ritalin/
"Jugendliche rasten immer häufiger aus und begehen Kapitalverbrechen. Was jedoch verschwiegen wird: Psychoaktive Medikamente scheinen dabei eine wichtige Rolle zu spielen."

Samstag, 14. März 2009

Schicksalsjahre eines vermeintlichen ADHS-Kindes

In diesem Artikel werde ich nicht bewerten, was AD(H)S ist.
Ist es eine Krankheit, ein Phänomen, ein Syndrom oder eine Störung? Das Wort 'Störung', das am häufigsten benutzt wird, sagt ja schon aus, dass jemand angeblich gestört ist und das wird als Stigmatisierung den Betroffenen nicht gerecht. Mir geht es darum, wie voreilig Diagnosen, die eigentlich nur Spezialisten durch PET-Aufnahmen stellen sollten, erfolgen und Medikamente verschrieben werden wie Ritalin .

Ritalin gehört zur Gruppe der Amphetamine und unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz, daher ist jede Verschreibung meldepflichtig. Kritik, Auskünfte über den Hersteller
und weitere Infos stellen wir zur Verfügung. Im Netz findet man reichlich dazu.

Selten wird auf Wahrnehmungprobleme hingewiesen oder sich damit beschäftigt. Deshalb verweise ich auf das Buch von Jean Ayres.

Eine wahre Geschichte:
Eines Tages wurde X geboren. Es war ein sehr ruhiges Baby, das keinen Ton bei der Geburt von sich gab, sondern ein empörtes Schnüßchen zog. Pflegeleicht, anschmiegsam, der kuschelige Liebling der Familie. Mit zwei Monaten bekam es einen Schnupfen. Nasentropfen und ein Hustenmittel wurden verschrieben. Zwei Tage später spuckte es die Milch aus und wurde beim Wickeln kreidebleich und die Lippen liefen blau an. Es wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Diagnose: lebensbedrohliche Lungenentzündung. Behandlung: Herz-Lungen-Maschine, künstliches Koma, bis zu 13 Medikamente am Tag. Erst später erfuhr man, dass diese Medikamente zwar lebensrettend waren, aber viel zu hoch dosiert worden waren für diesen kleinen Babykörper.

Nach dem Krankenhausaufenthalt (das Kind wurde rund um die Uhr von Eltern und Verwandten mitbetreut), war es ein anderes Kind. Unruhe, Schlafstörungen, lautes Geschrei, dass nie aufhören wollte. Man fand heraus, dass es sich mit Opernmusik beruhigen ließ, besondere Vorliebe Bocelli.
Seine motorische Entwicklung verlief rasant. Seine motorische Unruhe trieb das Kind im Baby- und Kleinkindalter dazu sich ständig bewegen zu wollen. Auffällig war, dass es keine Risiken und keine Gefahr scheute. Nichts war diesem Kind 'heilig'. Schmerzen schien es nicht zu empfinden. Es lachte, auch wenn es zehnmal fiel und sich unzählige Male den Kopf gestoßen hatte. Mit einem Jahr war es die Sensation eines jeden Spielplatzes, weil kein Klettergerüst vor ihm sicher war. Je höher, umso besser. Seine Sprachentwicklung verlief normal. Man hatte oft den Eindruck, dass es nicht hören wolle.

Die Wohnung musste in eine Art Hochsicherheitstrakt verwandelt werden. Mit acht Monaten gelang es ihm auf die Fensterbank zu klettern und das Fenster zu öffnen in der 3. Etage. Keine Balkontür durfte offen stehen, denn so eine Balkonbrüstung ist zum Klettern da. Die Konsequenz war, überall Oliven anzubringen und alles, was Gefahr bedeuten konnte, in abschließbare Schränke zu deponieren. Die Straße war dazu da, freudig auf sie zu laufen. Es hielt mit seinen halsbrecherischen Aktionen die ganze Familie auf Trab und alle Familienmitglieder wurden zu seinem Leibwächter.

Keiner wusste, warum es sich so verhielt, bis die Mutter zum Arzt ging. Die Diagnose war nach einmal Verhalten beobachten und Fragebögen ausfüllen: ADHS. Man muss bedenken, dass bei den meisten Untersuchungen das Kind dabei ist, während es mit Argwohn beäugt wird und nicht gerade positive Dinge besprochen werden. Die Mutter hat es vorgezogen, die Besprechungen ohne das Kind durchzuführen. Oder würde irgendjemand der Leser gerne mitanhören, wenn Kritik über ihn geäußert wird? Meist wird sehr unsensibel vorgegangen und das führt erst recht zum 'Aufdrehen' des Kindes.

Mit drei Jahren !!! wollten die Ärzte dem Kind Ritalin verschreiben. Das sollte man auf keinen Fall unter sechs Jahren verschreiben. Diese Fragebögen hat die Mutter mitgenommen und jeden ausfüllen lassen, der das Kind kennt. Die Antworten fielen völlig unterschiedlich aus, weil jeder das Verhalten des Kindes anders empfand und bewertet hat. Sie hat die Ärzte damit konfrontiert. Die Gesichter und ihre unsinnigen Ausreden waren es wert.

Die Mutter hat Ritalin verweigert und versucht herauszufinden, woher seine motorische Unruhe kommt und sich auf ein Ärzteodysee eingelassen. Überall wurde die gleiche Diagnose gestellt, ohne jemals die zuverlässige Untersuchungsmethode der PET-Aufnahme anzuwenden. Sie ging zu Beratungsstellen und suchte im Internet. Erstmalig stieß sie auf kritische Stimmen und auf den Begriff Wahrnehmungsprobleme. Sie erfuhr, dass es zuverlässige Methoden gibt, um herauszufinden, ob ihr Kind darunter leidet. Das Ergebnis war: auditive, visuelle, vestibuläre und taktile Wahrnehmungsstörungen, die von wenigen Arztpraxen herausgefunden werden können, weil ihnen die Geräte, die Zeit und das Wissen dazu fehlen.

Die wahrscheinliche Ursache für sein Problem waren lt. einer Ärztin die überdosierten Medikamente, die es bekommen hatte. Ein vage Theorie? Ist den Lesern aufgefallen, dass in vielen Beipackzetteln folgendes steht: bei Einnahme des Medikamentes sollte man als Autofahrer nicht am Straßenverkehr teilnehmen. Das steht sogar bei Schmerzmitteln, Antibiotiaka- und Penizillinpräparaten dabei. Auch können zu häufig eingenommene Kopfschmerztabletten zum Medikamentenkopfschmerz führen. Alles, was sich im Körper abspielt, geschieht über das Gehirn. Bei zu viel Einflussnahme gerät es in seiner Funktion durcheinander. Bei Schnupfen verschreiben Ärzte vorsichtshalber Antibiotika und Penicillin. Bei Fieber, welches ein Symptom ist, muss Paracetamol her. Der gute Onkel Doktor wird es schon wissen. Bei den Chemiekeulen kann ein kindlicher Körper nicht erlernen Abwehrkräfte zu entwickeln und gerade das ist für Kinder unter sechs Jahren wichtig. Omas Wundermittel und viel Zuwendung tun es oft. Man kann einem Kind einreden, dass der leckere Kräutertee und der frisch gepresste Orangensaft Wunder bewirken. Placebowirkung!

Durch Kontakt in den Warte- und Beratungszimmern und in Foren war zu erkennen, wie unkritisch sich Eltern von den 'Experten' überzeugen lassen und man einem unruhigen Kind den Stempel 'ADHS' aufdrückt. In USA scheint Ritalin längst in fast jedes Kinderzimmer zu gehören und das müssen wir nicht imitieren. Es gab mal ein Gerichtsurteil in USA, dass Eltern dazu verdonnerte ihrem 'verhaltensauffälligem' Kind Ritalin geben zu müssen, damit es ein 'nützliches' Mitglied dieser Gesellschaft wird.

Wie ging es weiter mit diesem 'auffälligen' Kind? Eine Orthoptistin hat ihm eine Spezialbrille verschrieben, die es längst nicht mehr braucht. Es war zu lernen, dass es auditiv nicht fünf Anweisungen hintereinander befolgen kann. Ein Satz nach dem anderen. Das Kind konnte normal sehen und hören. Die Infos werden verzögert an das Gehirn weitergeleitet. Es bekam bis zur Einschulung Ergotherapie. Zu Hause wurde auf seine Bedürfnisse eingegangen. Es bekam zum Geburtstag und zu Weihnachten ein Minitrampolin, auf dem es nach Herzenslust herumspringen konnte, ein Pedalo, zur Gleichgewichts- und kontrollierten Bewegungsförderung, Igelbälle zur Massage, extra harte Knete, um seine Kräfte ausleben zu können, eine Kletterleiter aus Hanf in sein Zimmer, an der es turnen und klettern konnte und eine Hängematte zur Beruhigung. Wozu hat man eine schenkwütige Verwandtschaft? Die Hängematte war lange Zeit sein Lieblingsort und wenn es merkte, dass es überkickte, kletterte es freiwillig in die Hängematte. Es hatte dabei die Eigenart den Stoff um sich herumzuschlingen (Raumwahrnehmung) und beim Schaukeln schlief es ein. Das war seine Insel der Beruhigung.

Im Kindergarten fiel es nach kurzer Zeit auf und die Mutter wurde zum Gespräch geladen. Dank der sehr versierten und liebevoll- bemühten Erzieherinnen wurde das Kind baldig in die Gruppe integriert. Eine Erzieherin hatte selber ein Kind mit der Problematik. Das war sehr hilfreich.

In der Grundschule tat es sich in den ersten Wochen schwer. Diese Umstellung von einem kleinen Kindergarten mit nur zwei Gruppen auf eine Schule mit 300 Schülern und unterschiedlichen Lehrkräften irritierte es völlig. Da war aufeinmal nicht mehr die liebe- und verständnisvolle Kindergartentante. Aufklärungsgespräche zwischen Lehrkräften und Eltern mussten geführt werden, die sehr fruchtbar waren. Seine Klassenlehrerin kannte sich sehr gut aus, wusste das Kind zu nehmen und ist eine Ritalingegnerin. Die Grundschule hat es gut geschafft. Seien wir ehrlich, wenn eine Veränderung im Leben auf uns zukommt, verunsichert es uns alle, auch wenn wir sie gewollt und uns darauf gefreut haben. Umstellungsprobleme sollten wir auch Kindern zugestehen und ihnen dabei helfen.

Heute ist das Kind auf seinen Wunsch im Gymnasium, obwohl der Mutter gesagt wurde, dass so ein 'auffälliges' Kind ohne Ritalin niemals so weit kommen würde. Kein Kindergarten, keine Schule würde es auf Dauer behalten wollen. Im Gymnasium kommt es klar. Ich möchte darauf hinweisen, dass gerade diese Kinder meist besonders intelligent sind und sich selber im Wege stehen und das, was ihnen im Weg steht, muss angegangen und aufgeklärt werden. Das sind die Erwachsenen und die Gesellschaft mit ihren genormten Vorstellungen. Nicht ohne Grund, hat das Kind sich im sonnigen Süden besonders wohl gefühlt. Dort fiel es nicht auf. Südländer haben die 'Eigenart' laut und lebhaft zu sein und das Kind war mittendrinnen und fühlte sich pudelwohl. Am liebsten wollte es nicht nach Hause. In Südeuropa würde man wohl eher ein ruhiges Kind therapieren wollen.

Diese Kinder brauchen, wie jeder Mensch, Zuwendung, eine Möglichkeit sich auszupowern, elterliche und therapeutische Hilfe möglichst ohne Medizin. Es hat gelernt sich besser zu steuern, zu koordinieren, seine Sinne passend wahrzunehmen, seinen Körper anders zu erfahren, sich zu beruhigen, sich beim Sport auszutoben und dass es von seiner Familie (das Allerwichtigste) so angenommen und geliebt wird, wie es ist. Auffällig war, dass es klare Regeln, Strukturen und Tagesabläufe braucht. Mit Beginn der Gymnasiumszeit hat es sich geändert. Es ist seit dem flexibler.

Ich habe diesen Artikel geschrieben, um Eltern dazu anzuregen die Verschreibepraxis und Diagnostik der Ärzte im Interesse der Kinder zu hinterfragen. Ich kann unmöglich die Einzelfälle bewerten, aber diesen Fall, den kann ich bewerten, weil es die Geschichte eins meiner Kinder ist.
Ich habe das 'Kämpfchen' mit den Ärzten und den 'Experten' begonnen und ich bin froh, dass ich es getan habe. Es dauert, bis man Experte für seine Kinder wird. Der Gewinner ist mein Kind.

Als ich noch in ADHS-Foren zur Info unterwegs war, meldete sich eine Journalistin eines TV-Senders. Sie wollte wissen, ob wir bereit seien Interviews zu geben und unsere Kinder filmen zu lassen. Ich war bereit. Meine Vorstellung war, nachdem ich x-Horrorberichte über diese angeblich kleinen unkontrollierten 'Zappelmonster' gelesen und gesehen hatte, dass ihre positiven Seiten hervorgehoben werden. Nein, das wollte der Sender nicht. Es sollten Horrormeldungen sein. Sie wollten nichts davon wissen, dass es auch eine Wahrnehmungsproblematik gibt, die oft damit einher geht. Ärzte waren bereit sich dazu zu äußern. Innovative Ärzte, die keine Medis geben wollten, sondern auf die Wahrnehmungsproblematik und die wahren Ursachen eingehen wollten. Ausnahmen unter den Ärzten bestätigen die Regel. Die Medien wollten die liebenswerten Seiten der Kinder nicht darstellen. Sie wollten Sensationshascherei oder die Handlanger der Machenschaften der Pharmaindustrie sein. Den Bericht habe ich gesehen. Kategorie: grausam. In jedem TV-Bericht kommt der Hinweis auf die Wunderdroge Ritalin.

"Die Novartis AG (von lat. novae artes „neue Künste“) ist ein Biotechnologie- und Pharmaunternehmen mit Sitz in Basel (Schweiz). Novartis entstand 1996 aus einer Fusion der beiden ehemaligen Basler Pharma- und Chemieunternehmen Ciba-Geigy AG und Sandoz. Es war damals die grösste Firmenfusion der Welt. Heute ist Novartis das viertgrösste Pharmaunternehmen weltweit."

Die ADHS-Diagnose meines Kindes ist widerlegt worden. Es hat nie Ritalin bekommen und ist nie gefilmt worden. Bei Erwachsenen ist bekannt, dass Ritalin suchtfördernd ist. Bei Kindern und Jugendlichen gibt es angeblich keine empirischen Untersuchungsergebnisse. Komisch, wo das schon seit Jahren immer salonfähiger gemacht wird.

Auffällig für mich war bei meinen Recherchen, dass fast alle Kinder im frühen Baby- und Kleinkindalter wegen irgendwelcher Erkrankungen medikamentös behandelt worden waren.

Dienstag, 3. März 2009

Die Schafe

oder jetzt oder nie ausgegraben und stammend von Herbert Grönemeyer.
Unser Blog hat Pause gemacht, teilweise wegen Krankheit und jetzt kommen wir wieder.
Die Welt ist schön