Donnerstag, 8. Oktober 2009

Todesstrafe

Wer gibt einem Staat das Recht über Leben und Tod zu entscheiden? Unterscheidet er sich mit der Ausführung der Todesstrafe von denen, die er (hin)richtet? Ich empfehle allen Interessierten das Buch von John Grisham "Der Gefangene". Diesem Buch liegen seine Recherchen zu mehreren Todeskandidaten zugrunde. Ergebnis: schlampige Ermittlungen, falsche, erkaufte und/oder erpresste Zeugenaussagen, Indizienprozesse, bestochene Juristen, ausgeführte Hinrichtungen für Taten, die die vermeindlichen Täter nicht begangen haben. Eine Hinrichtung kann man nicht mehr rückgängig machen. Tot ist tot.

"Der US-amerikanische Todeskandidat Romell Broom wurde zwei Stunden malträtiert, bis die Henker vorerst aufgaben. Der Grund: Sie fanden keine geeignete Vene."

In den Kommentaren schreibt eine Person von "humanen" Hinrichtungsmethoden. Was ist an einer Hinrichtung human? Der Zweck heiligt die Mittel? Den meisten Leuten ist nicht bewusst, wie viele Justizirrtümer es gibt. Wenn er das Mädchen vergewaltigt und getötet hat, ist dann staatlich ausgeübte Rache oder Willkür die Patentlösung? Die größte Strafe für Kinderschänder ist der Knast selber. Unter den Insassen gibt es einen Ehrenkodex: wer einem Kind etwas angetan hat, hat bei ihnen nichts zu lachen.

Man hört immer wieder den Ruf nach Gerechtigkeit. Was ist das? Was ist gerecht? Recht und Gerechtigkeit haben wenig miteinander gemeinsam.

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