Circa drei Mio. Afghanen sind während des Afghanistan-Krieges in den Iran oder nach Pakistan geflohen. 2/3 von ihnen sind zurückgekehrt. Was sie vorfinden und den in der Heimat gebliebenen Menschen längst bekannt ist, ist ein zerstörtes Land. Zerstörte Wohnhäuser, Schulen und Krankenhäuser, eine zerstörte Infrastruktur, wenig zu essen, extreme Hitze und Kälte. Ein Land, dass übersät ist, mit gefährlichen Blindgängern und Landminen, die gerade spielenden Kindern zum Verhängnis werden können. Die Kinder haben Kriegserlebnisse gehabt, die sich keiner von uns vorstellen kann und will. Sie sind entweder psychisch oder physisch in Mitleidenschaft gezogen worden oder beides. Durch die physischen Verletzungen leiden sie häufig unter körperlichen oder geistigen Behinderungen. Die psychischen Verletzungen haben ihre Seele und ihre Körper krank gemacht. Der Staat hilft ihnen wenig bei der Bewältigung ihrer Probleme.
Was die Kinder brauchen, ist ein Dach über dem Kopf, Essen und Trinken, medizinische und psychische Hilfe. Sie müssen vor den Gefahren gewarnt werden, die durch die Minen und Blindgänger auf sie lauern. Sie brauchen Bildung und gerade in der Schule, kann man ihnen die Gefahren am besten erklären und ihnen Fotos von den Minen zeigen. UNICEF verteilt Broschüren, um die Bevölkerung zu informieren.
Imponierend sind Menschen wie Reinhard Erös, ein ehemaliger Oberstarzt der Bundeswehr, der sich mit seiner Familie, seinen Kindern und einem Mitarbeiterteam um Hilfe bemüht. Er sammelt Geld durch Vorträge, Talkshows, Hilfe deutscher Partnerschulen oder er erhält Spenden. Er baut mit seinen Helfern vor Ort Schulen, die der Staat nicht mitfinanziert hat. Etliche Schulen, Gesundheitsstationen, Waisenhäuser und Computerzentrenen sind bisher dadurch entstanden. Sein Werk ist die "Kinderhilfe Afghanistan", eine private Hilfsorganisation. Das Personal wird von der Hilfsorganisation bezahlt. Die Vorteile dieser privaten Hilfsorganisation: kaum Verwaltung, die bei den großen Hilfsorganisationen Unsummen schluckt. Die Menschen bekommen Gehälter und Arbeit. Man erkennt, dass mit den gespendeten Geldern tatsächlich den Menschen, vor allen den Kindern, geholfen und nicht selbst verdient wird. Das ist Hilfe zur Selbsthilfe. Hilfe, die den Kindern für die Zukunft Hoffnung und Möglichkeiten gibt.
Auffällig ist, dass in zerstörten Ländern wie Afghanistan und dem Irak die Hilfsorganisationen hauptsächtlich die Drecks-, Aufräum-, Hilfs- und Aufbauarbeiten machen. Eigentlich sollten nach dem Verursacherprinzip die Schadensanrichter die Schadensbegrenzung und -beseitigung übernehmen. Reparationszahlungen werden nicht jedem aufgebrummt und sind offensichtlich aus der Mode geraten.
In dem Link findet man eine Ansammlung von Presseberichten zur "Kindernothilfe Afghanistan":
http://www.kinderhilfe-afghanistan.de/presseberichte.html
© 2008 Copyright Kinder-Alarm Schwalbe 26.9.2008
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