„Wir haben nicht das Problem wie in anderen Bereichen, dass wirkliches Lohndumping stattfindet. Es gibt kein Lohndumping in der Zeitarbeit“, sagt Frau Merkel. Dann hat man sich wohl diese Zahlen aus der Nase gesogen.
Es soll über 20.000 Zeitarbeitsfirmen geben, durch die 720.000 Arbeitsplätze entstanden sind. Das liest sich im ersten Moment sehr positiv. Wenn eine Branche boomt, dann die Zeitarbeitsbranche. Das erkennt man, wenn man die Stellenmärkte beobachtet. Die Zeitarbeitsfirmen verbuchen ein Arbeitsplatzplus von 260 %. In Foren las ich, dass manch Arbeitsloser noch nicht mal mehr eine Chance auf einen Zeitarbeitsplatz hat, vor allem, wenn sie nicht gewillt sind, für fünf bis sechs € zu arbeiten, um dann noch immer auf den Staat angewiesen zu sein.
"Das Berliner Traditionsunternehmen Kühne: hierhin wurde Kevin Rehm durch Firma Hueber vermittelt. Senf, Gurken, Cocktailsoßen - Rehm stand am Fließband, als Packer. Sein Stundenlohn: 5,16 Euro - brutto." Dieses Beispiel ist kein Einzelfall. Ein Beispiel, welches zeigt, dass bei Vollbeschäftigung dem Arbeitnehmer noch staatliche Transferleistungen zustehen. Würde man den Firmen einen Riegel vorschieben und 'gleicher Lohn für gleiche Arbeit' beherzigen, könnte man die staatliche Zuzahlung einsparen, denn die fest angestellten Packer verdienen nicht 5,16 €, sondern 11 Euro im selben Unternehmen. In der Praxis heißt es heute, ermöglicht durch den Gesetzgeber: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – Ein Tarifvertrag kann abweichende Regelungen zulassen.“
Der Hauptverdiener der Branche soll sein: Christlichen Gewerkschaft Zeitarbeit.
Prof. Peter Schüren, Westfälische Wilhelms-Universität, Münster
„Hier werden nicht Arbeitnehmerinteressen – im Sinne von Arbeitsbedingungen verbessern – vertreten, sondern es werden Arbeitgeber mit Tarifverträgen versorgt, die es ihnen ermöglichen, die Kosten weiter zu senken.“
Den Artikel sollte man aufmerksam lesen und verinnerlichen, was das Arbeitszeitkonto bedeutet:
http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_8041817.html
Immer mehr Jugendliche werden arbeitslos bzw. haben nach Beendigung der Schule weniger Aussichten auf einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. Junge Leute verdienen als Anfänger weniger Geld. Es ist leicht, gerade sie entsprechend auszunutzen und das junge Frisch- und Kanonenfutter der Industrie anzubieten, aber es gibt ja kein Lohndumping und angeblich überschüssige Ausbildungsplätze und wenn die Kanzlerin das sagt, dann ist das so. Allen anderen haben Unrecht. Basta!!! Vielleicht sollten die Zeitarbeiter alle ihre Lohn- und Gehaltsabrechnungen kopieren und ans Kanzleramt schicken. Es könnte den Blickwinkel verändern. Frau Merkel, bekommen wir Normalbürger auch ein Hilfspaket?
© 2008 Copyright Kinder-Alarm Schwalbe 13.10.2008
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen