Dienstag, 22. September 2009

Privatisierung der Bildung durch Bildungsagenturen?

Anscheinend sind wir auf dem Weg in Bildungsagenturen; vergleichen wir die Ähnlichkeiten.
Die Jobcenter oder die ARGE sind Arbeitsgemeinschaften. In den regionalen Einrichtungen sind die Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit mit kommunalen Mitarbeitern zusammengelegt. Die Integration in Arbeit und das Alg II nach dem SGB II sollen gewährleistet werden.

"Die Sächsische Bildungsagentur (SBA) mit Sitz in Chemnitz ist die dem Sächsischen Staatsministerium für Kultus nachgeordnete Schulaufsichtsbehörde."

Die SBA solle sichern, dass Gesetze, Verordnungen und Vorschriften eingehalten werden. Es ist die Rede von schulaufsichtlichem Handeln. Schulen, deren Partner und Schulpsychologen sollen "beraten" werden. Angelegenheiten des Lehrerpersonals und Lehrerfortbildung sollen dazu gehören.

Dass die Seite sich "Sachsen macht Schule" nennt, sollte skeptisch machen. Es heißt zwar, dass die Agentur dem Kultusministerium "nachgeordet" ist, aber ist sie das wirklich? Ist das nicht der Weg in die Privatisierung der Bildung?

Dann haben wir noch den langjährigen Spezialdienstleister gefunden:"an der Schnittstelle zwischen Public & Private war es jetzt an der Zeit, die Agentur ganzheitlicher auszurichten und das gewachsene Leistungsspektrum der letzten Jahre sichtbarer zu machen" . Auch hier ist von Bildungsagentur die Rede. Der "Kunde" ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Bei den ARGEN redet man auch von Kunden, obwohl der "Kunde" dort nicht König ist. Um die Bildung, selbstverständlich nur zum Gemeinwohl und zur Beratung, kümmert sich vorzugsweise die Bertelsmann-Stiftung. Nachtigall, ick hör dir trapsen....

Das ist noch nicht alles: "Die Bildungsagentur Fürstenfeld organisiert im Rahmen des Bildungsfests ein Speed-dating zwischen Jugendlichen und Unternehmen. Aktuell bieten wir über 200 Ausbildungsplätze in 40 Ausbildungsberufen an. Am Speed-dating nehmen über 20 Unternehmen teil."

Das dürfte im Sinne der Ellebogentechnik und der Leistungsgesellschaft das Rennen um die Ausbildungsplätze sein. Daumen hoch, Daumen runter.

Dann haben wir ja bald die ganze Palette zusammen: Globalisierung, Liberalisierung, Deregulierung, Privatisierung, Lissaboner Vertrag. Die Welt ist bald komplett in der Hand von übermächtigen Konzernen, Banken, Stiftungen und PR-Agenturen. Und was lesen wir hier? Die Blogger warnen seit langem vor einer Weltregierung. Beim G-20-Gipfel kommt garantiert nichts gescheites heraus. Das wäre etwas ganz neues.

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