"Ursula von der Leyen macht gegen die Ausstrahlung der Serie "Erwachsen auf Probe" mobil: Die Familienministerin fordert RTL auf, die Sendung zu überarbeiten oder zu stoppen - und kritisiert das "pädagogische Feigenblatt", das sich der Sender umhänge."
Das "pädagogische Feigenblatt" -seit wann kann ein Feigenblatt(diente ursprünglich der Überwindung des Schamgefühls) pädagogisch sein?- hängt sich der Sender spätestens seit der "Supernanni" um, in der sich Eltern als erziehungs- und betreuungsunfähig darstellen lassen. Dort werden Kinder jeder Altersstufe fast rund um die Uhr von Kameras bewacht. Hat sie das noch nicht bemerkt? Was ist mit überarbeiten gemeint? Sendung senden oder nicht? Wann ist jemand erwachsen? Kann man das ernsthaft probieren? Entweder Menschen sind für Kinder bereit oder sie sind es nicht.
Frau von der Leyen meint, der Aufklärungsunterricht in Schulen zahle sich in D aus. Um Teenieschwangerschaften verhindern zu können? Mit der wissenschaflich-chemischen Erklärungsweise im schulischen Aufklärungsunterricht können die Kids gar nichts anfangen. Möchte sie es sich bei Gelegenheit durchlesen? Den Kids wachsen die Fragezeichen aus dem Kopf und dieser Unsinn, der ihnen in der Schule beigebracht wird ohne zu erklären, was Liebe wirklich bedeuten kann und vermag zwischen zwei Menschen, verwirrt sie.
Wenn schon in der Grundschule auf ein Thema aufmerksam gemacht wird wie Sexualität, das Kids in diesem Alter noch gar nicht interessiert, sollte man überlegen, ob es der richtige Weg ist. Da reicht für die unter 10-jährigen "Mutter sag, wer macht die Kinder" von Janosch, der es kindgerecht erklärt hat. Die Aufklärungsarbeit ist Aufgabe der Eltern und nicht des Staates. Falls die Eltern damit ein Problem haben, müssen sie in die Verklemmtenschule. In den weiterführenden Schulen wird das Ganze "biologisch" behandelt.
"Man fragt sich die ganze Zeit: Was ist mit den Kindern? Wo bleiben deren Rechte?", sagt von der Leyen, die die Serie vorab sehen konnte."
Die ganze Zeit? Das frage ich mich schon lange zu den Themen Kinderarmut, Abfütterung bei Tafeln ( kostensparende Geschäftsidee von Mckinsey) , ellenlangen politischen Diskussionen über Kindergelderhöhungen oder Kinderregelsatzanhebungen von Kindern der Erwerbslosen, Nicht-Löschung kinderpornografischer Seiten, willkürlicher Entfernungen der Kids aus dem Elternhäusern wegen Lapidarverdachtsmomenten. Ich vergaß, Erhöhungen muss man sich überlegen, weil Eltern laut Meinung mancher Politiker Säufer und Raucher sind und das Geld den Kids nicht zukommt. Politker sind clean. Sie tun nichts dergleichen oder schließen sie möglicherweise von sich auf andere?
Bleiben wir bei der Sendung. Unverständlich ist für mich, dass Eltern ihre Kinder dafür zur Verfügung stellen. Der Euro lockt oder sie verfolgen damit wirklich eine gute (warnende)Absicht, die ich eher den Eltern glaube, aber nicht dem Sender. Es heißt, die Eltern seien bei den Dreharbeiten dabei, also kann man sich die Aufregung ersparen. Die Einschaltquote bringt es für den Sender und da sind wir beim Zuschauer angelangt. Er bestimmt das Programm. Würden die Zuschauer kein Interesse zeigen, würde die Sendung wegen geringer Einschaltquoten bald abgesetzt.
Sie wirft dem Sender vor, dass durch die Fernsehaufnahmen die von ihren Eltern getrennten Säuglinge zu Schaden kämen.
Bei solchen Sendungen sollte man sich grundsätzlich fragen, wer den größeren "Schaden" hat und zu wessen Gunsten das Ganze ist. Schädlich für Säuglinge ist auf keinen Fall der von Frau von der Leyen geforderte Ausbau der Krippenplätze, damit die Mütter arbeiten gehen können.
Aber das ist was anderes, weil sie dann in "liebevoller" staatlicher Obhut sind. Frau Schwarzer, jetzt sagen Sie doch auch mal was.
Wer arbeiten muss, für den ist es eine Hilfe. Den meisten Familien und vor allem den Alleinerziehenden bleibt gar nichts anderes mehr übrig, falls Arbeitsplätze vorhanden sind. Mütter von Säuglingen und Kleinkindern werden mit "besonderer Vorliebe" eingestellt. Schädlich für Kinder ist auch nicht, dass mittlerweile überall Überwachungskameras angebracht sind. Schädlich sind nur Fernsehkameras.
Dem Zuschauer wird eine Menge suggeriert. Besonders deutlich wird es in den Polit-Talkshows, die man eher als Märchenstunde bezeichnen kann. Der Alltag mit Kindern kann Stress sein. Es ist die Frage, was man daraus macht, welche Einstellung man hat, wie man in die Aufgabe hineinwächst, ob man Hilfestellung bekommt, ob man freiwillig Kinder bekommen hat, ob man mal Pause machen kann. Sie dürfen sich gerne mit Eltern von Kollikbabys, Trotzkindern und Kindern mit Einschlafproblemen unterhalten. Die Eltern haben keine bezahlten Babysitter oder Kinderfrauen. Das stehen sie mit ihren Kindern durch.
Mit Kindern wird es im Laufe der Zeit anders. Eine Phase löst die andere ab. Wir sind gerade in der Pubertätsphase und wir brauchen kein Wutcamp. Die Betonung liegt auf Wir, denn weder der Papa, noch die Mama haben ihre Pubertätsphase vergessen. Es gibt nichts schöneres, als ein strahlendes Kinderlachen und die Ärmchen, die sich um einen schlingen. Die Augen, die einen ansehen. Das Vertrauen, das sie einem entgegenbringen. Kinderliebe ist bedingungslos. Sie kennen noch keine Bedingungen. Sie lieben von Herzen. Sie sind ehrlich und sagen, was sie denken. Die Gesellschaft versucht es ihnen abzuerziehen. Sie beobachten die Erwachsenen genau und was wir ihnen vormachen, dass ahmen sie nach, weil sie glauben, dass es richtig sei.
Wir sollten uns jetzt einigen, welche Kameras für Kinder und welche Trennungen der Kinder von den Eltern schädlich sind.
Das TV spielt sich schon seit langem immer mehr auf als Berater in allen Lebenslagen: der Schuldnerberater, der Erziehungsberater, der Wohnungseinrichter, der Rechtsberater, der Kochberater, der Berufsberater, der Karriereberater, der Ausbildungsberater, der psychologische Berater, der Eheberater, der Beziehungs- oder Liebeskuppler. Das funktioniert, weil die Leute sich dazu zur Verfügung stellen und es genug Zuschauer gibt, die es sich anschauen.
Die Talentshows sprießen wie Pilze aus dem Boden. Es nimmt kein Ende und es wird vorgeführt, dass man es schaffen kann mit viel Wille, Disziplin, Leistungsstärke, Ellebogentechnik und Talent vom Tellerwäscher zum, nein realistischer, vom Hartz-IV-Empfänger zum "Millionär".Die Teilnehmer sind meist Minderjährige, die sich vor laufenden Fernsehkameras der Lächerlichkeit preisgeben.
Wir stellen vor: die RTL-Group und die Hintergründe, über die ich wegen der "beratenden Funktion" der "Bertelsmänner" fürs Familien-, Bildungs- und Gesundheitssystem ganz milde und ein wenig müde lächle.
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