Sie möchten Weihnachten abschaffen? Warum abschaffen? Weihnachten darf keine Verpflichtungsgeschichte sein. Schaffen Sie sich den Stress vom Hals. Lassen Sie sich nicht mehr von Verwandten "überfallen" und vermeiden Sie es drei Tage von Pontius nach Pilatus zu fahren, nur weil die Verwandten es so wollen. Können die Leute sich nicht durchsetzen? Die Gastgeber und Nutznießer sind immer Dieselben.
"Schöne Bescherung: Viele Deutsche bekommen beim Gedanken an das Weihnachtsfest ziemlich gemischte Gefühle. Sie sehen sich unter Druck gesetzt und fürchten sich vor Streit."
"Schöne Bescherung: Viele Deutsche bekommen beim Gedanken an das Weihnachtsfest ziemlich gemischte Gefühle. Sie sehen sich unter Druck gesetzt und fürchten sich vor Streit."
Weihnachten ist verbunden mit dem Geschenke- und Festbratenstress. Geschenke bekommen bei uns nur die Kinder. Hier noch ein Kaffeeklatsch, dort noch einer. Die Frauen sind meistens völlig fertig wegen der Vorbereitungen: einkaufen, backen, die Wohnung auf Vordermann bringen, schmücken, gelingt der Festbraten, die Knödel, schmeckt es allen, habe ich es allen recht gemacht? Fehlt es an nichts? Die Männer ärgern sich mit dem Aufstellen des Tannenbaums und den Lichterketten herum. Alles soll Friede, Freude, Eierkuchen sein. Verwandte, die sich teilweise nicht grün sind, treffen aufeinander. Der Vorbereitungsstress und die Anspannungen des ganzen Jahres entladen sich. Man kann es nicht allen recht machen.
Ich habe mich schon vor vielen Jahren davon befreit. Argument der Verwandtschaft ist immer: aber wir wollen doch die Kinder sehen. Die können sie das ganze Jahr sehen. Dafür muss man die Hufe schwingen und vorbei kommen, sie zu sich einladen oder mit den Kindern etwas unternehmen. Ich düse deswegen nicht mehr von einem Ort zum anderen. Wir machen uns es richtig gemütlich.
Einen Adventskranz gibt es bei uns schon lange nicht mehr. Wir kaufen Zweige und gestalten unser eigenes Gesteck. Weihnachten besorgen wir einen Tannenbaum, den die Kinder schmücken. Warum? Weil er einfach schön aussieht und es den Kids Freude macht. Die Pute habe ich schon in der Tiefkühltruhe. Morgen wollen die Kinder Kekse backen. Sie haben sich ihre Lieblingsrezepte ausgesucht. Danach sieht die Küche aus wie ein Schlachtfeld. Ich lasse sie schalten und walten. Sie backen regelmäßig das ganze Jahr. Das bringen wir gemeinsam in Ordnung. Es sind manchmal eigenwillige Kreationen. Schmecken tut es aber immer.
Wer kommen will, darf es gerne tun, aber von mir nicht erwarten, dass ich dem Perfektions- und Fressgelagewahn unterliege. Ein paar Schnittchen tun es auch.
In der Familie war es stets Sitte seinen Geburtstag im großen Stil feiern zu müssen. Die Vorgaben waren klar. Das hat nach alter Familientradition so oder so zu sein. Vor zehn Jahren habe ich damit aufgehört. Ein Cousin sagte: "Wenn du an deinem Geburtstag deine Ruhe haben willst, musst du wegfahren. Die kommen sowieso alle. Sei der Wegbereiter". Das habe ich beherzigt. Wir sind zu einem Bauernhof gefahren. Die Kinder hatten Spaß im Kuh-, Schweine- und Hühnerstall und sie haben fleißig bei der Bauernarbeit geholfen. Ich hatte meine himmlische Ruhe und konnte endlich zwei Bücher lesen, die ich schon längst lesen wollte. Ab und zu kamen die Kids verdreckt und stinkend angelaufen, um mir begeistert zu erzählen, was sie gerade erlebt und getan hatten. Keine Einkäufe. Ich musste nicht backen, kochen, keine Kellnerin oder perfekte Gastgeberin spielen. Ich war nicht erreichbar. Hach, war das schön. Meine Gatte meinte vorher: "Du weißt , was kommen wird?" Ich meinte: "Du auch? Entweder du bleibst zu Hause oder du kommst mit". Er stöhnte: "Das gibt Ärger". Er kam mit.
Das glich einem Skandal. Die Empörung war groß. Die Vorwürfe zahlreich. Meine unkonventionelle Mutter meinte grinsend: "Endlich Eine, die den Bann gebrochen hat". Seitdem haben sich viele aus der Familienklammer gelöst und feiern nur, wenn sie wollen. So muss das sein. Einer muss immer anfangen.
Als ich erstmalig vor Jahren Heiligabend meinen Reagge-Christmas abspielte, waren die älteren Angehörigen der Schwiegerfamilie total geschockt. Die Jüngeren fanden es lustig. Meine Familie sieht das locker. Die Zwänge kamen von der streng katholischen Schwiegerfamilie und das tue ich mir und den meinen nicht mehr an:
Ich habe mich schon vor vielen Jahren davon befreit. Argument der Verwandtschaft ist immer: aber wir wollen doch die Kinder sehen. Die können sie das ganze Jahr sehen. Dafür muss man die Hufe schwingen und vorbei kommen, sie zu sich einladen oder mit den Kindern etwas unternehmen. Ich düse deswegen nicht mehr von einem Ort zum anderen. Wir machen uns es richtig gemütlich.
Einen Adventskranz gibt es bei uns schon lange nicht mehr. Wir kaufen Zweige und gestalten unser eigenes Gesteck. Weihnachten besorgen wir einen Tannenbaum, den die Kinder schmücken. Warum? Weil er einfach schön aussieht und es den Kids Freude macht. Die Pute habe ich schon in der Tiefkühltruhe. Morgen wollen die Kinder Kekse backen. Sie haben sich ihre Lieblingsrezepte ausgesucht. Danach sieht die Küche aus wie ein Schlachtfeld. Ich lasse sie schalten und walten. Sie backen regelmäßig das ganze Jahr. Das bringen wir gemeinsam in Ordnung. Es sind manchmal eigenwillige Kreationen. Schmecken tut es aber immer.
Wer kommen will, darf es gerne tun, aber von mir nicht erwarten, dass ich dem Perfektions- und Fressgelagewahn unterliege. Ein paar Schnittchen tun es auch.
In der Familie war es stets Sitte seinen Geburtstag im großen Stil feiern zu müssen. Die Vorgaben waren klar. Das hat nach alter Familientradition so oder so zu sein. Vor zehn Jahren habe ich damit aufgehört. Ein Cousin sagte: "Wenn du an deinem Geburtstag deine Ruhe haben willst, musst du wegfahren. Die kommen sowieso alle. Sei der Wegbereiter". Das habe ich beherzigt. Wir sind zu einem Bauernhof gefahren. Die Kinder hatten Spaß im Kuh-, Schweine- und Hühnerstall und sie haben fleißig bei der Bauernarbeit geholfen. Ich hatte meine himmlische Ruhe und konnte endlich zwei Bücher lesen, die ich schon längst lesen wollte. Ab und zu kamen die Kids verdreckt und stinkend angelaufen, um mir begeistert zu erzählen, was sie gerade erlebt und getan hatten. Keine Einkäufe. Ich musste nicht backen, kochen, keine Kellnerin oder perfekte Gastgeberin spielen. Ich war nicht erreichbar. Hach, war das schön. Meine Gatte meinte vorher: "Du weißt , was kommen wird?" Ich meinte: "Du auch? Entweder du bleibst zu Hause oder du kommst mit". Er stöhnte: "Das gibt Ärger". Er kam mit.
Das glich einem Skandal. Die Empörung war groß. Die Vorwürfe zahlreich. Meine unkonventionelle Mutter meinte grinsend: "Endlich Eine, die den Bann gebrochen hat". Seitdem haben sich viele aus der Familienklammer gelöst und feiern nur, wenn sie wollen. So muss das sein. Einer muss immer anfangen.
Als ich erstmalig vor Jahren Heiligabend meinen Reagge-Christmas abspielte, waren die älteren Angehörigen der Schwiegerfamilie total geschockt. Die Jüngeren fanden es lustig. Meine Familie sieht das locker. Die Zwänge kamen von der streng katholischen Schwiegerfamilie und das tue ich mir und den meinen nicht mehr an:
Meine Kids sind katholisch getauft. Sie haben einen evangelischen Kindergarten besucht. Mir hat ihr Konzept besser gefallen. Einen Heiligabend wollten meine damaligen Kindergartenkinder, dass die Familie mit in die Christmette des evangelischen Gemeindehauses geht. Sie haben einen sehr modernen fetzigen Pfarrer. Er steht da vorne klimpernd mit seiner Gitarre und erzählt dazu Geschichten so überzeugend und spannend, dass die Kids ihm an den Lippen und an der Kutte hingen. Bei dem katholischen Pfarrer dagegen mussten die Kinder in der Messe brav still sitzen und wurden beim kleinsten Mucks sofort übers Mikrofon ermahnt. Es ist doch klar, wo sie lieber hingehen. Das kann auch umgekehrt so sein. In einer anderen Gemeinde ist der katholische Pfarrer der tolerantere.
Die älteren Herrschaften haben sich geweigert ein evangelisches Gotteshaus zu betreten. Gut, sind wir halt ohne sie gegangen. Sie sind beleidigt nach Hause gefahren. Die Kinder sind auch nicht im katholischen, sondern im evangelischen Religionsunterricht. Das haben sie sich freiwillig ausgesucht. Oha, da durfte ich mir einiges anhören. Wie kannst du das nur erlauben? Ich kann. Und wie war das mit der Toleranz und der christlichen Nächstenliebe?
Liebe Grüße zum 3. Advent
1 Kommentar:
Wunderbarer Beitrag mit einer noch besseren Botschaft...
Danke. Und auch aus Berlin, schönen Gruß und einen entspannten 3. Advent.
ebm_bln ;-)
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