Freitag, 25. Juli 2008

Obama's Rede-Wir müssen unseren Kindern ihre Zukunft zurückgeben

Auch wenn die Presse seine Rede in Berlin weitgehend lobt oder leicht kritisiert, habe ich daran einiges auszusetzen. Was heißt Kindern die Zukunft zurückgeben? Will er damit andeuten, dass die Kinder keine Zukunft haben? Keine Zukunft ohne ihn als vielleicht neuen Präsidenten der USA in einer 'neuen Welt', die er schaffen will? Was ist das für eine 'neue Welt'? Das ist das gefundene Fressen für die NWO-Kritiker oder 'Verschwörer'. Obama mag, wenn er gewinnt, innenpolitisch etwas bewirken können, aber außenpolitisch mit Sicherheit nicht. Es ist deutlich ersichtlich, dass er dem bisherigen Kurs der US-amerikanischen Außenpolitik folgen wird.

Er spricht von Freiheit und stammt aus einem Land, das seit 9/11 seinen Bürgern Schritt für Schritt die Bürgerrechte eingeschränkt hat. Wie exzellent es unsere Politiker ebenfalls beherrschen, bedarf keiner Erwähnung. Alles zur inneren 'Sicherheit'.

Er beginnt gleich am Anfang an die Dankbarkeit der Deutschen zu appellieren für die 'selbstlose' USA-Hilfe nach dem 2. WK. Er erwähnt ausführlich die Berliner Luftbrücke. Den berühmt gewordenen Hilferuf des damaligen Berliner Bürgermeisters.
Die Planungsgrundlagen stammten von den Briten und die Royal Air Force hatte mit der Luftversorgung zuerst begonnen. Das veranlasste USA die Luftbrücke selbst zu versuchen. Es war keine rein selbstlose Hilfsaktion, sondern es ging USA darum, einen Teil Berlins zu behalten. Die Piloten, allen voran die, die Süßigkeiten und Kaugummi für die Berliner Kinder an die Flugzeuge banden, zum Teil aus ihren eigenen ihnen zugeteilten Rationen, haben selbstlos gehandelt. Einige haben dabei ihr Leben verloren. Der Dank der Berliner gebührt den Piloten und der Bevölkerung der Allierten, die aus ihren eigenen Vorräten gesammelt haben für die Berliner Kinder (Rosinenbomber). Alle anderen Beteiligten haben daraus über kurz oder lang ihre Profite erzielt.

Er erwähnt den Marshall-Plan als 'uneigennützige' Hilfsaktion. Leider hat er vergessen zu erwähnen, dass der Marshall-Plan vor Beginn des Krieges formuliert worden war. Dabei denken wir uns auf keinen Fall etwas Böses. Er diente nicht nur der Hilfe, sondern man wollte sich in Europa Absatz- und Handelsmärkte sichern und erschließen. Sie wollten Macht über West-Europa bekommen und haben uns zu ihren Vasallen gemacht. Sie wollten der Sowjetunion räumlich näher sein durch die heute noch andauernde Besatzung im Kampf gegen den Kommunismus, vor dem USA eine hysterische Angst zu haben scheint. Es ist äußerst interessant sich mit den wahren Hintergründen der Berliner Luftbrücke und des Marshall-Planes zu befassen. Das Wort 'Mauer' wurde oft erwähnt, in Anspielung auf die ehemalige Berliner Mauer. Ein sensibeles deutsches Thema. Brücken sollen 'geschlagen' werden mit dem Bezug auf die ehemalige Luftbrücke. Ich dachte, Brücken baut man, um sich besser erreichen zu können.

Lieber Barack Obama, wenn Hilfe aus selbstlosen Motiven geschieht, versucht man daraus keine Vorteile zu ziehen, fordert man nicht ewige Dankbarkeit und verlangt keine Gegenleistung. Aber genau das tut er. Er spricht von Partnerschaft. Eine Partnerschaft kann man nur pflegen, wenn alle Beteiligten gleichberechtigt sind. Da wir fast nichts ohne das Kopfnicken der West-Allierten tun können, sind wir nicht gleichberechtigt. Wir sollen näher zusammenwachsen. Für seine Vorstellung der 'neuen Welt' braucht er die Hilfe Europas. Für Afghanistan braucht es ihre und unsere Soldaten. Ist es die Zukunft unserer Kinder, unserer Söhne, Länder zu besetzen und im Kampfeinsatz zu sein? Geben wir bitte allen Kindern ihre Zukunft zurück und bringen sie nicht in Gefahr, sonst ist es nicht rosig bestellt um ihre Zukunft, weder der Soldaten, noch der Kinder in diesen Ländern. Ohne Gewalt. Wir sollen den Irak unterstützen, damit sie sich ein neues Land aufbauen können. Ja, wer hat ihre Infrastruktur fast ganz zerstört und über 1,2 Mio. tote Iraker (hauptsächlich Zivilisten und darunter viele irakische Kinder) verursacht? Bei dem, was sie im Irak angerichtet haben, sollen wir für Unterstützung sorgen?

Er spricht die Hungersnöte an, die Opfer von Überschwemmungen und erwähnt dabei die leidenden Kinder. Die Kinder sind immer die Hauptleidtragenden. Ich erinnere mich an die 'wahnsinnig' schnelle Hilfe von G.W. Bush bei der Überschwemmung in New Orleans. Dummerweise waren die Privates im Irak und in Afghanistan, sonst hätten sie ihren eigenen Landsleuten helfen können. Bei anderen Katastrophen funktionierte im Zeitalter der Technik das Frühwarnsystem nicht, ist die Hilfe oft schleppend im Geschehensfalle, wird Hilfe verweigert, weil das Land, das Hilfe benötigt, zu viel Einmischung befürchtet. Teilweise nicht zu Unrecht.

Die vermeindliche Terrorgefahr wurde angesprochen. Was die Terrorgefahr betrifft: es gibt mittlerweile Zeugenaussagen, Beweise, Hinweise und Zweifel, an der Stimmigkeit der offiziellen Versionen bei diversen Terroranschlägen. Das Feld überlasse ich den 'bösen' Polit-Bloggern.

Er spricht von Menschenrechten. Wo bleiben sie für die Guantanamo-Gefangenen? Meines Wissens sitzen in Guantanomo einige Kinder ein. Sie haben bei den 'Sonderbehandlungen' bestimmt keine rosige Zukunft. Wo bleiben die Menschenrechte für Flugpassagiere, denen man mit elektronischen Sicherheitsarmbändern mit eingebautem Straftaser zu Leibe rücken will? Wie werden Kinderkörper es verkraften, wenn man sie einsetzt? Die Zukunft ist nicht verheißungsvoll ohne die Einhaltung der Menschen-, Kinder- und Bürgerrechte. Falls er das gemeint haben sollte, gebe ich ihm Recht.

Das Märchen um den gefährlichen CO2-Ausstoß durfte auch nicht fehlen. Wie viele Wissenschaftler haben das schon widerlegt?

Es heißt, Obama habe deutsche Vorfahren. Er ist nicht zufälligerweise mit dem Rattenfänger von Hameln verwandt oder verschwägert? Er kam mir ein wenig so vor; es fehlte die Flöte, dann wären die jubelnden Menschen ihm nachgelaufen.
Das Charisma eines JFK hat er nicht. Er wirkt sympathisch auf mich, aber Sympathie macht noch keinen Polit-Superstar oder Rockstar. Außerdem will ich an der Spitze eines Landes keinen Super- oder Rockstar, sondern einen Menschen, der an das Volk denkt: in seinem Lande und im Ausland. Ja, ich weiß, ich träume. Innenpolitisch könnte er für USA die bessere Wahl sein.

Die Zukunft der Kinder, das sollte unsere aller Augenmerk sein. In dem Punkt gebe ich ihm Recht. Aber bei Besatzungen und im Krieg haben kleine und große Kinder nichts zu suchen. Ob Globalisierung, so wie geplant und von ihm erwähnt, der richtige Weg ist, beweifele ich. Das geht mir zu sehr in die Richtung Gleichmacherei. Auf
http://www.zdf.de/
kann man sich die Rede anhören, wenn man sie im TV versäumt hat.
Vordergründig schön klingende Worte, hintergründig (Auf)forderungen für die Zukunft und Erinnerungen an die Vergangenheit. Wir waren gut zu euch, nun seid gut zu uns. Was vorher ungut war, lassen wir besser weg. Es läßt sich nicht in wenigen Worten beschreiben. Im Krieg hat sich keiner etwas geschenkt. Schuld waren alle Beteiligten. Mich würde interessieren, was er unter der 'neuen Welt' versteht. The change! Was will er wirklich changen? Die Menschen klammern sich an ihn, wie an einen Strohhalm der Hoffnung. Strohhalme sind leicht zerbrechlich. Aber die Hoffnung sollte man niemals aufgeben.

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