Dienstag, 13. Oktober 2009

Wann kommt die Fahrrad-Maut und was steckt noch hinter den Maut-Plänen?

Nachdem man die Lkw-Fahrer und die Speditionen, trotz ihrer Proteste, mit der Lkw-Maut gestraft hat, soll nun die Pkw-Maut kommen. Diese Maut war schon lange vor den Wahlen im Gespräch. Selbstverständlich soll das nicht zum Schaden der Autofahrer sein. Wer glaubt das denn? Wenn man kein Geld damit einnehmen wolle, würde man die Pkw-Maut nicht einführen wollen.

So eine Maut bringt dem Staat nicht nur Einnahmen, sondern das ist ein weiteres Mittel zur Überwachung der motorisierten BürgerInnen. Man kann noch mehr Bewegungsprofile erstellen. Die DB und die Öffentlichen testen schon längst RFID-Chips in den Kundenkarten. Bei uns testen die Öffentlichen gerade Lesegeräte in Bussen und Bahnen. Dort muss man die Karten durchziehen, sonst bekommt man keinen Einlass. Außer bei Fahrradfahrern und Fußgängern, vorausgesetzt man hat kein Handy dabei, weiß der Staat dann immer, wo wir uns aufhalten.

Das ist Überwachung in Reinform. Der Staat hat Telefon-, Handy- und Internetkontakte längst im Blick. An allen öffentlichen Plätzen häufen sich die Überwachungskameras. Wenn alle diese Möglichkeiten miteinander vernetzt werden, haben wir bald nichts mehr zu verbergen. Es gibt Leute, die sagen: "Ich habe nichts verbergen." Verdammt nochmal, wir haben alle eine Privat- und Intimsphäre zu verteidigen.

Was nun, wenn die Leute sich entscheiden aufs Auto zu verzichten -so weit sie können-, weil sie nicht gewillt sind die Maut zu bezahlen oder sie nicht zahlen können? Die Ölmultis würden darunter leiden. Das wäre doch mal was. Die Autoindustrie würde darunter leiden. Sie geht, wie es aussieht, per se den Bach herunter.

Wer hat den zukünftigen Regierungshanseln eigentlich ihre Wahlversprechen geglaubt? Haben die Wähler wirklich an Steuersenkungen und Kindergelderhöhungen und -entlastungen geglaubt? Ja, alle Parteien schienen im Wahlkampf kinder- und familienfreundlich zu sein. Das ändert sich, sobald sie an die Macht kommen. Haben wir was gesagt, das meinten wir aber anders.Der Schein trügt oft. Scholz' die-Rente-wird-nicht-angetastet-Gesetz hielt ich von Anfang an für einen schlechten Witz.

"Rentenforscher haben berechnet, wie sich geringere Lohnsteigerungen wegen der Wirtschaftskrise auf die künftigen Renten auswirken. Ergebnis: Bis zu knapp 200 Euro weniger könnten die Rentner jeden Monat weniger überwiesen bekommen. Der Sozialverband VdK fordert daher spürbare Lohnsteigerungen."

Die Krankenkassenbeiträge sollen erhöht werden zu Lasten der Arbeitnehmer und nicht der Arbeitgeber. Der Kündigungsschutz soll gelockert werden. Die FDP will ihr Bürgergeld. Die Pläne dazu gab es schon im Frühjahr 2007. Die SPD wurde m.E. gezielt zersetzt. Die mediale Hetze gegen die Linke und die Piratenpartei erfolgte und damit .....Und die Grünen-Wendehalstruppe macht jetzt besser eine Touristenreise ins All. Es gibt eine Menge Möglichkeiten den Bürger zu beieinflussen und für die Krise zahlen zu lassen, ohne es Steuererhöhung nennen zu müssen. Zum Vergleich damals und heute: die Umsturztabelle.

Es war doch immer so: bei Aufständen hat man die "linke" Ecke werkeln lassen. Die wahren Verantwortlichen mit ihren Finanzierern haben sich aus der Verantwortung gezogen und standen wieder auf, wenn man für sie den Karren aus dem Dreck gezogen hat. Die Gegner von "Linken", "Kommunisten", "Sozialisten" haben sich darin gebadet und das Ruder für sich danach übernommen. Nun, wenn die Gegner von ihnen all' das Angeprangerte nicht sind, was sind sie dann?

Wann kommt die Fahrrad- und Fußgängermaut, damit man unter dem Deckmantel der Renovierung und des Ausbaus von Fahrradwegen und Bürgersteigen auch sie abkassieren und noch gezielter bewachen kann? Wundern würde mich nichts mehr. Ich glaube Spitzenpolitikern kein Wort mehr. Jeder Lügendetektor würde bei ihnen explodieren. Einigen Kommunalpolitikern glaube ich, dass sie hehre Ziele haben. Sie entscheiden allerdings nicht. Sie werden uns alle für die Krise zahlen lassen. Wie lange gucken die Leute eigentlich noch zu?

Medien und Politiker hetzen weiter die Bevölkerung gegeneinander auf und die Bevölkerung läßt sich aufhetzen. Durchschauen die Leute dieses miese Spiel nicht? Derzeit wird versucht die Bloggerszene mit den üblichen Billigsprüchen und -vorwürfen gegeneinander aufzuwiegeln.

Zitat aus dem Film "Darf ich bitten?": "Die, die sich nicht verändert haben, leben ihr Leben weiter und fühlen sich wohl in dem Glauben zu wissen, was vor ihnen liegt." Sie wissen es eben nicht oder sie wollen es nicht wissen.






Tanzen, singen und reden kann befreien und das ist besser als roh- und sinnlose Gewalt. Der Tango ist der erotischste ausdrucksvollste Tanz.

Jetzt machen wir einen kleine Exkurs. Für die Datensammler: Ich hatte, bis zu einer Schilddrüsen-OP, eine Sopranstimme. Die Ärzte kamen an meine Flimmerhaare. Sie sind klitzeklein und nur unter dem Mikroskop zu erkennen. Ich behaupte nicht, dass sie schuld sind. Aus die Sopran"maus".

Ein paar Stunden nach der OP gelang es mir wieder zu sprechen, entgegen aller Meinungen. Die Nacht vor meiner OP hatte ich meine Zimmernachbarin, die eine ähnliche OP hinter sich hatte, nicht mehr sprechen und schlecht atmen konnte, immer wieder ans Beamtmungsgerät angeschlossen. Die Nachtschwestern hatten keine Zeit dafür (Unterbesetzung) und mir "gnädigerweise" aufgetragen, nachdem ich den Alarmknopf betätigt hatte, was ich tun musste. Mit so einem Erlebnis geht man nicht gerade voller Frohsinn in den OP.

Als ich auf dem OP-Tisch lag, sagte ich dem Anäthesisten, dass ich ihn verklagen werde, falls er Mist baut. Er meinte, wenn er Mist baut, kann ich ihn nicht mehr verklagen. Ich meinte, dass ich eine Familie habe, die dann "Vendetta" ausüben wird. Er: "Ok, dann passe ich auf." Weg war ich.

Ich bin nach der OP aufgewacht in der Intensiv, der Anäthesist stand grinsend neben mir und ich wollte nur eins: reden. Mich bekam keiner mehr zum Schlafen. Ich bin mit Tropf und Wundflasche durch die Station gelaufen und die Schwestern hatten eine Menge Aufsammelarbeit mit mir. Ich wollte hören, ob meine Stimme noch funktioniert. Sie hörte sich nicht mehr so an wie vorher. Ich hatte keine Lust mir vorschreiben zu lassen, wann ich aufstehen darf oder nicht. Ich sah Menschen auf der Intensiv, die im Sterben lagen. Sie stöhnten und ächzten. Keiner war bei ihnen. Es fiel mir nicht schwer, ihnen die Hand zu halten, sie zu streicheln und beschwichtigend auf sie einzureden. Kaum waren sie gestorben, kamen die Erbegeier. Vorher hatten sie keine Zeit.

Die Docs meinten, ich solle besser nicht versuchen zu reden und aufzustehen. Das täte mir nicht gut. Sch.... der Hund drauf. Ich übte später wieder zu singen. Es hört sich heute eher an wie Bonnie Tyler. Niemals aufgeben.

Meine Zimmernachbarin hat ein halbes Jahr gebraucht, bis sie wieder sprechen konnte. Bis dahin konnte sie sich nur durch Zettel verständigen. Ich habe ihr Mut gemacht. Ärzte nennen mich eine zweifelnde Nervensäge, eine Skeptikern. Das steht in meinen Krankenakten und ich werte es als Kompliment Jeder hat ein Recht Einsicht in seine Krankenakten und die seiner Kinder zu verlangen. Ich empfehle jedem dazu ein medizinisches Lexikon bzw. Ärzte und Pflegepersonal aufzufordern, was die Kürzel bedeuten. Wenn man hartnäckig ist, antworten sie.

Es gibt Veränderungen, mit denen man notgedrungen lernen muss zu leben. Es gibt Veränderungen, die wir selbst herbeiführen können. Es liegt bei uns Menschen, ob wir gemeinsam "tanzen" oder jedweden Entzweiungsversuchen unterliegen.

Es geht um uns und vor allem um die zukünftige Freiheit unserer Kinder. Später werden sie uns das fragen, was wir unsere Eltern bzw. Großeltern gefragt haben: Warum habt ihr nichts dagegen unternommen? Warum habt ihr das geschehen lassen?

Und zu guter Letzt: Ärzte und Pflegepersonal sagten mir, dass sie sich noch mehr solcher kritisch hinterfragenden "Nervensägen" wünschen, die eine helfende Hand waren. Sie hätten etwas gelernt. Ihre Worte in irgendeinem Gehörgang. Ich habe eine zeitlang ehrenamtlich in einem Sterbehostiz geholfen. Das kann man nicht auf Dauer ertragen. Es geht an die Substanz und ich ziehe meinen Hut vor jedem, der das jahrelang aushalten kann. Wahrlich "honoriert" werden die guten Geister dafür nicht. Im Zweifelsfalle machen sie die Hartz-Bauchlandung, wenn sie psychische und physische Probleme bekommen.

2 Kommentare:

gesib hat gesagt…

Es fehlt noch die "Klo-Maut". Und bitte auch gleich Nägel mit Köpfen machen: Tabletten gegen Durchfall müssen dann unter das Betäubungsmittel-Gesetz fallen und schon rollt der EuRubellar!

Prostmahlzeit!

Schwalbe hat gesagt…

gesib, bringe sie nicht auf solche komischen Ideen :-o)