Das Land, dass mit 'seiner' Form von Demokratie ungefragt andere Länder beglücken will, 'zufällig' Länder durch die Pipelines fließen, in denen reichlich Rohstoffe verhanden sind oder die eine strategisch-geografisch günstige Lage bieten, kennt in 21 US-Bundesstaaten für Schüler das Recht auf körperliche Unversehrheit nicht.
Die Gegenheiten laut des Reports von Human Rights Watch "A Violent Education":
2006/2007 wurden mehr als 220.000 Schüler geschlagen. Es fehlen leider Zahlen, wie viele Lehrkräfte schlagen. Die Gründe sind geringfügiger Natur: Reden im Unterricht, Zuspätkommen, Dresscode-Verstoß und ähnliche 'schwere' Delikte.
Die Schlag-Hochburgen liegen in den Südstaaten von USA: Texas, Mississippi (7,5 % der Schüler), Arkansas (4,7%), Alabamba (4,5%) Das Schlaginstrument ist ein Holzpaddel, welches oft durchlöchert wird, damit vor dem Aufprall eine höhere Geschwindigkeit und ein verbesserter Erziehungseffekt erreicht werden. Nach dem Motto, es muss sich ja lohnen. Die Maße sind in manchen Schulbezirken vorgegeben und in Gesetzen und Verordnungen im Schulalltag verankert. Die Schlagregion ist der Popo. Das Alter der Schüler liegt zwischen drei und neunzehn Jahren. Die Schlagopfer sind bevorzugt farbige Kinder, Kinder mit indianischer Herkunft, Förderschüler, Kinder mit geistigen und körperlichen Schwächen.
Wenn man die Herkunft der Hauptopfer bedenkt und dass die Prügelstrafe hauptsächlich in den Südstaaten praktiziert wird, liegt der Verdacht nahe, dass es sich, gelinde ausgedrückt, um mangelnde US-Geschichtsaufarbeitung handelt. Die Ungerechtigkeiten, die man Indianern und Sklaven zugemutet hatte, scheinen noch in den Köpfen zu stecken, aber nicht in Form eines schlechten Gewissens, sondern eines dominieren wollens. Man hat anscheinend nicht begriffen, was man ihnen an Unrecht hat angedeihen lassen und läßt weiter den eigenen Unmut an ihnen aus.
Prügelnde Erwachsene stellen sich ein verwerfliches Armutszeugnis aus und zeigen ihre eigene Ohnmacht, weil sie damit dokumentieren, dass sie keine andere bessere Lösung parat haben. M. E. versündigt man sich an ihnen. Man nutzt die Machtposition aus, die man gegenüber Abhängigen, Schwächeren und Minderheiten hat. Einige Kinder haben durch Prügel schwere Verletzungen erlitten. Die Folgen sind oft Blutergüsse und Striemen. Das zeigt, wie heftig zugeschlagen wird.
Lernen Kinder dadurch Respekt, dass man ihre körperliche Unversehrheit nicht respektiert? Ich behaupte Nein. Wer Gewalt sät, erntet Gewalt, weil die Kinder lernen, dass man Konflikte, Probleme und Disziplinlosigkeiten mit Gewalt 'löst'. Mich würde interessieren, wie die Eltern der betroffenen Kinder darüber denken. Protestieren sie? Gehen sie dagegen an? Üben sie zu Hause als zweifelhafte'Erziehungsmethode' selber körperliche Züchtigung aus? Fragen, die leider offen bleiben.
http://www.lehrerfreund.de/in/schule/1s/pruegelstrafe-usa/3173
http://www.spiegel.de/schulspiegel/ausland/0,1518,573301,00.html
Lehrer mit Waffen ausstatten:
http://www.lumperladen.de/lumpereien/2008/08/30/lehrer-bewaffnen/
Eine kleine Anekdote aus meiner Grundschulzeit: ich musste während des Unterrichts zwingend aufs WC. Der Religionslehrer ließ mich nicht gehen. Zum Ende der Stunde konnte ich nicht mehr einhalten. Dafür bekam ich eine saftige Ohrfeige. Ich kam eingenäßt und mit roter Wange nach Hause. Das war, dank meiner couragierten Mutter, die einzige Ohrfeige, die ich jemals bekommen habe. Sie ist wutschnaubend in die Schule gerast und hat den Aufstand geprobt. Mich hat kein Lehrer mehr angefasst.
Was ich damit sagen will ist, davon ausgehend, dass die Eltern von der Prügelstrafe wissen, wenn sie ihre Kinder unterstützen würden und sich gemeinsam mit ihnen dagegen wehrten, hätten sie ein gute Chance ihre Kinder vor weiteren Paddelschlägen zu bewahren. Tun sie es nicht, unterstützen sie stillschweigend und billigend die Maßnahmen der Schulen und heißten sie für gut und richtig. Dann sind sie die gleichen Erziehungsnieten wie die schlagenden Lehrer. Man kann auch durch Duldung oder Unterlassung mitschuldig sein.
2 Kommentare:
Und dann werden die Lehrer noch bewaffnet. Mit Pistole in die Schule (nicht die Schüler, die Lehrer!). Weil Rohrstock und Holzpaddel nicht reicht. Irre Welt.
Hallo Harald, gelesen hatte ich darüber und es 'nur' als Einzelfälle betrachtet. Ich danke dir. Ich nehme den Link noch in den Blog.
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