Mittwoch, 17. Juni 2009

In "Mode"gekommen: der Entzug des Sorgerechts durch den Staat

"Behörden entziehen immer mehr Eltern das Sorgerecht, Jugendämter und Familiengerichte greifen immer häufiger in Familien ein. Im vergangenen Jahr wurden einem Zeitungsbericht zufolge deutlich mehr Kinder von ihren Eltern getrennt als zuvor. Seit 2003 stieg die Zahl um 50 Prozent an".
Im Radio wurde heute berichtet, dass der behördliche Kindesentzug um 100 % gestiegen sei.

"2007 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Deutschland 28.200 Kinder und Jugendliche von Jugendämtern in Obhut genommen, 8,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Der häufigste Anlass war in fast der Hälfte der Fälle die Überforderung der Eltern. Die Gerichte ordneten in rund 10.800 Fällen den vollständigen oder teilweisen Entzug der elterlichen Sorge an - das war ein Anstieg von 12,5 Prozent im Vergleich zu 2006."

Man hat es den Jugendämtern leicht gemacht, denn seit 2007 dürfen sie ohne Gerichtsbeschluss bei dringender Gefahr -ein sehr dehnbarer Begriff- Kinder und Jugendliche in Obhut nehmen. "Fälle" wie Kevin und Lea Sophie scheinen nachhaltig gewirkt zu haben. Wäre Familienhilfe nicht angebrachter, statt Sorgerechtentzug? Wäre eine Hilfe zu kostspielig und langatmig oder ist eine Kindesvermittlung gewinnbringender?

Frau von der Leyen will staatliche Krippenplätze fördern. Den privaten Kitas, die ihr Erziehungs- und Betreuungskonzept selber gestalten, wird die Existenz erschwert. Privat arbeitenden Tagesmüttern macht man es schwer, weil Tagesmütter nur noch vom Jugendamt geprüft und vermittelt werden sollen.

Im TV, besonders bei RTL, ist es üblich geworden, dass sich Eltern als erziehungs- und konfliktunfähig und wenig belastbar darstellen lassen. Im Angebot sind die Super Nanny, Wut-, Erziehungs- und Teenagercamps. Im Zuge dieser Sendungen, der Medienberichterstattung, elterlichem Versagen oder dem Missachten von Hilferufen und der vergangenen behördlichen Fehlentscheidungen, scheinen Behörden, Gerichte und Gutachter übereifrig oder übersensibilisiert geworden zu sein.

Bitte beachten: die RTL-Group, die Bertelsmann AG und die Bertelsmann Stiftung mit der "beratenden Funktion" der "Bertelsmänner" fürs Familien-, Bildungs- und Gesundheitsministerium. Selbstverständlich nur zum Gemeinwohl und -wesen. "Rein zufällig" haben sie die Hauptanteile an RTL. Das Ganze scheint Methode zu haben.

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