Montag, 21. Juli 2008

Das Bertelsmannland

Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung behauptet, dass Krippenkinder später größere Bildungschancen haben, die zu einem erhöhten Lebenseinkommen führen können. Empirische überzeugende Belege habe ich nicht finden können. Dass größere Bildungschancen zu einem besseren Einkommen führen können, ist unbestreitbar. Aber geht es wirklich darum? Die Bertelsmann-Stiftung begrüßt den Beschluss der BR, die Krippenplätze für Kinder von 0 bis 3 Jahren ausbauen will. Sie hat sie nicht zufälligerweise im Rahmen des 'Gemeinwohls' beraten?
Was sie unter Gemeinwohl verstehen, findet man z.B bei Wikipedia unter Thesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bertelsmann_Stiftung

Ich möchte niemanden verurteilen, der seine Kinder in eine Krippe gibt oder situationsbedingt abgeben muss. Ich dachte bisher, dass Krippen nicht nur ein Abgabeort sind, sondern eine Möglichkeit für Kinder, miteinander zu spielen, Kontakte zu knüpfen, Sozialverhalten zu erlernen. Die Zeit zwischen 0 und 3 Jahren ist eine sehr wichtige Zeit, in der sich das gesamte Denken, Handeln, Fühlen, die Wahrnehmung, die Bewegungsfähigkeit ausprägt. In dieser Zeit sind Kinder besonders leicht beeinfluss- und lenkbar. Ich habe gestaunt, wie schnell und unterschiedlich in der Zeit meine Kinder gelernt haben. In einer Krippe waren sie alle nicht und sind trotzdem Gymnasiasten. Kinder brauchen Anregung. Die Frage ist, welche ich ihnen gebe. Diese Idee der Bundesregierung oder der Bertelsmann-Stiftung, geht mir zu sehr in die Kollektivrichtung oder -lenkung. Ich glaube nicht, dass es nur ein Verdachtsmoment ist. Das liest sich eher nach: wie mache ich Kinder systemkonform?

http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/SID-0A000F14-AE95A13A/bst/hs.xsl/nachrichten_85558.htm

Nun kommen wir zu den Synapsen. Das ist die Verdrahtung der Nervenzellen im Gehirn, die sich in den ersten Lebensmonaten vollzieht. So, wie sie sich verbinden, so werden wir. Ohne Anregung verkümmern sie oder die Verbindung wird verhindert. Sei es, das Kind holt sich die Anregungen selber und wir lassen es gewähren. Sei es, wir geben ihm Anregungen. Wir haben uns nach den Interessen der Kinder in dem Alter gerichtet. Ich habe meinen Linkshänder nicht umerzogen, obwohl man es mir riet.

Es gibt ein lesenswertes Buch: 'Bausteine der kindlichen Entwicklung' von A.J. Eyres, dass sich mit der kindlichen Wahrnehmungentwicklung beschäftigt. Da in den ersten Monaten des Lebens die 'Bausteine' gelegt werden, kann man die Bausteine nach Belieben versetzen und manipulieren. Im Computer-Zeitalter spricht man von Festplattenformatierung bzw., anders ausgedrückt, die Umfeld- oder Umweltsynapsenbahnung. Ich habe dazu einen interessanten Artikel gefunden:

http://familienhandbuch.de/cmain/f_Fachbeitrag/a_Kindheitsforschung/s_1815.html

Ich streite nicht ab, dass Krippenbetreuung kindliche Anregungen bringt. Die Frage ist: welche? Und worauf zielt man ab? Was versteht die Bertelsmann-Stifung unter gesellschaftlichem Wandel? Unter Vorschlägen? Unter Hilfe? Unter Freiheit? Unter Beratung?
Das ist auch so ein skeptischer Blogger wie ich. Er drückt es etwas 'krasser' aus und hat mir viele Grinser im Gesicht beschert:

http://www.duckhome.de/tb/archives/2227-Ihr-Kinderlein-kommet-zu-MohnBertelsmann.html

Hier schreibt ein praktizierender Arzt, der sich mit dem Gesundheitssystem und der Gesundheitsreform unter dem 'Wohlwollen' der Bertelsmann-Stiftung beschäftigt. Er sollte es wissen:

http://www.flegel-g.de/wirklich-passiert.html

Der Herr hat mir sehr viel Schreibarbeit abgenommen zum Thema Bertelsmann-Stiftung. Danke:

http://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=2144

Ich hoffe, er nimmt mir nicht übel, dass ich diesen Satz von ihm zitiere:
'Die Bertelsmann-Stiftung versteht sich in der Tradition ihres Stifters Reinhard Mohn als Förderin des gesellschaftlichen Wandels. Sie fühlt sich den Werten Freiheit, Wettbewerb, Solidarität und Menschlichkeit verpflichtet.'
Wieso kann ich das nicht glauben, bei der Einflusskeule, die sie schwingen? Beim 'Kaffeekränzchen' von Liz Mohn, Frieda Springer und Angela Merkel sprechen die Damen bestimmt nur über das Wetter.
Mir ist vorgeworfen worden, dass ich zu viele Infos in Form von Links einstelle. Das wäre zu viel zum Lesen. Ich würde gerne zitieren, um auf den Punkt zu kommen, aber es gibt das Urhebergesetz (UrhG), auf das ich Rücksicht nehmen muss, sonst 'blutet' mein Konto.
Jeder kann für sich selbst entscheiden, wie viel Einfluss man auf seine Kinder zulässt. Wahrscheinlich hat nicht jeder die Wahl; oder doch!?

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Der Bertelsmann-Konzern, d.h. Reinhard und Liz Mohn sind BEIDE Mitglied im Club of Rome.

Deren Ziele sollten bekannt sein!!!

Aber zu der Zukunft der Kinder bringe ich auch noch einen Artikel - - - arme Kinder !

Übrigens, das Recht auf Unversehrtheit der Person wurde im Grundgesetz mit Wirkung zum 30.6.2008 abgeschafft.

Politik-Global

Anonym hat gesagt…

@rumpelstilz

hab gerade mal nachgesehen....das gesetz art.2 abs.2 ist aber so noch zu finden....

hast du dafür ne quelle?

Schwalbe hat gesagt…

Ja, rumpelstilz, die Ziele sind mir bekannt :-(, aber es ging ja nicht um den Club of Rome. Wg. der Kinderzukunft haben wir große Bedenken, wenn wir die Entwicklung verfolgen. Was ist das GG überhaupt noch wert, so oft wie dagegen verstoßen wird?
Dir noch viel Erfolg mit deinem Blog und danke für deine Hinweise

Schwalbe hat gesagt…

Ich habe auch keine Quelle gefunden. Ich habe gesucht, weil mir der letzte Satz von rumpelstilz neu war. Ich maile ihn an und stelle es ein, wenn ich was weiß.

adlerauge hat gesagt…

man findet das im Bundesgesetzblatt,Teil 1, Nr.23 vom 16.6.08-einschränkung des §98

Schwalbe hat gesagt…

Entwarnung und Adrenalinzufuhr drosseln. Im Bundesgesetzblatt wurden die aufgeführten Grundgesetze nicht abgeschafft, sondern eingeschränkt. Es bezieht sich auf Fahnungsbefugnisse innerhalb der EU und legitimiert 'körperliche Züchtigung'. Bei Grundgesetzabschaffungen würden die Bürgerrechtler sich zu Wort melden.