Samstag, 16. Mai 2009

Die Ware Arbeitskraft oder Sklavenrabatt?

In Krisenzeiten kommen die Nepper, Schlepper und Bauernfänger zum Zuge. Die Not der Menschen wird skrupellos ausgenutzt, wie die deutsche Zeitarbeitsfirma S&F Personal Dienstleistungen unter Beweis stellt. Sie werben mit "15 Prozent auf alle" und damit sind die Kosten von Unternehmen für Zeitarbeitskräfte gemeint. Zeitarbeiter werden wie Billigware angepriesen, berichtet pressetext.de

"Setzen Sie den Rotstift an, denn die Wirtschaftskrise trifft jeden." Hier handelt es sich um ein Rabattangebot der Firma für Hilfs- und Fachkräfte. "IG-Metall-Olpe-Chef Georg Keppeler: "Ich halte das für eine Sauerei. Die Rigorosität, mit der hier mit einer Krisensituation umgegangen wird, erschreckt", zitiert der Bericht den Arbeitnehmervertreter." ...
"Daher sehen wir die Mitarbeiter auch nicht abschätzig als Ware, sondern als wertvolle Humanressource", erklärt Bangert im pressetext-Gespräch."
Human heißt menschlich und Ressourcen sind ein natürliches Produktionsmittel für die Wirtschaft. Irgendwie erinnert das Wort "Humanressource" an Kollateralschaden.

Ist das Unternehmen eine Zeitarbeitsfirma oder ein Sklavenhandel? Das kann doch nicht deren Ernst sein, in dem sie menschliche Arbeitskraft wie Ware anbieten. Es ist geschmacklos und eine Missachtung der Menschenwürde, in dem sie fordern "den Rotstift anzusetzen", um laut Tarif bezahlte Arbeitskräfte gegen Lohnsklaven auszutauschen. Die Ausrede "der Slogan sei unglücklich gewählt" ist bei fünf Geschäftsführern und der Tatsache, dass Werbeslogans gründlich vorbereitet und von dem Auftraggeber abgesegnet werden, wenig glaubhaft. Denn sie wissen nicht, was sie tun.

2 Kommentare:

redlope hat gesagt…

Ja,natürlich ist diese Anzeige geschmacklos, aber sie zeigt doch nur, was seit 20-30 Jahren Politik ist. Geschmacklose Politik.
Die Menschenwürde geht schon lange am Stock im realexistierenden neoliberalen Kapitalismus.
Eigentlich muss man schon fast froh sein, dass das hier so entlarvend gezeigt wird!

Franktireur hat gesagt…

Nebenbei bemerkt gehört diese Firma zu denen in der Branche, die die Sklaventarifverträge mit dieser unseligen Christlichen Gewerkschaft abgeschlossen hat, die unter aller Sau sind und zusätzlich die Option von tarifsenkenden Sonderkonditionen bieten in den ersten Monaten bei Beschäftigung von Arbeitskräften. Diese Firma ist also doppelt asozial.