Dienstag, 26. August 2008

Kindersklaven

Gestern lief im WDR eine Sendung über Kindersklaven in Indien. Wir können uns sagen, dass interessiert uns nicht, weil Indien sehr weit weg liegt. Es sollte uns aber interessieren, weil wir von ihrer Arbeit profitieren. Aus der Armut heraus verkaufen Eltern ihre Kinder und wenn sie es nicht freiwillig tun, werden die Kinder entführt. Die Kinder werden für 3.000 Rupien an einen Mittelsmann verkauft. Das sind umgerechnet 56 Euro. Der gängige 'Preis' ist eher 20 Euro für ein Kinderleben. Unzählige Kinder werden vermisst. Sie werden am hellichten Tag verschleppt. Die Kinder verdienen 40 Rupien am Tag. Das sind umgerechnet 75 Cent. Sie arbeiten als Schweißer. Sie bekommen Schläge, wenig Essen, wenig Hilfe. Wenn sie verletzt oder krank sind, interessiert es niemanden. Sie müssen weiter arbeiten.

Die Zwangsarbeit beginnt mit 7 Jahren. Die Arbeitszeit ist von 10.00 h bis 21.00 h. Sie klopfen Steine und bekommen eine Staublunge. Sie sticken Perlen auf Stoffe, werden an Nähmaschinen gekettet, produzieren Souveniers. Es geht uns nichts an? All' das kaufen viele von uns. Sie arbeiten u.a. für deutsche Importeure. Kinderarbeit für Exportware. Behörden und Politiker bereiten keine Probleme. Die Firmen streiten alles ab und behaupten, sie wüssten von nichts, weil sie die getürkten, gekauften, gefälschten, kinderarbeitsfreien Zertifikate der UNESCO haben, die aber nicht von der UNESCO stammen sollen. Die Kinder sagen: "Ohne die Arbeit habe ich nichts zu essen." Stein für Stein arbeiten sie im Steinbruch, damit u.a. auf dem deutschen Markt preiswerte Pflastersteine verlegt werden können oder ' Der Kölner Heumarkt ist gepflastert mit Steinen aus Indien'.Zu den gefälschten UNESCO-Zertifikaten kam der Satz: "Jeder ist ehrlich und vertrauenswürdig." Liebe UNESCO, geht dagegen an. Das ist Betrug und Menschenhandel. Warum prüfen die Firmen diese Zertifikate nicht genauer? Das scheint ihnen am Pöppes vorbei zu gehen.
Ein erschütternder Bericht und das alles wegen des Geldes:









Und wer glaubt, dass das ganz weit weg ist, kann sich gerne damit beschäftigen. Tomatenernte in Apulien zu Hungerlöhnen. Da Alterangaben fehlen, ist es möglich, dass es sich bei dem Toten um einen jungen Erwachsenen handelt.

http://www.derwesten.de/kultur/fernsehen/Sklaverei-auf-Italienisch-bei-der-Tomaten-Ernte-id962773.html

Ein krasser Gegensatz dazu ist die Tomatenschlacht in Valencia.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Globalisierung = Sklaverei

Der Prinzip der Globalisierung ist, produzieren wo am billigsten ist, verkaufen, wo man am teuersten verkaufen kann.

Die Folge ist, dass die Produktionsstätten wandern in die Ländern, wo
1. keine Umweltkosten entstehen
2. die Menschenrechte kaum respektiert werden
3. die Arbeitskraft, auch hochtechnisch, unter dem Wert verfügbar ist

Die Länder wie China nutzen diese Nachfrage nach Umweltverschmutzung und ruinieren ihre Umwelt, was die Olympia so deutlich gemacht hat.

Die Arbeitskräfte in den Länder mit den früheren sozialistischen bzw. sozialisierenden Regierung wie China und Indien sorgten für eine gute Ausbildung der Bevölkerung, im Gegenteil zu den PISA-geplagten Westländer. Sie können die Arbeitskräfte, darunter die hoch spezialisierten Arbeitskräfte, zu jedem Preis anbieten. Das ist desto leichter, weil die Rechte der Menschen in diesen Länder kaum beachten werden.

Die Vergewaltigung der Menschenrechten in den Produktionsländer ist die Grundlage der Globalisierung. China verfügt z.B. um 150 Mio. s.g. Wanderarbeiter, etwa 2 mal die Bevölkerung Deutschland, die praktisch keinen juristischen Schutz haben. Die Menschen werden auch, wie man ab und zu aus China berichtet, tatsächlich versklavt. Die existentielle Abhängigkeit der Wanderarbeiter von ihren Besitzer macht das besonders leicht.

Die Versklavung der Kinder in Indien, aus China sind mir solche Berichte noch nicht bekannt, ist nicht nur die Folge, aber auch das gewünschte Effekt der Globalisierung. Die Kinderarbeit ist die Folge der zügellosen Ausbeutung der Erwachsenen, deren Versklavung. Um die Familie zu ernähren reicht der Verdienst der Eltern schlicht nicht.

Das Phänomen kennen wir schon seit zig-Jahren, manche erinnert sich noch an die Aktionen gegen die nepalische Kinderknüpfer der Teppiche. Die s.g. "Menschenrechtsorganisationen" haben diese Zustände scharf angeprangert, das die Kindersklavenarbeit, die Kinderverkauf die Grundlage der Globalisierung ist, scheint den "Menschenrechstorganisationen" nicht mehr.

Mit der gesetzlichen Bildung der Unterschicht (SPD-Begriff), siehe Hartz Gesetzte, 1€-Jobs, wird die Grundlage für die Einführung der Kinderarbeit in Deutschland geschafft. Wenn der Familienlebensunterhalt nicht gesichert ist, und die Eltern sind für die Wirtschaft zu teuer, wird die Globalisierung auf die Kinder greifen.

Schwalbe hat gesagt…

Hallo el,
ein interessanter Kommentar mit so viel erschreckender Wahrheit :-( Danke. Und, sollten wir nicht alle dagegen etwas unternehmen? Wir Blogger brauchen ein wenig Unterstützung, bevor man uns verbietet und wer sie bieten (die Unterstützung) kann, dem sind wir dankbar.
Eins bitte nicht vergessen: (Kinder)sklaven hat es schon im Altertum bei den alten Griechen und den Römern gegeben. Sie zogen sich durch die ganze Geschichte. Wer immer noch glaubt, dass es im alten Griechenland die Volksherrschaft gab, den muss ich enttäuschen. Sklaven, Frauen und Kinder waren nicht wahlberechtigt. Was blieb, waren Männer und die herrschende Klasse. Bitte mit dem inneren und äußeren Kreis sich beschäftigen.
Mit dem Anprangern kommen wir nicht weiter, sondern mit Aktionen. Kinderarbeit ist weltweit verboten und doch geschieht sie unter fadenscheinigen Ausreden von Firmen und Politikern. Die Erwachsenen sind es, die sie in diese erniedrigende Situtation drängeln.
Das fehlen Begriffe wie Ehre, Anstand, Moral, Mitgefühl, Nächstenliebe (christliches Gebot).
Wir Erwachsenen sind es, die ihnen helfen können. Wir haben die Verantwortung für sie. Wir haben das Konsumverhalten, das wir an unsere Kinder weitergeben.
Zur Unterschicht: das heißt neuerdings Prekariat. Und bitte weiter so kommentieren :-)
Grüßelchen

Anonym hat gesagt…

Ein bisschen Demokratie

@Schwalbe: "(Kinder)sklaven hat es schon im Altertum bei den alten Griechen und den Römern gegeben"

Wir wurden erzogen in der Begeisterung für die Demokratie, wie war die ursprüngliche Demokratie ?
Die Forscher des Altertums schätzen der Anteil der freien Bürger auf 10-15% die Frauen inklusive, d.h. die Demokraten (nur männlich) haben in der Gesellschaft den Anteil von FDP Stimmen gehabt, etwa 5%.

Der Vorbild der Demokratie war also die Herrschaft der Freien etwa 5-10% über die Sklaven bis 90%. Wie weit sind wir von dem Ziel noch entfernt ?

Unsere Bewunderung für die alten Bauten. Wenn wir die Baudenkmale sehen, dann sehen wir die Denkmale der Sklavenarbeit, unabhängig in welche Epoche das nicht wäre, vor Tausenden Jahren oder heute.

Die Kindersklaverei ist eine von den Säulen der Globalisierung. Die Globalisierung ist ein Teufelsplan der Herrschaft über die Völker dieses Erdballs, davon der Namen. Über die weitere Pläne der Globalisierung siehe : Mit welcher Leichtigkeit werden die Menschen in Ossetien gemordet ?

Schwalbe hat gesagt…

Hallo el,
ich weiß das alles. Vielleicht sollten wir Beide einen Geschichtsblog eröffnen? :-o)
Ich empfehle den Leuten 'Die Fragen eines lesenden Arbeiters' von B. Brecht.

Ich versuche den Lesern Anregungen zu geben, in der Hoffnung sie gehen ihnen nach. Wg. der Globalisierung habe ich meine schlimmsten Befürchtungen :-( Die Leute lassen sich leider allzu gerne unkritisch Geschichte, Gegenwart und Zukunft verkaufen.
In der Sklaverei sind wir mittendrinnen und sie wird durch Armutsgesetze noch weiter voran getrieben.

Anonym hat gesagt…

eig will ich nich mekern aber die links sind anscheindend alt und wenn ich draufklicke gibt der pc mir nur fehler meldungen, vielleicht exestieren diese videos nicht mehr, kp , aber sonst ist eig ganz gut die seite..

Brigitte hat gesagt…

Sie haben recht. Die Links funktionieren nicht mehr. Danke für den Hinweis. Die TV-Sender und Nachrichtenagenturen nehmen die Beiträge irgendwann heraus aus ihrer Seite. Ich suche mal, ob ich die Videos bei youtube finde.