Montag, 9. Februar 2009

GAZA - mit Panzern und Bomben gegen die Kinder

Die in der unten aufgeführten Tabelle zitierten CIA-Daten zeigen, dass in Gaza eine sehr junge Bevölkerung lebt. Das Durchschnittsalter ist 17,2. Im Durchschnitt ist die Bevölkerung in Gaza nicht mal volljährig.

Das Durchschnittsalter in Israel ist fast doppel so hoch (Verhältnis 1,7), in Deutschland sogar 2,5 mal. Die Kinder unter 15 Jahre bilden fast die Hälfte der Bevölkerung in Gaza (44,7%). So gesehen war die Vernichtungsaktion Israels 2008/9 gegen die Kinder gerichtet. Man kann von keinem Krieg sprechen, was uns die Medien seit Wochen weisszumachen versuchen. Die gleiche Medien haben bis heute vermieden zu zeigen, dass die Kinder überwiegend die Opfer der professionellen Militäreinheiten sind. Ein Einblick in das Drama geben uns nur die nicht kontrollierten Medien, z.B. Mordor & Company gibt einen Vergleich der Schicksale in Gaza und im II WK.

Auch politisch ist solch eine junge Gesellschaft besonders labil, was möglicherweise auch manche Anomalien erklären kann.

Es wird den Palästinensern häufig vorgeworfen, dass sie die Kinder als Schutzschilder missbrauchen. Bei dieser Struktur der Gesellschaft, wo jeder Zweite in Gaza ein Kind unter 15 ist, ist es schließlich kaum möglich, dass die Kinder an den Kämpfen nicht beteiligt bzw. verwickelt werden können.

Man kann eine gewisse Perfidie den Medien nicht absprechen, von der Führung des Staates Israel und manchen Regierungen ganz zu schweigen, wenn man die Strafaktion in Gaza gegen die Kinder als Vergeltungskrieg bezeichnet. Der Sinn einer solche Vernichtung, in dem die gesamte Infrastruktur zerstört wurde, mit besonderer Verbissenheit die Ausbildungsstätten, ist die biologische und soziale Schwächung der jugendlichen Gesellschaft des Gebietes. Der Empfindlichkeit der Einzelnen wird überlassen, ob er/sie Gaza als Freizeitparadies für die Kinder mit Abenteurspielplätzen oder als Freilichtgefängnis5) einstuft.

Es geht uns aber nicht um die flotten Sprüche, mit denen die Politiker zur Wahlzeit die Öffentlichkeit ködern. Wir müssen erkennen, dass die Vernichtungsschläge der besten und erwachsenen israelischen Armee hauptsächlich gegen die Kinder in Gaza gerichtet wurden. Und das Verbrechen gar nicht in die Kompetenz der UNO fällt, sondern in die Kompetenz von UNICEF. Das Schweigen der Öffentlichkeit über das Martyrium der Kinder in Gaza und im Gegenzug das Deklinieren der israelischen Verteidigungsrechte gegen palästinensische Kinder beweist, in welchem desolaten moralischen Zustand sich unsere westliche Gesellschaft befindet.

Die erwachsenen Israelis verteidigen sich gegen die palästinensichen Kinder mit modernsten Panzern und Bomben.


Tabelle. Populationsentwicklung in der Region des Nahostkonfiliktes
in den Jahren 2004 - 2009 1)


Kindersterblichkeit 1/1000 Geburten / Durchschnittsalter (falls angegeben)

Alphabetisierungsrate % / Bildunsgausgabe in BIP % / BIP pro Kopf

Lebenserwartung: Jahre



2004
2005
2007
2009 4)
Zyprus
7.36
7.18
6.89
6.75

97.6
97.6
97.6 / $22,700
97.6 / 6.3 (2004) / $29,200 (2008 est.)

77.46
77.65
77.98
78.15
Egypt
33.9
32.59
29.5
28.36

57.7
57.7
57.7 / ? / $4,200 (2006 est.)
71.4 / 4,2 / $5,500 (2008 est.)

70.71
71
71.57
71.85
Gaza
23.54
22.93
21.88
19 / 17.2

?
?
/ / $1,500 (includes West Bank) (2003 est.) 2)
92.4 / ? / $2,900 (includes West Bank) (2008 est.) 2)

71.59
71.79
72.16
73.16
Israel
7.21
7.03
6.75
4.28 / 28.9

95.4
95.4
95.4 / / $26,200 (2006 est.) 3)
97.1 / 6.9 / $28,900 (2008 est.)

79.17
79.32
79.59
80.61
Jordanien
18.11
17.35
16.16
15.57 / 23.9

91.3
91.3
91.3 / / $4,900 (2006 est.)
89.9 / 4.9 / $5,000 (2008 est.)

78.06
78.24
78.55
78.71
Libanon
25.48
24.52
23.39
22.59

87.4
87.4
87.4 / / $5,500 (2006 est.)
87.4 / 2.7 / $11,100 (2008 est.)

72.35
72.63
73.15
73.41
West Bank
20.16
19.62
18.67
16.51 / 20.2

?
?

92.4 / ? / $2,900 (includes Gaza Strip) (2008 est.) 2)

72.88
73.08
73.46
74.29




Referenzländer


Kuba


6.04
5.93 / 36.8



97 / / $3,900 (2006 est.)
99.8 / 9.1 / $12,700 (2008 est.)



77.08
77.27
Deutschland


4.08
4.03 / 43.4



99 / $31,400 (2006 est.)
99 / 4.6 / $34,800 (2008 est.)



78.95
79.1

1) Quelle: CIA, Jahre 2004, 2005, 2007 und 2009

2) Das BIP pro Kopf für Gaza ist falsch. Das ist der Durchschnittswert für West Bank und Gaza insgesamt. Der Wert in Gaza war 2001 625$, in West Bank dagegen 1000$ fast doppelt so hoch. Nach der Ausgliederung der West Bank und Gaza sank der Wert rapide. Noch 1999 war er für Gaza $1,060 und für West Bank $2,050 d.h. binnen 2 Jahren wurde der Wert fast halbiert. Bevor Arafat in Palästina installiert wurde, war der Wert in West Bank etwa $2,500, in Gaza $1.500. Das illustriert deutlich was für ein Teufelsplan sich hinter der Gründung der Arafat-Verwaltung verbarg.

3) Mit $26,200 ist der Wert des BIP von Israel pro Kopf fast 20fach höher als der der Palästinenser. Gegenüber Gaza müsste er schon mehr als 20-fach sein. Vor der Gründung der Arafat-Verwaltung war das 10:1 für Israel. Im umgekehrten Verhältnis waren die Opferzahlen. Auf 1 Israeli kamen 10 getötete Palästinenser. Im Vernichtungsschlag gegen Gaza (2008/9) hat sich das Verhältnis zu Ungunsten der Palästinenser weiter verschlechtert, was auch das BIP widerspiegelt.

4) Manche Zahlen in 2009 steigen sprunghaft, wie z.B. BIP pro Kopf in Gaza und z.B. Kuba, man muss sie für unsicher halten.

5) Erdogan, ein Freund von Israel, hat Gaza als "Freilichtgefängnis" bezeichnet, siehe n-tv.


von Johannes-Paul Wucherer jr.

Wir bedanken uns bei dem Autor für die Arbeit, die er sich für die betroffenen Kinder und den Kinder-Alarm gemacht hat. Danke!!!

Sonntag, 8. Februar 2009

Soforthilfe für die Menschen in Gaza

Liebe Freunde, liebe friedensliebende Menschen,

aufgrund der geringen Teilnahme auf der gestrigen Kundgebung am Kölner Dom möchte ich den Aufruf der Deutsch-Palästinensischen Medizinischen Gesellschaft auf diesem Weg an Euch weiterleiten, mit der Bitte um

Soforthilfe für die Menschen in Gaza

Drei Wochen lang hat die israelische Armee den Gaza-Streifen aus der Luft, von Land und von der See aus unter heftigen Beschuss genommen. Es sind über 1400 Mesnchen getötet und Tausende verletzt, darunter viele Kinder und Frauen. Viele Häuser sind dem Boden gleich gemacht.

Die Deutsch-Palästinensische Medizinische Gesellschaft ruft aus aktuellem Anlass dringend zur finanziellen, medizinischen und materiellen Spende auf, um den Menschen in Gaza zu helfen. Wir haben bereits 4 Container mit medizinischen Versorgungsgütern nach Gaza geschickt, welchen nun weitere (40 Fuß groß) beladen mit Medikamenten, Verbandstoff und medizinischen Geräten folgen sollen. Diese Aktion wird mit der palästinsichen Botschaft in Ägypten koordiniert und von mehreren deutschen medizinischen, sowie humanitären Vereinen und Organisationen unterstützt.
Bitte spendet tatkräftig, um diese Aktion zu ermöglichen. Bitte unterstützt die Menschen in Gaza.
Bankverbindung:
Konto-Nr. 999511461
BLZ:44010046
Postbank Dortmund
Kennwort GAZA
Der Vorstand der Deutsch-Palästinensischen Medizinischen Gemeinschaft
Der Vorstand der Najdeh e.V.
DPMG e.V. Liegnitzstraße 28, 53721 Siegburg,
Tel.: 02241-147575
Fax: 02241-147995
DPMGev@web.de
______________________________

noch eine Bitte an Euch:
Kommt zu den samstägigen stattfindenden Friedenskundgebung an der Klagemauer des Kölner Doms.http://palestinenowfree.blogspot.com/ Die Proteste müssen weitergehen !

Diesen Aufruf haben wir aufgrund der Bitte einer Kölner Mitbürgerin eingestellt.

Warum sollen wir eure Schulden zahlen?

Ja, diese Frage müssen wir uns alle stellen, aber nicht nur die Frage nach Schulden, sondern auch die Frage, was wir dagegen tun können.
Oder darauf hoffen das alles wieder besser wird?
Aber was wird besser?

Herr Steinbrück versucht es mit einem Appell an die Aktionäre.
http://www.derNewsticker.de/news.php?id=84085

Aber wir wollen realistisch bleiben! Glauben Sie etwa, dass sie ihre Gewinne für das Allgemeinwohl spenden? Von Arbeitsplatzsicherung ist immer die Rede, aber spätestens nach diesem Artikel der Welt http://www.welt.de/finanzen/article3165004/Firmen-tricksen-mit-versteckten-Preiserhoehungen.html könnte man eher daran zweifeln und vermuten, dass es immer nur um Gewinne und nichts anderes geht. Beim Einkaufen sollte man wegen der Mogelpackungen und des Inhaltes aufmerksamer werden.

Und was ist mit Herrn Glos denn nur los, amtsmüde sagt man, oder er will die Verantwortung für diese Politik nicht mehr mittragen.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,606185,00.html

Zu den Schulden hat die FAZ einen sehr interessanten Artikel veröffentlicht, der uns nicht nur zum nachdenken, sondern auch zum Handeln animieren sollte.
http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~E6DE8370CE13D4DC0BD53F8E7D3912C79~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Es sind nicht unsere Schulden, uns wird dieses System ja aufgezwungen und nur wir können es auch ändern!

In einigen Ländern gehen die Menschen schon auf die Straße und zeigen damit, dass sie diese Spiele von Gewinnsucht und Ausbeutung nicht mehr akzeptieren.
Sie haben vielleicht auch erkannt, dass es so nicht mehr weiter gehen kann und die Zukunft unserer Kinder und den nächsten Generationen gefährdet ist.

Mittwoch, 4. Februar 2009

Für die Schweizer

Nein zu der Ausdehnung der Personenfreizügigkeit
"Jetzt hat das Parlament einen fiesen Trick angewendet und zwei Entscheidungen in einer verpackt. Der Stimmbürger wird gezwungen, über die Ausdehnung auf Rumänien und Bulgarien zu stimmen, zusammen mit der Verlängerung des Abkommen über die Personenfreizügigkeit auf die bisherigen EU-Mitglieder, um ein JA für beide Vorlagen zu erzwingen. Das ist eine Erpressungsvorlage und ganz klar eine verfassungswidrige Verknüpfung. Es ist ein Wortbruch der Class-Politik, die wir nicht akzeptieren können."
Der komplette Artikel zum Nein-Aufruf:
http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2009/02/nein-zu-der-ausdehnung-der.html

Das Brechen eines Tabus?

oder das Posttraumatische Belastungssyndrom (PTBS), welches man auch das Posttraumatische Horrorszenario nennen könnte.
Vor Monaten berichtete u.a. der SPON über die US-Kriegsheimkehrer aus Afghanistan und dem Irak. Viele der US-Veteranen wählen den Freitod oder flüchten sich in Alkokol oder Drogen. Wenige von ihnen schaffen den Weg zurück in ein normales Leben oder es ist ein sehr langwieriger Prozess. Es mangelt an Hilfe in USA, an Verständnis des Umfeldes und daran, dass die Männer sich nicht öffnen wollen oder können. Noch unter Bush bekamen sie als Dankeschön für ihren Einsatz und der Verteidigung der amerikanischen 'Freiheit' die Veteranenbezüge gekürzt.

Am Montagabend hat ARD mit dem Film 'Willkommen zuhause' ein Tabu in Deutschland gebrochen und seitdem können die Medien über dieses totgeschwiegene Thema berichten. Er handelt von deutschen BW-Soldaten, die aus Afghanistan heimkehren. Familie, Partnerin und Freunde sind glücklich über den äußerlich unversehrten Ben. Sie glauben, dass das Leben nun so weitergeht wie vor dem Einsatz und machen sich keine Gedanken, dass er sich durch das Erlebte verändert haben könnte. Sie stellen Fragen wie: "Wie war das Essen?"

Ben selber verdrängt das Thema. Er reagiert empfindlich auf Feuer, Rauch und das Geräusch von zersplitterterndem und zerberstendem Glas. Das führt immer mehr zu Überreaktionen von ihm. Die Einzige, die sein Problem ahnt, ist seine Nachbarin (Ärztin), die ihm professionelle Hilfe vorschlägt. Er lehnt sie ab und will mit der 'Seelenklempnerei' nichts zu tun haben. Es muss viel geschehen, bis er bereit ist, Hilfe in der Psychatrie eines BW-Krankenhauses anzunehmen. Der Psychater lockt seine Erlebnisse und die Gründe, die seine heftigen Reaktionen hervorrufen, bedingt durch einen Anschlag, aus ihm heraus. In seinen Armen ist sein schwer verletzter und verstümmelter Freund und Kamerad gestorben. Er fühlt sich schuldig. Er sieht viel Blut, schreiende, verzweifelte, verletzte Menschen, Tote, abgetrennte Gliedmaßen und läuft davon.

In Rückblenden werden Szenen aus Afghanistan gezeigt und mit seinen Erzählungen untermauert. Er hatte sich -und wahrscheinlich viele seiner Kameraden- das ganze Ausmaß der Zerstörung, des Zustandes des Landes und der Lebensbedingungen der Menschen
nicht so extrem vorgestellt. Seine Absicht war in der Tat Aufbau- und Humanhilfe zu leisten. Er schildert, dass gerade die afghanischen Kinder sich besonders über jede Kleinigkeit freuten, die sie an sie verteilten. Kinder, die kaum was zu essen haben, ihre Angehörigen verloren haben, auf zerstörten Straßen spielen und sich sogar über eine Plastiktüte als Spielzeug freuen, wenn sie nicht zufällig auf eine der 'vergessenen' Landminen stoßen. Zum Schluss resümiert er, dass es in Wahrheit keine humanitäre Hilfe sei, sondern ein Krieg, den Soldaten in einem Interview eher als Kampf bezeichnen. Ein Kampf ist immer eine Form von Krieg oder?

Wenn ich nun unsere Politiker und sonstige 'Experten' darüber reden höre, geht mir selbstredend die Hutschnur hoch. Es wird so getan, als ob es ein extremer Einzelfall sei. Was glauben sie eigentlich, dass es eine Kaffeefahrt, ein netter Wochenendausflug oder ein Urlaub sei? Die genannten Zahlen der Betroffenen dürften nicht korrekt sein, sondern man kann von einer hohen Dunkelziffer ausgehen, denn viele Männer reden nicht gerne über Gefühle und gestehen sich höchst ungern 'Schwächen' ein. Liebe Soldaten, dass euch eure Erlebnisse nahe gehen, ist keine Schwäche, sondern zeigt, dass ihr keine ferngesteuerten gefühlskalten Roboter seid. Das überlassen wir anderen Herrschaften, die das Metier für sich gepachtet haben.

Nach dem Film wurde ein Chat angeboten, der sofort von Soldaten und Angehörigen frequentiert wurde. Demnächst soll ein Skript des Chats veröffentlicht werden. Man kann Soldaten und Angehörigen nur raten, angebotene Hilfe anzunehmen und sich ihrer Gefühle und ihrer Probleme nicht zu schämen. Brecht das Tabu weiter auf und geht an die Öffentlichkeit.

Hier gibt es dazu Lesematerial:
http://www.swr.de/kultur/film/willkommen-zuhause/-/id=3240/nid=3240/did=4417128/lwtnaw/index.html

"Kaum lief am 02.02.2009 gegen 21:45 Uhr der Abspann des Films „Wilkommen zuhause“ auf der ARD und die Teilnehmer trafen sich im Chat. Innerhalb von wenigen Minuten hatten sich fast 100 Chat-Teilnehmer versammelt....
Die genauen Zahlen sind noch nicht ausgewertet. Es waren mindestens 160 geschätzte Teilnehmer eine Stunde lang im Chat. Der überwiegende Teil waren Angehörige von Soldaten, aktive Soldaten, Reservisten und Betroffene, die nach ihrem Einsatz an traumatische Erlebnissen leiden und darüber berichtet haben.....
Positiv hervorgehoben wurde von den Chat-Teilnehmern, dass die Arbeit und die Belastungen der Soldaten in Auslandseinsätzen in dem Film „Willkommen zuhause“ sehr realitätsnah einer breiten Öffentlichkeit präsentiert wurden."
Aus und mehr:
http://www.angriff-auf-die-seele.de/ptbs/allgemeines/105-erster-chat-grosse-resonanz.html

Man kann nicht pauschal beurteilen, welche Erfahrung auf wen wie wirkt. Frühstens nach der Berlin-Rede von Obama und spätestens seit dem Gespräch von Steinmeier mit Mrs. Clinton, sollte auch dem verschlafensten Murmeltier klar sein, was man von D erwartet: mehr Einsatz in Afghanistan. Das wird den BW-Psychatern einen sicheren Arbeitsplatz bescheren und die Leichensäcke bleiben hoffentlich leer. Manche Erlebnisse fressen die Seele auf.

Man könnte sich allerdings auch die Frage stellen, worauf sollen wir vorbereitet werden mit so einem Film, den man ja nicht von heute auf morgen dreht und der exakt zum rechten Zeitpunkt kommt? Gebt her eure Söhne, Freunde, Partner wir kümmern uns schon um sie, wenn sie geschädigt sind? Der Bastel- und Reparationskitt steht parat?

Die Kritik von jungewelt.de zum Film
http://www.jungewelt.de/2009/02-04/033.php
zu der sich jeder sein Bild machen möge.

Montag, 2. Februar 2009

Lukrativer Job gefällig?

Die Voraussetzungen sind: ein "Interesse an politischen Zusammenhängen" zu haben, körperlich fit zu sein, sich einer sogenannten Sicherheitsüberprüfung unterziehen lassen, zu "ungünstigen Zeiten" arbeiten zu wollen und Geduld mitzubringen. Gelockt wird mit einer Beamtenlaufbahn und Zuschlägen (eine sogenannte Sicherheitszulage).

Worum geht es bei diesem Jobangebot? Es geht darum, dass der Verfassungsschutz hoffungsfrohen Nachwuchs sucht oder tatkräftige Unterstützung. Nicht nur der 'Arbeitgeber' Bundeswehr ist bei den ARGEN freundlich und 'uneigennützig' bemüht unsere Erwerbslosen in eine garantiert 'gefahrenfreie' Arbeit zu bringen, mit neuen Aufgaben und viel Spaß. Meinen Hang zum Sarkasmus muss man mir verzeihen.

Wer sich als ALG-II- oder Hartz-IV-Empfänger nicht auf ein solches Angebot bewirbt, muss mit Kürzung rechnen.
"Aus diesen Gründen sollten die Stellen nur denjenigen vorgeschlagen werden, die ein "Interesse" an der Arbeit beim Verfassungsschutz haben."
Aus und mehr hier:
http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/verfassungsschutz1088701.php


Wer könnte Interesse haben und wie wird man es den Leuten schmackhaft machen? Wer schlechte Chancen wegen seines Alters, längerer Arbeitslosigkeit oder mangelnder Ausbildung auf dem Arbeitsmarkt hat, finanziell am Boden liegt, eine Familie mit Kindern zu ernähren hat, sich von den ARGEN nicht (mehr) gängeln oder restriktieren lassen will, wird bei der Aussicht auf Zulagen und einen Beamtenstatus (Sicherheit) möglicherweise nicht lange zögern. Das kann man den Leuten wahrscheinlich nicht verdenken. Alleine mit der Kürzung zu drohen, wenn sie nicht annehmen wollen, ist ein Druckmittel, gerade, wenn man Familie hat und somit Verantwortung für andere trägt.

Das Vorhaben signalisiert Misstrauen untereinander. Es sät Zwiespalt und separiert die Menschen. Die Arbeitslosen, die schon längst durch Medienhetze als Sozialschmarotzer, Faulenzer und Sozialbetrüger stigmatisiert wurden, bekommen dadurch einen noch unangenehmeren Stand. Das nenne ich geschickt eingefädelt.

Wie wird diese Tätigkeit aussehen? Werden nun alle Vereine, Initiativen, Organisationen, Stammtische, Parteien, die Nachbarn ausgespitzelt wegen des bloßen Verdachtes auf eventuelle 'subversive' und/oder 'konspirative' Kräfte, Tätigkeiten oder Ansichten? Rollt aus Not der Angeworbenen eine neue Generation einer Armee der informellen Mitarbeiter auf uns zu? Wer regt sich eigentlich noch über die Ex-DDR auf (Stasi)?

Unseren Kindern wäre eine Armee der Gummibärchen sicher lieber. Uns auch. Spitzeln demnächst Eltern ihre Kinder, Kinder ihre Eltern aus?

Bei den Aussichten auf den bevorstehenden Rekordstellenabbau könnte man besonders viel Erfolg haben.

Die Sozialschwachen, Leute, die glauben auf andere herabsehen zu müssen und sich für etwas besseres halten und immer noch nicht begriffen haben, dass ihre Situation sich baldigst unangenehm verändern kann, möchte ich auf diesen Artikel aufmerksam machen, aus dem ich kurz zitiere:
"Richtig fatal ist jedoch, daß die bildungsferne Mittelschicht in unserem Land tatsächlich der Meinung ist, daß sie mit ihren Steuergeldern wirklich die Hartz IV-Regelsätze finanziert. Fatal ist gleichzeitig auch, daß jeder kleine Arbeiter, der vom deutschen Staat geschröpft wird, als Feindbild unbedingt die Hartz IV- & Sozialgeldbezieher heranziehen muß, anstatt mit seinem Unmut jene Leute zu verfolgen, die an der ganzen Misere die Schuld tragen....
Zwischenmenschliche Wärme, echtes Gefühl, sucht man mittlerweile im Mittelstand und in der Unterschicht vergebens."
http://juliehamburg.wordpress.com/2009/01/30/die-verrohung-der-gesellschaft/

Versteckte Steuern

Wir alle kennen die Mehrwert- und die Lohnsteuer. Wissen die BürgerInnen von den versteckten Steuern, die man auch Verbrauchsteuer nennt? Wissen wir alle, was wir wirklich an Steuern zahlen?

Auf Kassenbons und Quittungen ist immer nur die MWST vermerkt, aber nicht die Steuer, die man auf den Warenwert aufschlägt.
Einige Beispiele: 122 % auf Benzin (Mineralölsteuer) , 84 % auf Kaffee (Kaffeesteuer), 44 % auf Bier (Biersteuer), 33 % auf Strom (Stromsteuer). Bei den erneuerbaren Energien kommt die Ökosteuer dazu, die der Anbieter bei Ankündigung von Strompreiserhöhungen als gesetzlich bedingte Belastung bezeichnet.

Wir zahlen 36 versteckte Steuern bei allem, was wir verbrauchen und kaufen. Steuern, die man uns verheimlicht, in dem man sie nicht gesondert aufzeigt. Nicht gewusst? In dem ganzen Ausmaß haben wir es auch nicht gewusst. Wir zahlen sogar Steuern auf die Steuer.

Wir weisen auf den Filmbeitrag von europnews (ursprünglich gesendet von SAT1) hin, in dem es genauer und sehr anschaulich erklärt wird. Die 8:21 Minuten lohnen sich. Vielleicht geht es dem Zuschauer beim Betrachten des Beitrages so wie der vierköpfigen Familie in dem Film, die sprachlos war.
http://www.europnews.de/2009-01-30-wie-der-staat-uns-abzockt.html

Wenn sich demnächst wieder unsere Politiker mit besorgten Betroffenheitsminen über erhöhte Lebenshaltungs- und Energiekosten äußern, wissen wir, dass sie sich insgeheim ins Fäustchen lachen, weil der Fiskus bei allem kräftig zulangt. Unsere Kinder zahlen bei allem, was sie kaufen und tun, ebenfalls diese Steuern.

Die aktuellen Zahlen der Staatsverschuldung und wie sie stetig ansteigt, findet man hier, oben im Ticker:
http://www.steuerzahler.de/webcom/show_article.php/_c-49/_nr-494/i.html?PHPSESSID=7b64922ebba42edebf8aaf2958b273d4

Staatsverschuldung heute in D: 1,528 Billionen
Schuldenzuwachs pro Sekunde: 4.439 €
Verschuldung pro Kopf: 18.615 €
Unsere Kinder und Kindeskinder werden unsere Hinterlassenschaften übernehmen und abarbeiten müssen. Sie haben in der Hinsicht keine freie Wahl. Können wir es guten Gewissens ihnen gegenüber verantworten?

Damit uns das Lachen nicht vergeht, die Gerdshow mit dem Steuersong, der aktuell wie nie ist:
http://de.youtube.com/watch?v=mV5r7SwS-YY