Dienstag, 7. Oktober 2008

Das Geschäft mit Migranten- und Asylantenkindern

In USA gibt es einen Betreiber von Privatgefängnissen, die CCA (Corrections Corporaton of America). Ihre Lieblingsinsassen sind die Kinder von abgelehnten Asylbewerbern, illegalen Migranten und ihre Eltern. Kinder ab sechs Jahren werden getrennt von den Eltern in Zellen mit Stahltüren und Laseralarmsystemen untergebracht. Sie werden in Gefängnisuniformen gesteckt und dürfen einmal täglich für eine Stunde auf den Hof. Einmal täglich sollen sie eine Stunde Unterricht erhalten. Ist ihr Besuch kein juristischer Beistand, können sie sich nur durch eine Plexiglasscheibe über ein Mikrophon mit ihren anderen Besuchern unterhalten. Danach erfolgt die Leibesvisitation. In den Gefängnissen können sich bis zu 200 Kinder befinden. Sie können auf unbestimmte Zeit festgehalten werden.

Die CCA hat ca. 70 über USA verteilte Privatgefängnisse und nahm 2007 1,33 Mio. Dollar ein mit einer Gewinnspanne von 85 %. Die Gefängnisse werden mit föderalen Mitteln subventioniert. Wenn die Gewinnspanne so hoch ist, kann man sich vorstellen, wie spartanisch die Unterbringung und die Verpflegung sein müssen. Ein Bombengeschäft. Es handelt sich oft um Asylanten, die schon jahrelang in USA oder Kanada gelebt und gearbeitet haben, deren Kinder dort geboren wurden und deren weiterer Asylantrag abgelehnt wird.
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"Nachdem in Colorado das schärfste Immigrationsgesetz in den USA in Kraft getreten ist, fehlen die "illegalen Immigranten" als billige Arbeitskräfte in der Landwirtschaft. Die USA wollen den Strom von Migranten aus Mexiko mit dem Bau von weiteren Sicherheitszäunen, elektronischer Überwachung, Drohnen, der Nationalgarde und mehr Grenzschutzpersonal reduzieren. Umstritten ist noch, wie mit den bis zu 15 Millionen illegalen Migranten verfahren werden soll, die bereits ins Land gekommen sind. Die Bush-Regierung vertritt unter dem Druck der Wirtschaft, die sich die billigen Arbeitskräfte sichern will, die Politik, Einwanderer, die Arbeit haben, sich melden und eine Strafe zahlen, eine befristete Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis zu gewähren und nach einigen Jahren auch eine Einbürgerung in Aussicht zu stellen. Die Kontrollen im Inland sollen gleichzeitig verstärkt und die Abschiebungen beschleunigt werden. Es soll also ein Kompromiss zwischen einer (unrealistischen) Massenabschiebung und einer (politisch nicht durchsetzbaren) Amnestie für alle gefunden werden…“ Artikel von Florian Rötzer auf Telepolis

Erst nutzt man vorzugsweise die Mexikaner als billige Arbeitskräfte in der Landwirtschaft aus und dann verdient man an ihrer Inhaftierung bis zur Abschiebung.

"Ein in Amerika nicht ganz unproblematisches Problem spricht diese Seite an. Egal wo die Gefangenen in den Gefängnissen ursprünglich wohnten, für die Zählung gilt allein der Ort, wo sie aktuell eingesperrt sind. Und so könnte man, wenn man denn wollte, durch den geschickten Bau von Gefängnissen oder durch geschickte Interpretation der Zählung der Inhaftierten ganze Wahlkreise manipulieren. Denn in den meisten Staaten dürfen Gefangene nicht wählen, werden aber als Einwohner gezählt." Die Seite von Prisoners an the Censors im Netzwerk Prisonsucks.com

Das alles darf in einem 'demokratischen' Land nicht passieren.

http://www.labournet.de/internationales/usa/exellence.html


Bevor wir ausschließlich mit den Fingern auf USA zeigen, wie sieht es in Europa aus bzgl. Flüchtlingen?
Es gibt Außengrenzen mit Todeszonen, versenkte Flüchtlingsschiffe im Mittelmeer, unangenehme Haftbedingungen, eingesperrte Hungerflüchtlinge, die man in andere Länder abschiebt, die oft eine unsichere Rechtslage haben.
Das UN-Flüchtlingskommissariat rügt: "Deutschland soll tausenden Flüchtlingen ihren Asylstatus zu Unrecht entzogen haben." Vor allem Iraker sind betroffen. Es interessiert nicht, dass viele von ihnen schon eine Weile hier gelebt und gearbeitet haben, hier ihre Kinder geboren sind. Bis zur Abschiebung bleibt auch für die Kinder nur die Haft.

© 2008 Copyright Kinder-Alarm Schwalbe 7.10.2008

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