Samstag, 8. Mai 2010

Ein Artikel für Trennungseltern; Deutsches Ärzteblatt

Psychosoziale Folgen des Vaterverlusts: Vergleichbares Trauma wie beim Verlust der Mutter

"....Erstere konnte durch umfangreiche Säuglings- und Kleinkindbeobachtungen nachweisen, dass der Vater im Unterschied zu früheren Auffassungen bereits im Lauf des ersten Lebensjahrs im Rahmen der Dreiecksbildung Mutter-Vater-Kind, der sogenannten Triangulierung, enorme Bedeutung bekommt. ....Trennungsängste werden durch die verstärkte Anlehnung an den Vater abgepuffert. Neben diesem Halt bietet der Vater als Dritter im Bunde dem Kind etwa ab dem zweiten Lebensjahr eine zur Mutter gegengeschlechtliche Orientierung und Identifizierungsmöglichkeit an, wodurch dessen zu enge Bindung an die Mutter verhindert und eine altersgemäße Separation ermöglicht werden..." Klicken Sie hier, um den kompletten Artikel zu lesen.

Unser zweites Kind wollte viel zu früh das Licht der Welt erblicken. Die Krankenhausdocs verordneten mir Wehenhemmer und strickte Bettruhe, damit das Kind möglichst lange im Mutterleib bleibt. Vier Wochen konnten wir es noch halten. Für den Erstgeborenen war mein Krankenhausaufenthalt ein Schock. Wenn er mit seinem Vater zu Besuch kam, kroch er sofort unter meine Bettdecke. Der Abschied war jedes Mal herzergreifend. Mit Verzweiflung klammerte er sich an mich. Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, zeigten sich die Folgen. Wegen der Kaiserschnittnarbe durfte ich ihn eine Weile nicht hoch heben. Wir haben uns geeinigt, dass er auf meinen Schoß klettert. Sobald ich aufstehen wollte, hüpfte er herunter und klammerte sich an einem meiner Beine fest. Ich fühlte mich wochenlang ein wenig "gehbedindert". Die Lage beruhigte sich, als er sich meiner Anwesenheit wieder sicher fühlte.

Schon ein vorübergehender Krankenhausaufenthalt eines Elternteils kann für ein Kind schlimm sind. Es erübrigt sich die Frage, wie es für die Kinder ist, deren Vätern, selten den Müttern, man das Umgangsrecht abspricht oder wo trickreich versucht wird, ihnen das Besuchsrecht zu nehmen. Man sollte zuerst an das Wohlergehen der Kinder denken und Rachegefühle, Wut, Enttäuschung das Kind nicht spüren lassen.

Die Rolle des Vaters hat sich in den meisten Familien gewandelt. Die Vater-Kind-Beziehung ist inniger geworden. Ich erlebe wie sehr unsere "Brut" an ihrem Vater hängt. Er hat nach jeder Geburt als erster die Babys gebadet, während die Docs mich verarztet haben. Am Anfang war er unsicher. Er hatte beim ersten Baby Bedenken den Winzi falsch anzupacken und ihm weh zu tun. Diese Bedenken hatte ich nie. Unser zweites Kind ist auf den Papa fixiert. Es wäre undenkbar ihnen den Vater zu nehmen.

Keine Kommentare: