Mittwoch, 26. August 2009

Familienfreundliche Politik?!

Wie sieht es finanzamtstechnisch aus, wenn ein Ehepaar mit Kind oder Kindern sich trennt? Obwohl man noch nicht geschieden ist, wird man in eine ungünstigere Steuerklasse eingeteilt. Man wird behandelt, wie jemand der ledig ist und keine Kinder hat; darüber berichtete gestern Plusminus:

"Die Besteuerung von Trennungseltern – ein familienpolitisches Fiasko. Mit einer Gesetzesänderung könnte man für mehr Gerechtigkeit im sozialen Netz sorgen. Stattdessen werden die zahlenden Väter und Mütter ans Existenzminimum gedrängt und Kinderarmut gefördert. Im aktuellen Wahlkampf halten alle Parteien die Familie hoch. Doch Änderungen an diesem Missstand hat niemand im Programm."

Wäre es nicht die Aufgabe des Familienministeriums für mehr Gerechtigkeit zu sorgen, anstatt sich auf die Aufgabe von Ermittlern zu stürzen? Ja, im Wahlkampf merken die Politiker, dass es in diesem Land Kinder gibt. Nach den Wahlen setzt meist der Gedächtnisschwund ein.

Die Finanzämter versuchen die ungünstigere getrennte steuerliche Veranlagung zu verlangen. Dem unterhaltszahlenden Elternteil -das sind meist die Väter- kann die Mutter erlauben, den Ehegattenunterhalt als Sonderausgabe von der Steuer abzusetzen. Das gilt nicht für den Kindsunterhalt. Er bekommt die Vergünstigung; von ihr versucht sich das Finanzamt das Geld wieder zu holen oder umgekehrt. Den getrennten Eltern kann man deshalb nur raten, sich vorher schriftlich zu einigen, damit der, der die Vergünstigung bekommt, dem anderen bei den Steuerkosten unter die Arme greift bzw. man das ausgleicht, vorausgesetzt man/frau sind sich untereinander nicht spinnefeind.

Das Thema Trennungsväter und Trennungsopfer Kind kommt noch. Ich muss erstmal alles sortieren und lesen, was Mann uns dazu geschickt hat.

2 Kommentare:

Harald Schmidt hat gesagt…

Welche Partei am Familienfreundlichsten ist kann man hier gut sehen:
http://www.frogged.de/superwahljahr-2009-parteiprogramme.html

Unter diesem Link finden Sie eine kurze Zusammenfassung der Wahlprogramme

Schwalbe hat gesagt…

Danke für Ihren Link. Ich glaube den Parteien, wenn es um Kürzungen und Steuerhöhungen für die BürgerInnen geht. Alles andere glaube ich ihnen nicht. Sie zeigen nicht auf, wie sie ihre "Ziele" erreichen und finanzieren wollen.
Das erwartet Erwerbslose und ihre Kinder:
http://kinder-alarm.blogspot.com/2009/07/hartz-iv-nach-der-bundestagswahl-2009.html

Die "neuen" Familienformen wie Alleinerziehende, unverheiratete Paare und die getrennten Ehepaare werden steuerlich bestraft. Da sehe ich keine Änderung. Wo sie bei einer Staatsverschuldung von 1,6 Bio. mit jährlichen Zinsen von über 70 Mrd. die Gelder herholen wollen, liegt eigentlich auf der Hand.