Donnerstag, 12. Februar 2009

Fluch und Segen von Medikamenten

oder die Verantwortungslosigkeit von Erwachsenen trifft mal wieder die Kinder

"Lagos (dts) - In Nigeria sind insgesamt 84 Kinder gestorben, nachdem Ärzte ihnen ein offenbar stark gesundheitsschädliches "Zahnungsmittels" gegeben hatten. Zahnungsmittel werden manchmal Kindern verordnet, um den Prozess des Zahnens zu erleichtern." Mehr....
http://www.derNewsticker.de/news.php?id=85428

Das Mittel enthält Diethylenglykol, dass man für Frostschutzmittel und Bremsflüssigkeiten einsetzt. Es sind seit November über 110 Kinder erkrankt und 84 Kinder zwischen zwei und sieben Jahren gestorben. Nicht nur die verdächtigen Ärzte, die das Mittel verschrieben haben, sollten angeklagt werden, sondern auch die Herstellerfirmen, denn Vergiftungen durch mit Diethylenglykol versehene Medikamente gab es längst in anderen Ländern. Wo war der Warnhinweis?

Die einfachste Hilfe bei zahnenden Kindern sind "Kühlbeißringe" und /oder homöopathische Mittel. Möglicherweise werden diese nicht gesundheitsschädlichen Helfer nicht in Nigeria verkauft bzw. man kann mit ihnen nicht den Gewinn machen, wie mit Medikamenten.

In Simbabwe und anderen afrikanischen Staaten erkranken und sterben tausende Menschen an Cholera. Es fehlen Impfstoffe, sauberes Wasser und Elektrolyte, um den Menschen zu helfen. Wer weiß, wie viele Opfer Kinder sind. Sie haben ein schwächeres Immunsystem als Erwachsene. Unter fünf Jahren haben Kinder kaum eine Chance, weil ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist.
Dafür haben die 1.Welt-Länder wenig Geld. Ihnen bleibt die Hoffnung durch die Hilfsorganisationen, die aber teilweise überfordert sind, weil die medizinische Versorgung in Simbabwe zusammen gebrochen ist und die Krankenhäuser schließen. Wer helfen und Näheres erfahren will, kann das über UNICEF tun.

Bayer dagegen will die Zulassung einer preiswerten Krebsmittel-Kopie in Indien verhindern. Der Pharmaindustrie geht es wirklich nur um das 'Wohl' der Patienten.

Hier der UNICEF-Bericht 2009 zur Situation von Kindern in Krisengebieten aus dem dieses Zitat stammt: "Um diesen Herausforderungen auch 2009 gewachsen zu sein und Kindern Überlebenshilfe, Schutz und eine Grundversorgung zu gewähren, benötigt UNICEF für die dringendsten Nothilfe- und Wiederaufbauprogramme umgerechnet rund 1,2 Milliarden Schweizer Franken. Dieser Betrag ist um 17 Prozent höher als der letztjährige Finanzbedarf für humanitäre Hilfe in den Krisengebieten."

1,2 Mrd. Schweizer Fränkli sind Peanuts im Vergleich dazu, was an Rettungspakten derzeit verschleudert wird. Wir wäre es, wenn die Bankmanager zwecks Imageaufpolierung eine gute Pfadfindertat begehen und ihre Boni spenden würden?


3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Homöopathie...jaja, schon recht.
Mit Reinwasser gegen Zahnschmerzen - das ist die feinstoffliche Variante vom Rinderwahnsinn.

Brigitte hat gesagt…

Oder Kinderwahnsinn? Oder Placebowirkung? Die sollte man nicht verkennen. Wenn sie zahnen, brüllen sie, was das Zeugs hält, also musste gute Nerven haben. Wir haben die Kühlbeißringe gehabt und die 'Blagen' mit ins eigene Bett genommen. Hier ging es um Medikamentenmissbrauch, ok?!

Schwalbe hat gesagt…

Das Zahnen sind nicht Zahnschmerzen. Das ist der Durchbruch der Zähne. Fieber ist auch keine Krankheit, sondern ein Anzeichen (Symptom), dass der Körper mit einem Erreger kämpft. Die körpereigene Abwehrpolizei arbeitet. Wenn man mit einem fieberndem Kind zum Arzt geht, zücken die fast alle den Rezeptblock für Paracetamol. Globulis (ich nenne sie Zuckerkügelchen) kann man ohne Gesundheitsschädigung den Kleinsten geben und ihnen suggerieren, dass sie helfen. Und dann ist das alles nicht mehr so schlimm. Nebenher brauchen sie viel Zuwendung. Das brauchen kränkelnde oder kranke Kinder immer. Auch ich habe die Beißringe eingesetzt. Für viele 'Erscheinungen' ist Medizin unnötig. Für wahre Krankheiten ist sie unabdingbar. Und darum ging es in dem Artikel. Sinn und Unsinn von Medis :-)