Sonntag, 5. Juni 2011

EHEC: Ups, die bösen (Soja)sprossen

Vor zwei Tagen wusste man, dass fast alle Erkrankten Tomaten und Gurken gegessen hatten. Das isst man ja nicht zum Frühstück. Vielleicht war es das Butterbrot, der Kaffee, die Marmelade, der Käse, die Wurst, das Frühstücksei? Die Kantinenkost? Zum Mittagessen die Kartoffeln, die Nudeln, der Reis, das Fleisch, der Fisch? Nee, die Sojasprossen sollen es gewesen sein. Was bildlich gezeigt wurde, sind Sojasprossen. Das gehört ohne Zweifel zur täglichen Kost eines jeden Deutschen.

Wahrscheinlich waren sie beim Chinesen essen und das war ein subversiver konspirativer kommunistischer chinesischer Angriff.

Wissen Sie watt? Ich war gestern bei der Fussimeisterschaftsfeier meines Jüngsten. Das ist eine Mulitkultimannschaft, die vor einem Jahr zusammen gewürfelt wurde. Multikulti ist verpönt worden. Das darf man nicht mehr erwähnen. Sie sind an- und miteinander gewachsen und in ihrer Spielklasse Stadtmeister geworden. Die Blagen interessiert die Herkunft der anderen nicht. Daran sollte sich manch Erwachsener ein Beispiel nehmen. Mein minimal pigmentierter hellblonder Sohn lag sich in den Armen mit einem stark pigmentierten kraushaarigen Jungen afrikanischen Ursprungs. Weiß oder schwarz ist rassistisch. Merken Sie sich das. Die Stürmerspitze. Die Torjäger. Mensch, waren sie stolz.  Ich dachte bei dem Anblick spontan an dieses Lied:


Am leckersten waren die "fremdländischen" Speisen. Also, wenn man mir sowas hausgemacht bietet, lasse ich ab von der typisch deutschen traditionellen Grillkost.

Gefüllte Champignons und Paprika. Eingelegte Auberginen und Zucchini. Getrocknete herrlich gewürzte Tomaten. Echter griechischer und türkischer Joghurt. Angerührte Schafskäsecreme. Köfte. Falafel. Couscous. Bauernsalat mit echtem Schafskäse und nicht das, was man uns als Schafskäse verkaufen will. Der handelsübliche Schafskäse bei uns wird aus Kuhmilch gemacht. Herrlich, diese Balkanspieße und das Fladenbrot. Kräuter-, Knofibutter und Dips in diversen Kreationen. Ich habe da was gegessen, was ich nicht bestimmen konnte. Es war lecker. Das waren türkische Tortellini, wie ich später erfuhr. Sie unterscheiden sich in der Konsistenz von den Tortellini, die wir kennen. Die Tortellini, die wir kennen, sind eh keine richtigen Tortellini. Jeder Italiener würde Ihnen dafür einen Vogel zeigen. Wir haben eine Nudelmaschine. Das ist ein anderes Geschmackserlebnis. Es gab Pizza und Spaghetti mit den eigenen hausgemachten Gewürzkombinationen. Legger.

Ich wäre bescheuert gewesen, wenn ich Schweinebauch, Grillwurst und Kotlett diesen leicht verdaulichen bekömmlichen Speisen vorgezogen hätte. Was mir sofort auffiel: Sie haben natives Olivenöl benutzt. Was besseres an Öl können Sie Ihrem Körper und Ihrem Verdauungstrakt nicht gönnen. Ist zwar bei uns ein wenig teurer. Es lohnt sich.

Wir dürfen gespannt sein, welches Lebensmittel als nächstes Schuld war. Da wir Spargelsaison haben: Wie wäre es mit Spargel? Die Schuld schieben wir den Spargelstechern in die Schuhe. Sie waren vermutlich wegen der niedrigen Löhne sauer und haben zwei Erreger primitiven Sex machen lassen und dann den Spargel geimpft. Egal, mit wem man über EHEC spricht, die Leute glauben Medien und Experten kein Wort und fühlen sich verschaukelt.

1 Kommentar:

Desparada-News hat gesagt…

Tomaten und Gurken - das isst man nicht zum Frühstück... hm. Also, es kommt zwar selten, aber eben doch mal vor, dass ich mir zum Frühstücksbrot einige Scheiben rohe Gurke gönne. Bisher habe ich keinen Erreger dadurch irgendwie erwischt.
Tomate ist leider selten geworden bei mir, wegen der Preise - nicht wegen EHEC. Olivenöl verwende ich noch, am Öl mag ich nicht sparen.

Ja, verschaukelt fühle ich mich sowieso, also beustigt es mich eher, auf was die noch alles so kommen, wo dieser EHEC drauf, oder drinne sein könnte..
Für was das alles gut sein soll frage ich mich nicht mehr. Vielleicht für höheren Blödsinn? Leider zu Lasten von Menschen und Nahrungsmittel-Geschäft.