Freitag, 29. August 2008

Gen-Mais MON863 oder ein Lob an die Österreicher

Das österreichische Gesundheitsministerium verbietet den Import des Gentech-Maises MON863; ein Gen-Mais mit zusätzlichem Insektengift. MON ist die Abkürzung für Monsanto. Diese Firma beherrscht den weltweiten Markt über gentechnisch veränderte Organismen (GVO) zu 90 %.
Die Europäische Kommission hat MON863 für Lebens- und Futtermittel zugelassen, trotz der fragwürdigen bedenklichen Ergebnisse der Versuchsreihen. Bei Rattenversuchen wurden Organschäden (Leber und Nieren) und Blutbildveränderungen festgestellt. Es bleibt zu hoffen, dass die kluge vorsorgliche österreichische Entscheidung ein gutes Beispiel für weitere Verbote wird. Österreich hat auch gentechnisch veränderte Rapssorten verboten. Verboten sind in Österreich MON863, MON810 (Gen-Maissorten) und Ms8, Rf3, Ms8xRf3, T25, GT73 (Gen-Rapssorten). Dänemark und Luxemburg denken ebenfalls über Verbote nach.

Wir essen den Gen-Mais nicht nur in Form der frischen Kolben oder als Dosenfutter, er wird an Tiere verfüttert, so dass wir gentechnisch verändertes Fleisch, Milch, Milchprodukte und Eier präsentiert bekommen.
http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1032602

Und was geschieht bei uns?
Das Label 'ohne Gentechnik' für Lebensmittel wird kaum eingesetzt, so dass wir nicht wissen, worin sich GVO befinden. Die Lebensmittelhersteller und Discounter reden sich mit Ausreden heraus. Das Problem ist, die Lebensmittelhersteller KÖNNEN das Label einsetzen. Können bedeutet eine Kann-Regelung, die einer Empfehlung entspricht und keine Muss-Regelung. Diese lapidare Entscheidung ist unserer Regierung zu verdanken. 'Ohne Gentechnik' bedeutet, dass an die Tiere durchaus im Laufe ihres Lebens gentechnisch veränderte Futtermittel verfüttert wurden. Bei uns ist der Anbau von MON810 erlaubt.
http://www.transgen.de/anbau/deutschland/

Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer will erreichen, dass die einzelnen EU-Länder selber entscheiden können, welche Pflanzen sie verbieten, was gegen EU-Recht verstößt. Ob die nationalen Verbote zulässig sind, bleibt fraglich. Sie sollen gegen die Welthandelsverträge verstoßen. Wären alle EU-Länder für Verbote und wären sich einig, könnte man möglicherweise erreichen, dass die entsprechenden Gesetze gekippt werden. Auch der wach gewordene Bürger kann Druck ausüben. Was wir Erwachsenen verkraften können, können unsere Kinder noch längst nicht. Ihre im Wachstum befindlichen Körper sind empfindlicher und anfälliger.

Auf der Site 'Transparenz für Gentechnik bei Lebensmitteln' finden Interessenten aktuelle Meldungen und umfangreiche Informationen dazu:
http://www.transgen.de/aktuell/alle_meldungen/
Eine umfangreiche Liste über E-Zusatzstoffe, die man nicht unterschätzen darf:
http://www.transgen.de/datenbank/e-nummern/

Wir verweisen auf unsere vorangegangenen Beiträge, die links zu finden sind: Genfraß 1-4
Wir wünschen weiterhin guten Appetit!

Keine Kommentare: