Samstag, 3. Januar 2009

Klagen gegen Kindergeschrei verbieten?

"«Spiegel»: CSU will Klagen gegen Kindergeschrei verbieten
Hamburg (ddp-bay). Kindergeschrei soll nach dem Willen der CSU künftig nicht mehr zum Gegenstand von Gerichtsprozessen werden. Das berichtete das Nachrichtenmagazin «Spiegel» am Samstag vorab. Demnach heißt es in dem Entwurf für die Abschlusserklärung der CSU-Klausurtagung in Wildbad Kreuth, die am Mittwoch dieser Woche beginnt: «Wir wollen gesetzlich klarstellen: ´Kinderlärm´ darf kein Grund für Nachbarschaftsklagen gegen Kindergärten, Spielplätze und ähnliche Einrichtungen sein.»"
http://www.derNewsticker.de/news.php?id=73811

Dem könnte u.a. der Hamburger Kita-Streit zugrunde liegen, über den wir berichtet hatten und der zum Politikum wurde.
http://kinder-alarm.blogspot.com/2008/09/kinderfreundlichkeit.html

Dieser Kita-Streit ist nicht der einzige Streit dieser Art, der vor Gericht landete, weil die Nachbarn sich durch Kinderlärm belästigt fühlten. Etliche Gerichte haben entschieden, dass 'Kinderlärm' von den Nachbarn hinzunehmen ist. Kinder sind nicht programmierbar. Sie sind laut, wenn sie spielen. Man kann ihn aber beibringen sich aus Rücksichtnahme an die Ruhezeiten zu halten. Wenn man sich untereinander verständigt, klappt es auch mit den Nachbarn. Hat man allerdings solche Stinkstiefel dabei, die glauben sich im Recht zu befinden, haben sich die Fronten verhärtet, erfolgt die Klage. Es ist traurig genug, dass es überhaupt Leute gibt, die wegen 'Kinderlärm' klagen. Kinder haben die 'schreckliche' Eigenart zu weinen, wenn sie sich weh tun oder sich nicht wohlfühlen. Das ist für DIE Leute auch Lärm. Wenn ein Kind aber stundenlang winselt und weint, weil es schlecht behandelt oder vernachlässigt wird, sind die meisten Nachbarn taubstumm. Mich würde es irritieren, wenn ich die Nachbarskinder nicht mehr hören würde.

So ein Verbot hat den Vorteil, dass der Staat Kosten spart. Das kann er ja dann in Kinderarmut investieren. Die aktuellen Zahlen liegen bei 2,5 Millionen betroffenen Kindern und es werden sicher noch mehr werden. Jetzt kommen bestimmt wieder die Stimmen: ja ja, alles verbieten und drangsalieren. Das ist zur Abwechslung ein sinnvolles Verbot. Den vernünftigen Umgang mit allen anderen Dingen kann man ihnen beibringen, wenn man sich dafür die Zeit nimmt bzw. sie hat. Wo sollen die Kinder hin, wenn gegen Spielplätze, Kitas, Kindergärten und Jugendeinrichtungen geklagt wird? Wird demnächst noch gegen Schulen geklagt wegen des Pausenlärmpegels? Wie sollen sich die Eltern, die arbeiten müssen bzw. wollen, weil sie dem Staat nicht auf der Tasche liegen wollen, ihr Einkommen verdienen? Und wer soll die Renten- und Staatskasse füllen? Nur die Kinderlosen?

1 Kommentar:

chromaticfan hat gesagt…

Da muss ich ganz erstaunt zugeben, ka das ist ein sinnvolles Verbot. Kinderschreien ist ausdruck von Leben und wir sollten uns freuen, wennn wir es hören -

das zeigt auch die ausgewogenheit des blogs, dass mit feinem Gespür die Spreu von Weizen trennen kann-
ich bin immer sehr beeindruckt von den Artikeln