Dienstag, 2. September 2008

Strompolitik oder die 'tollen' Ideen des Herrn Seehofer

Herr Seehofer hat ja tolle Ideen. Der Sozial- oder Basistarif beim Stromverbrauch soll eingeführt werden. Eine Ration Billigstrom soll jeder bekommen und weitere Kilowattstunden sollen teurer werden. Wer sich neue energiesparende Geräte leisten kann, soll im Vorteil sein. Wer sich die neuen Geräte nicht leisten kann, soll im Nachteil sein und soll für seine alten Geräte bestraft werden. Das trifft Arbeitslose, Geringverdiener und Rentner, alle Sozialschwachen.

Herr Seehofer will uns vor steigenden Energiepreisen schützen und uns helfen, die Stromkosten zu sparen. Das ist aber lieb vom ihm und bestimmt ganz uneigennützig. Dieser Basis- oder Sozialtarif (was denn nun?) soll abhängig von der Personenanzahl eines Haushaltes sein. Wer mehr verbraucht, als ihm zusteht -das deute ich daraus-, muss mehr zahlen und wer Strom spart, wird belohnt. Kommt demnächst ein Kontrollstab vorbei, um zu prüfen, ob wir die energiesparenden Geräte haben? Zu den zwei Artikeln mag sich jeder sein eigenes Bild machen:
http://www.wdr.de/tv/markt/sendungsbeitraege/2008/0901/04_stromtarife.jsp
http://www.rp-online.de/public/article/wirtschaft/news/605955/Seehofer-will-guenstigen-Basis-Stromtarif.html

Herr Seehofer, ich verrate ihnen ein Geheimnis und mache sie zum Mitwisser. Wir benutzen seit Monaten den Wäschetrockner nicht mehr, weil er ein Stromfresser ist. Das beschert mir Berge von Bügelwäsche, weil die Sachen nicht mehr handwarm aus dem Trockner kommen und beim Falten geglättet werden können, sondern durch das Trocknen auf der Leine knittrig sind und gebügelt werden müssen. Das Bügeleisen verbraucht weniger Strom. Diese Maßnahme beschert mir mehr Arbeit, aber ich bin gerne bereit dieses Stromsparopfer für die Allgemeinheit zu leisten. Sie auch? Wir haben uns vor einem halben Jahr eine Energiesparwaschmaschine zugelegt, vor zwei Jahren einen neuen Herd und nutzen die Energiesparbirnen schon länger. Unsere Geräte sind nicht auf stand-by-Betrieb. Halogenbirnen sind bei uns nicht im Einsatz. Wir haben keinen zweiten Kühlschrank. Wir achten auf niedrigen Stromverbrauch und dennoch haben wir eine deftige Stromnachzahlung bekommen. Wir sind für das Stromsparen nicht belohnt worden.

Die Politiker sollten damit beginnen, den Stromanbietern für ihre zügellose Preispolitik unter fadenscheinigen Argumenten auf die Finger zu klopfen. Das Kartellamt muss zwingend prüfen wegen vermeintlicher Preisabsprachen. Die Firmen beklagen sich über den Rückgang des Kauf- und Konsumverhaltens der Konsumenten. Es hat nicht zufälligerweise damit etwas zu tun?

Vielleicht helfen diese Tipps den gebeutelten Verbrauchern:
http://www.strompate.de/2008/08/05/stromfresser/

Wann fangen die Politiker als leuchtendes Vorbild mit eigenen Sparmaßnahmen an?

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Am Ende wird es so kommen wie in Soweto (Südafrika).

Stromzähler mit Pre-Paid-Funktion. Wenn man nicht mehr zahlen kann wird einem der Strom abgestellt. Siehe "Der Große Ausverkauf - The Big Sellout" (zu finden bei Google-Video)!