Montag, 19. April 2010

Das Wohlergehen von Frauen und Mädchen?

Es ist wirklich rührend, wie sehr Politiker jeder Couleur immer wieder betonen, dass es ihnen in Afghanistan u.a. um das Wohl, die Sicherheit und die Bildung von Frauen und Mädchen ginge. Gebetsmühlenartig behaupten sie das immer wieder. "Da werden Frauen vergewaltigt", "die Mädchen können nicht zur Schule gehen" und "die Frauen müssen sich verschleiern, werden unterdrückt". Das Ziel ist Frauen(rechtlerinnen) auf den Plan zu bringen, sie zu empören, sie auf die westliche Kriegsbefürworterseite zu ziehen. Immer waren es die Taliban?

Wir brauchen nicht diskutieren, dass das alles furchtbar ist. Genauso furchtbar ist, dass unter den Vergewaltigern Soldaten sind, die eigentlich helfen, Sicherheit und Verbesserung bringen sollen. Soldaten, die "versehentlich" Frauen und Kinder verletzen und töten. Was die Verschleierung betrifft: wenn die Frauen es freiwillig machen, weil es zu ihrer Kultur dazu gehört, haben wir uns nicht darüber zu monieren.

Nun, die "besorgten" Damen und Herren Moralapostel, wie steht es mit den Frauen und Mädchen im Kongo? Seit Jahren werden sie dort vergewaltigt, psychisch und physisch schwer verletzt, entwürdigt, verschleppt, um sie zu Sexsklavinnen zu machen und zwangsverheiratet. 60 % der Opfer sind minderjährige Mädchen. Die Täter machen vor Schwangeren und älteren Frauen nicht halt. Hilfsorganisationen bemühen sich zu helfen und auf die Missstände aufmerksam zu machen.

"Brutale Vergewaltigungen im Kongo, titelte die Berliner Umschau und schrieb einen ausführlichen Artikel. Zitat:
...Die Brutalität und das Ausmaß der Vergewaltigungen im Ost-Kongo sind ein Skandal, zumal gleichzeitig über den Abzug der UN-Friedensmission aus der Demokratischen Republik Kongo diskutiert wird“, sagt Markus Nitschke, Berater zu Humanitären Krisen bei Oxfam Deutschland."

TV-, Zeitungs- und Hilfsorganisationsberichte über die Zustände dort gibt es seit Jahren und es hat sich nichts geändert. Wenn jetzt auch noch die Blauhelme abgezogen werden, dürfte sich die Opferzahl erhöhen. Man hatte vor Jahren keine Hemmungen die Zahl der Blauhelme in Ruanda zu verringern, als das große Abschlachten der Hutu an den Tutsi begann. Die Hutu haben weder vor Männern, noch vor Frauen und Kindern halt gemacht. Das wusste die UN und unsere tolle zivilisierte westliche "Wertegemeinschaft" hat die Augen verschlossen.

Beenden Sie bitte Ihre Märchenstunde. Wir dürften gespannt sein, wie die Kanzlerin in der kommenden Regierungserklärung den Afghanistaneinsatz rechtfertigen will. Oder sollen wir sie in den Kongo schicken? Entschuldigung, das war gemein.

BW-Soldaten beschweren sich, dass wir ihnen nicht genügend Respekt erweisen, weil die meisten Deutschen ihren Abzug möchten. Damit erweisen wir Ihnen unseren Respekt liebe Soldaten. Wir wollen Sie lebend sehen und nicht in Leichensäcken verpackt. Wir möchten Sie mit unseren Protesten an dem Verletzen und Töten von Menschen hindern, darunter viele Unschuldige. Wir wissen, dass man Sie verheizt und Sie teilweise über die wahren Hintergründe im Unklaren läßt. Sie sind dort für eine Pipeline, für Mohnfelder, für wirtschaftliche Interessen. Es heißt, Sie waren mal beliebt bei der afghanischen Bevölkerung. Die Kinder haben Ihnen zugewunken. Die Stimmung hat sich wohl geändert.

Denken Sie an die vielen Minen, die die Kinder Afghanistans finden und sie fatalerweise für Spielzeug halten, bis sie davon verletzt oder zerfetzt werden. Die Hilfsorganisation kommen mit dem Einsammeln und Auffinden nicht nach.

Schauen Sie sich das Video von W. Schmickler an. Ich habe es leider noch nicht bei youtube finden können, sonst hätte ich es eingebettet.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Schwalbe ehe ich mich in zornigen Worten ergehe möchte ich Dir
ein Buch empfehlen. Dietrich Schwanitz hat es geschrieben und es heisst "Männer".Eine Spezies wird besichtigt.

Schwalbe hat gesagt…

Die zornigen Worte gelten hoffentlich nicht mir? Ich kenne das Buch. Man hat mir von Kind an gesagt, ich wäre besser als Mann zur Welt gekommen, weil ich keine "typisches" Mädchen sei. Was ist "typisch". Ich bin immer noch keine "typische" Frau. Das ist aber jetzt blöde :-o). Und watt machen wir nu? Geh, ich kann Einteilungen nicht leiden. Und wenn dein Geschlecht mir in der Schulzeit blöde kam, gab was auf die ..., na du weißt schon. :-)

Anonym hat gesagt…

besagtes wohlergehen nur durch konsequente meidung des mannes erhaltbar. das ist der plan.
apropos: wer sagt uns, dass die soldaten sich wirklich nicht von uns geachtet fühlen?

Schwalbe hat gesagt…

Blechttrommler, ich habe schon lange den Eindruck, dass der sog. Geschlechterkampf nur der Spaltung dient. Ich kriege schon die Krise wenn ich höre: "Wir Frauen wollen..." Da haben sie mich nicht gefragt und die meisten Frauen auch nicht.

Dass Soldaten sich nicht geachtet fühlen, wissen wir nur durch die Medien. Ich würde mir wünschen, das sie sich dazu unbeeinflusst fern von den Medien äußern würden.

Ich mag Männer :-o) und gerade die Papas verteidige ich oft genug.

Anonym hat gesagt…

ja, es soll ein paar brauchbare geben...

Anonym hat gesagt…

Du wirst ja garnicht angegriffen.
m.E. ist die Quintessenz das männchen und weibchen unterschiedliche Dialekte sprechen.
Ausserdem geht es um die "männliche Urhorde" bei der die e-mann-zipierten
Frauen kräftig mitmischen.

Schwalbe hat gesagt…

Ich fühlte mich nicht angegriffen. Tja, Männer und Frauen sprechen oft eine unterschiedliche Sprache. Das stimmt. Ich finde gerade, weil die Geschlechter oft unterschiedlich sind, können sie sich prima ergänzen. Oh, ich habe da einen interessanten Link zugeschickt bekommen. Muss ich mal sehen, ob ich den "bearbeite".