Am Freitag war das WM-Spiel Deutschland vs. Serbien. Erstaunliches spielte sich in Schulen ab. Manche Schulen haben komplett unterrichtsfrei erteilt, andere haben eine oder zwei Unterrichtstunden ausfallen lassen. Es gab Schulen, die den Schülern anboten das Spiel direkt nach dem Unterricht in der Aula schauen zu dürfen. Wegen des Heimweges hätten sie die erste Halbzeit verpasst.
Bei uns fiel die letzte Unterrichtsstunde aus. Ach nee. Es gibt Mobber an den Schulen und Kinder, die sich offensichtlich nicht anders artikulieren oder wehren können, in dem sie zuschlagen.
Vor einer Weile hatten einige Lehrkräfte und Eltern die glorreiche Idee ein Antiaggressions- und Mobbingtraining anzubieten. Dafür gibt es geschulte Leute, die mit den Kindern Rollenspiele machen. Das Opfer wird zum Täter. Der Täter wird zum Opfer. Die Kinder sollen lernen sich in die Situation des anderen Kindes hineinzuversetzen. Die Opfer können erzählen wie sie sich fühlen, die Täter ihre Motive erläutern. Das sind i.d.R. zwei bis vier Unterrichtsstunden.
Wir hatten alles schon organisiert. Die Kosten wollten die Eltern übernehmen. Das Rektorat lehnte ab, weil deswegen Unterricht ausfiele. Dank der WM oder eher den Fußballgelüsten der Erwachsenen haben wir jetzt eine völlig neue Argumentationsgrundlage. O-Ton der Kinder: "Die Pauker und der Direx wollen Fußball gucken". Die Kids sind gar nicht so versessen auf WM.
Wozu eine WM gut ist...:-o)
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