Freitag, 29. August 2008

Schulmittagessen für hungrige GrundschülerInnen


Der Trend geht erfreulicherweise immer mehr dazu über, dass die Grundschulen für ein Mittagessen für hungrige Kinder aus sozialschwachen Familien sorgen.

Die Nachmittagsbetreuung dürfen nur die Kinder nutzen, die am Mittagessen teilnehmen. Die Kosten sind von Arbeitslosen, Geringverdienern und allein erziehenden Elternteilen schwer zu tragen bzw. für viele unmöglich, so dass den Eltern nur die Abmeldung bleibt. Der elterliche Stolz und/oder Schamgefühle verbieten oft zuzugeben, dass ein Finanzproblem besteht und um Hilfe zu bitten.

Deshalb haben sich drei Düsseldorfer Grundschulen vor zwei Jahren entschlossen für Abhilfe zu sorgen. Der Essenspreis von 50 € wird mit 30 € durch Spenden von der Düsseldorfer Tafel bezuschusst. Mittlerweile ist der Preis um ein paar Euro gestiegen. Dieses Beispiel hat NRW-weit Schule gemacht, so dass sich immer mehr Grundschulen um ein Hilfsangebot bemüht haben. Teilweise stehen die Fördervereine zusätzlich für die Bezuschussung gerade, die ohne Spenden nicht helfen können.

Für ganztägig berufstätige Eltern ist es ein Disaster, wenn sie ihre Kinder abmelden müssen. Wer will schon aus seinem Kind unter zehn Jahren ein Schlüsselkind machen und es ab mittags stundenlang alleine zu Hause lassen? Nun könnte man sich sagen, warum sollen Arbeitslose ihre Kinder in die Nachmittagbetreuung schicken? Sie sind den ganzen Tag zu Hause.
Dabei sind mehrere Aspekte zu betrachten. Wer einen Job findet und keine Betreuung hat, weil alle Plätze vergeben sind, hat ein Unterbringungsproblem. Für Arbeitslose und andere Sozialschwache hat es den Vorteil, dass ihre Kinder, denen sie meist keine ausreichende und gesunde Ernährung bieten können, ein reichhaltiges Mittagessen bekommen, bestehend aus Salat, Rohkost, einer warmen Mahlzeit und Obst. Die Kinder lernen soziales Miteinander, Gemeinschaftsgefühl, Konfliktverhalten, Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu pflegen.

Nach dem Mittagessen erfolgt die Hausaufgabenbetreuung und danach können sie das reichhaltige AG-Angebot nutzen. Für Sportbegeisterte und die, die es noch werden wollen, wird jeden Tag eine Sport-AG angeboten:Schwimmen, Fussball, Flag-Football, Hockey, Judo, Tai Chi. Jedes 2. Kind soll übergewichtig und bewegungsfaul sein. Die Gruppendynamik animiert kleine Faulpelze zum Mitmachen. Es werden Musik-, Kreativ- und Computer-AGs angeboten. Zu Beginn des Schulhalbjahres müssen sich die Kinder für ihr Nachmittagsprogramm entscheiden. Dabei kommen viele kleine Talente zum Vorschein, weil in den AG's die Kinder individuell nach ihren Neigungen gefördert werden. Diese Gratis-Gesamtangebot an Freizeitgestaltung und Förderung können viele Eltern nicht auf eigene Faust finanzieren.

Bei Auslandsspenden weiß man nicht, in welche dubiosen Kanäle die Gelder fließen. Spendet man für Schultafeln und Fördervereine vor Ort, kommt es direkt den Kindern zugute. Schade, dass die Zuschüsse für die Landeskinder nicht vom Land kommen. Ihnen ist es wohl wichtiger mit unseren Steuergeldern der schwächelnden WestLB unter die Arme zu greifen.

http://www.wdr.de/themen/wissen/bildung/schule/mittagessen/070807.jhtml?rubrikenstyle=wissen

Die Zahl von 800.000 Kindern ist nicht mehr aktuell. Die Millionengrenze ist in NRW längst erreicht.






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