Wie oft wird erwähnt, der Fürst von Hassenichtgesehen hat, der König von Erlauchtum hat, der Kaiser seiner Gnaden hat... Wie konnten sie etwas getan haben, ohne die, die für sie gelaufen sind, die für sie aufgestanden sind, die für sie gearbeitet und sich geschunden haben? Weder der Koloss von Rhodos, noch die Pyramiden wären gebaut, noch Kriege wären geführt worden ohne die (Kinder)sklaven. Die, die das 'Werk' der Herrschenden in Wahrheit verrichtet haben, werden meist nicht erwähnt.
Gefragt wurden sie nicht, ob sie es wollten. Man hat sie in eine beliebige Richtung gedriftet, um sie gefügig zu machen.
http://www.unicef.de/kinderrechte.html
Diese beiden Fotos habe ich eingestellt, um den krassen Unterschied zu zeigen. Links ein glückliches gut genährtes Kind, rechts ein mageres unglückliches Kind, dass auf der Straße lebt.
Ich möchte die LeserInnen bitten sich Gedanken zu machen, warum die Kinderrechte nicht in unser Grundgesetz aufgenommen werden. Ich habe meine eigene Theorie dazu entwickelt. Stünden sie im GG, stünden die Kinderrechte über den Ausländer- und Asylgesetzen. Dann kann man Ausländer- und Asylantenkinder nicht mehr abschieben und inhaftieren.
Kinderarbeit ist verboten. Heißt es. Ich habe dazu ein paar Links zur Anregung zusammengestellt:
http://www.hanisauland.de/kalender/200803/verbotderkinderarbeit
http://www.kindernothilfe.ch/ch/Allgemein/Ãber+die+Kindernothilfe/Ihre+Schwerpunkte/Kinderarbeit-p-1730.html
http://www.solidarische-welt.de/sw181/kinderarbeit.shtml
http://de.encarta.msn.com/encyclopedia_761552027/Kinderarbeit.html
http://www.kinderschrei.de/kinderarbeit-konvention.htm
Über Kinderarbeit steht in den herkömmlichen Geschichtsbüchern wenig. In Urgesellschaften halfen die Kinder der Familie im Haus, im Wald, auf dem Feld. Man sah es als selbstverständliche Notwendigkeit an. Hier handelte es sich um leichte Tätigkeiten. Sie sammelten Holz, Beeren, Früchte, halfen bei der Ernte. Diese Arbeit schadete nicht der Gesundheit. Man betrachtete es als Erziehungs- und Hilfsmöglichkeit und achtete darauf, den Kindern nicht zu viel zuzumuten.
In Sklavengesellschaften änderte sich das. Ein Sklave galt als eine rechtlose 'Sache', sowohl die Erwachsenen, als auch deren Kinder. Man munkelt, über einen schlechten Umgang mit einer rechtlosen 'Sache', weil Tiere rechtlich als Sache gelten, regen sich manche Tierliebhaber mehr auf, als über das, was mit Kindern geschieht.
Sklavenkinder arbeiten zu lassen, bedeute nicht nur eine billige Arbeitskraft zu haben. Man sah es als Vorteil, wenn die Schwachen frühzeitig aussortiert werden konnten, weil sie erkrankten und starben. Übrig blieben die Kräftigen. Ein Garant, dass man ihnen das Brot nicht
umsonst gab.
Auf Plantagen in den Südstaaten waren die Sklavenkinder oft das Spielzeug der weißen Kinder. Die weißen Kinder durften sie treten und schlagen. Waren sie kräftig genug, wurden sie zur Arbeit herangezogen.
Im Feudalismus verhielt es sich ähnlich. Die Kinder der Untertanen hatten zu arbeiten, nicht aufzumucken, zu gehorchen. Widerspruch,
eigenes Denken, Bildung waren für sie verboten. Wer lesen, schreiben und rechnen kann, kommt ans Denken und wer denken kann, könnte in Versuchung kommen, über seine eigene Lage nachzudenken und aufzubegehren.
Es galt als Gnade, was die Obrigkeit ihren Untergebenen zukommen ließ. Meistens oder fast immer unter dem Deckmantel der Religionen. In vielen Epochen benutze man die Worte: das ist von Gott so gewollt. Das meist sehr gottesfürchtige Volk glaubte das.
Der Fron, den man den Bauern aufbürdete, sollte eigentlich ein
Entgelt sein für ihren militärischen Schutz. Was an Fron gefordert wurde, galt als ein Recht. Aus der Fron wurde schnell eine Abgabe,
die die Bauern samt ihrer Kinder an den Rande ihrer Kapazitäten und ihrer Existenz brachte. Gnadenlos wurde gefordert. Aus dem ursprünglichen militärischen Schutz vor anderen Mächten, wurde eine militärischer Einsatz der eigenen Macht, der vor den Kindern nicht Halt machte. Die Bauern wurden unter Druck gesetzt. Man raubte und vergewaltigte ihre Frauen und ihr oft sehr kleinen Töchter, wenn sie nicht spurten. Heute wäre das Kindsmissbrauch. Man zwang die Kinder zur
Arbeit oder zwangsrekrutierte die Söhne im Kindesalter.
Wir alle kennen die Fugger. Jedem wird aus Geschichtsbüchern bekannt sein, wie 'wohltätig' sie waren. Ja, sie bauten eine Siedlung in Augsburg für ca. 100 Familien. Diese winzigen Häuschen erfüllten Mindestanforderungen. Anforderungen, die wir uns nicht vorstellen können. Diese Fugger schickten kleine Kinder in die Bergwerke, um Silbererz und Kupfer zu fördern. Kleine Hände kommen in die
entlegendsten Winkel. Kleine Körper können sich durch Minischächte graben, um auf dem Weg zurück die kostbare Ausbeute auf ihren kleinen
Rücken zu befördern. Man hätte größere Schächte bauen können, aber das kostet Zeit und Geld. Die Fugger waren so 'edel', dass sie ihre
fleißigen Arbeiter in ihre Gebete einschlossen. Welch ein schwacher Trost für die geschundenen Kinder, die abends hundemüde umfielen. Nicht mehr fähig sich um etwas Gedanken zu machen. Müde, kaputt gearbeitet. Für ihre Gebete werden sie ihnen kaum dankbar gewesen sein und wahrscheinlich haben die Kinder davon nichts gewusst.
Wir alle kennen aus Geschichtsbüchern das Bemühen der Preußen Kinderarbeit einzudämmen. 1839 wurde in Preußen ein Gesetz erlassen. Industrielle Kinderarbeit wurde verboten in Fabriken, Berg-, Hütten- und Pochwerken. Die Altersgrenze wurde auf 8 !!! Jahre hinaufgesetzt. Dieses Gesetz wurde nicht zum Schutz der Kinder erlassen, wie man hoffen könnte, sondern man stellte bei den Musterungen fest -die allgemeine Wehrpflicht war eingeführt worden-, dass die zu rekrutierenden Kinder bzw. das was übrig blieb, krank, ausgemergelt, unterernährt war. Mit solchen 'Material'konnte man keine Kriege führen. Man hätte ihnen höhere Löhne zahlen können. Ihnen angenehmere Behausungen verschaffen können, anstatt sich selbst an dem zu bereichern, was diese kleinen Kinderhände, -füße und -körper erarbeitet hatten. Die Industrie reagierte auf Verbote der Regierungen mit Widerstand. Wann immer sie konnten, wurden die Verbote umgangen oder nicht beachtet.
Viele schwärmen heute noch von der Sozialgesetzgebung des Eisernen Kanzlers, der gar nicht so eisern war. Er galt als nervös und abergläubig. Die Kinderarbeit hat auch er nicht eingedämmt, sonst hätte er sich mit den mächtigen Industriellen anlegen müssen. Das Wohlwollen der Industrie brauchte er für andere Zwecke. Auch bei ihm war der Hauptgrund für die Sozialgesetzgebung, dass bedingt durch die Kinderarbeit 'Rekrutiermaterial' fehlte.
http://www.lsg.musin.de/LkGeschichte/die_sozialgesetzgebung_bismarcks.htm
Mit Beginn der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert nahm die Kinderarbeit noch schrecklichere Ausmaße an. Die kleinen geschickten Hände konnte konnte man in jeder textilverarbeitenenden Industrie prima gebrauchen und auch in dieser Zeit wurden sie beliebig im Bergbau beschäftigt. Katastrophale Arbeitsbedingungen- und zeiten, wenig Essen und Trinken, Hungerlöhne.
http://www.hwrs-seefaelle.de/Klassen/8b/Kinderarbeit.html
Erst 1903 wurde im Kinderschutzgesetz der Arbeitsschutz auf alle gewerblichen Betriebe ausgedehnt.
http://www.uni-potsdam.de/u/mrz/mrm/mrm24-3.pdf
http://www.allerwelthaus.org/kultur/kinderarbeit.pdf
http://www.sehepunkte.de/2007/10/pdf/11292.pdf
Ich habe nur einen kleinen geschichtlichen 'Abriss' versucht und mir das herausgepickt, was mir wichtig erscheint. Für Ergänzungen und Anregungen sind wir dankbar.
So geht es auch:
http://www.paradisi.de/Freizeit_und_Erholung/Familie/Kinderarbeit/News/6708.php
http://www.labournet.de/branchen/medien-it/hardware.html
Es ist schrecklich genug, dass Kinder arbeiten MÜSSEN. Hier muss man sich über die Ursachen Gedanken machen. Liegt es an unserem Konsumverhalten? Liegt es an skrupellosen Firmen, die sich bereichern wollen? Liegt es daran, dass man Unmengen in die Rüstung steckt, statt die Kinder seines Landes besser versorgt zu wissen? Liegt es daran, dass verantwortunglos Kinder in die Welt gesetzt werden? Liegt es daran, dass Verhütungsmittel von bestimmten Religionen abgelehnt werden?
Ich ziehe einen Unterschied zwischen Kindern, die freiwillig arbeiten wollen oder Kindern die müssen, weil ihre Eltern nicht genug verdienen bzw. sie verkaufen. Ich ziehe auch einen Unterschied beim Alter.
Vor allem: wenn es schon existentiell wichtig für sie ist, sollten die Arbeitsbedingungen auf sie abgestimmt sein, denn Kinderarbeit ist fast immer finanzielle und körperliche Ausbeutung. Bei uns diskutiert man, die gesetzlichen Regelungen zu lockern, damit Kinder sich ihr Taschengeld verdienen können und sich Extras leisten können. Das ist etwas ganz anderes, als dass, worum es mir geht. Dass Kinder arbeiten müssen, um zu überleben. Sie dazu gezwungen werden. Angekettet werden.
http://www.globalmarch.de/kinderarbeit/pro_und_kontra/pro_und_kontra.html
http://teddykrieger.blog.de/2006/11/30/kinderarbeit_in_deutschland~1384989
Mich persönlich ärgert es, wenn eine ranghohe Politikerin auf Staatsbesuch in Indien die indischen Tücher bewundert. Weiß sie nicht, dass für das Ergebnis Kinder an Nähmaschinen gekettet werden?
Wie die aktuelle Situation ist, geht aus den aufgeführten Links hervor. Wir werden noch mehr nachreichen.
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